Autor: Redaktion

HSG stolpert über Kisdorf und Ohnsorg-Pfeiftheater

Holstein verlor Landesderby 23:27

Die HSG Holstein Kiel/Kronshagen bleibt zwar trotz einer verdienten 23:27 (11:14) Heimniederlage gegen den Favoritenschreck Nummer ein, SG Kisdorf/Leezen, Spitzenreiter in der Handball-Regionalliga der Frauen, aber die spielfreie SG Harburg hat jetzt drei Minuspunkte weniger auf dem Konto. „Jetzt hört jedenfalls das Gerede von einer möglichen Meisterschaft auf“, rang HSG-Trainer Jan Strunk unmittelbar nach dem Abpfiff sichtbar nach Fassung.

Zweitligareif war das, was seine Schützlinge in der äußerst schwachen ersten Halbzeit zu bieten hatten nie. Melanie Ahrens kümmerte sich Auge in Auge um Lene Ege und engte den Radius der Regisseurin zunächst fast nur auf den Mittelkreis ein.

Der Spielfluss und der Tempo-Handball der Krabben geriet völlig ins Stocken (4:11; 20.) und erst als die letzten der mehr als 200 Zuschauer ihre Parkplatzsuche vor der Tallinnhalle beendet hatten, fanden auch Holsteinerinnen nach einer Auszeit sowie einem Torwartwechsel (Meyer für Jungjohann) den richtigen Rhythmus. Innerhalb weniger Minuten löste sich die Verkrampfung bei den Krabben. Ann-Christin Thoma sorgte für den Ausgleich (16:16), Lene Ege brachte ihr Team in Führung und als Katrin Maukel zum 19:16 (45.) traf, schien die heile Holstein-Welt wieder in Ordnung.

In dieser Phase sorge das Hamburger Schiedsrichtergespann Meyerfeldt/Voss für eine schon amüsant anmutende Vorstellung in bester Tradition des Ohnsorg-Theater. Willkürliche Zeitstrafen und fragwürdige Siebenmeter-Entscheidungen brachten die Kisdorferinnen erst auf die Erfolgsspur zurück.

Als Heidi Kabel nicht nur das 23:23, sondern kurz darauf das 23:25 erzielte, war die Moral der Mannschaft von Jan Strunk gebrochen: „Kisdorf hat sich in Kiel sehr gut verkauft und wir waren in der Abwehr ungewohnt schwach. Aber in den entscheidenen Situationen haben nicht wir die Fehler gemacht. Was die beiden Schiedsrichter hier veranstaltet haben, kann man fast nur als Vorsatz bezeichnen.“

HSG Holstein: Jungjohann, Meyer – Ege (9/4), Gronau, Hansen (2), Köhn, Maukel (7), Metz, Mordhorst, Schulz (2), Thoma (3), Ziegler.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 28.01.2002]

„Krabben“ machten gegen DGF Flensborg richtig Dampf

Spitzenreiter HSG Holstein Kiel/Kronshagen verteidigte in der Handball-Regionalliga der Frauen die Tabellenführung durch einen 27:18 (12:9) Heimsieg über die DGF Flensburg.

Der vermeintliche Angstgegner aus dem hohen Norden, der den „Krabben“ in der Hinrunde einen Punkt abgeknöpft hatte, war wiederum ein äußerst ungequemer Kontrahent. Erst als die Kräfte der Flensburgerinnen in der Schlussphase nachließen, setzte sich die weitaus bessere körperliche Konstitution der Erfolgstruppe von Jan Strunk standesgemäß durch.

„Wir lassen uns von niemanden bange machen und fürchten nur uns selbst“, strotzt der Erfolgstrainer vor Selbstvertrauen und Stolz auf sein Team.

Die Gefahr, einen Gegner zu unterschätzen, erscheint eher gering und solange Lene Ege mit Spielwitz und technischer Raffinesse glänzt, sollte die Super-Serie der Holsteinerinnen halten. Dabei verliert die norwegische Regisseurin bei allem sportlichen Ernst nie den Spaß aus dem Sinn. Ein Augenzwinkern für die überforderten Gegenspielerinnen, zum Schiedsrichtergespann oder in Richtung Ehemann Steinar auf der Tribüne ist immer drin.

„Locker zu bleiben ist meine Mentalität. Wir denken noch nicht an den Titel, sondern weiter nur von Spiel zu Spiel“, bleibt die Blondine auf dem Boden der Tatsachen.

In dieselbe Kerbe schlägt auch Diana Köhn, die nach der Schwangerschaft von Katrin Golke weitaus mehr als ein Lückenfüller für die immer noch zweitbeste Torschützing auf Linksaußen ist. Die 25-jährige Flügelflitzerin erklärt das Erfolgsrezept der Krabben: „Wir lassen alles gelassen auf uns zukommen“.

HSG Holstein: Jungjohann, Meyer – Ege (9/1), Gronau (1), Hansen (2), Köhn (7/5), Maukel (2), Metz, Mordhorst, Schulz (2), Thoma (3), Ziegler (1).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 21.01.2002]

„Krabben“ bissen sich auch in Eidelstedt durch

Einen Rückrundenauftakt nach Maß erlebte die HSG Holstein Kiel/Kronshagen in der Handball-Regionalliga der Frauen.

Während der bisherige Spitzenreiter SG Harburg spielfrei war und die Verfolger Kisdorf und Neumünster überraschend patzten, beeindruckten die Kieler Krabben einmal mehr durch ihre Kontinuität.

Durch den 23:20 (11:8) Auswärtssieg beim Tabellensiebten Eidelstedter SV übernahm die Truppe von Jan Strunk am 14. Spieltag die Tabellenführung.

Die als Meisterschaftsmitfavorit gestarteten Hanseaten hatten ihren Kader nach einer enttäuschenden Hinrunde in den Weihnachtsferien kräftig entschlackt und traten ohne die noch nicht spielberechtigten Neuzugänge nur mit sieben Feldspielerinnen die Herausforderung gegen Holstein an.

Die HSG-Abwehr hatte zwar einige Probleme mit der Regionalliga-Torschützenkönigin Dana Kretschmann, aber die Pluspunkte sammeltendie Kielerinnen in der Offensive dadurch, dass die Verantwortung gleichmäßiger auf nahezu allen Schultern der eingesetzten Akteurinnen verteilt war.
In überdurchschnittlicher Tagesform stärkte zudem Torfrau Sigrid Jungjohann ihren Vorderleuten mit zahlreichen Paraden den Rücken, so dass der siebte Streich in fremder Halle ungefährdet und folgerichtig war.

„Wenn es drauf an kam, konnten wir immer noch mal ein bißchen zulegen“, lobte Jan Strunk sein Kollektiv, obwohl Regisseurin Lene Ege, Rückraumspielerin Katrin Maukel und Torhüterin Christine Meyer nach ihrer urlaubsbedingten mehrwöchigen Trainingspause sogar ohne Wettkampfpraxis in die Partie gegangen waren.

HSG Holstein: Jungjohann, Meyer – Ege (7/1), Gronau (2), Hansen (2/2), Köhn (1/1), Maukel (2), Metz (1), Mordhorst, Schulz (3), Thoma (4), Ziegler (1).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 14.01.2002]

HSG nach 20:18 gegen Eilbeck für DHB-Pokal auf Bundesebene qualifiziert

Sonja Hansen ließ Holstein aufatmen

Die Handballerinnen der HSG Holstein Kiel / Kronshagen haben sich für den DHB-Pokal 2002/2003 qualifiziert. Beim etwas mühsamen 20:18 (9:10)Heimerfolg über den Regionalliga-Konkurrenten TH Eilbeck standen sich die „Krabben“ allerdings lange Zeit selbst im Weg.

Von 13 Siebenmetern konnten nur sechs Strafwürfe ins hanseatische Netz gesetzt werden. Erst Teamkapitän Sonja Hansen sorgte bei der effektiven Ausführung der Standardsituationen mit ihrer Nervenstärke zusammen mit den sehenswerten Treffern von Dajana Schulz im Schlußspurt für die spielentscheidenden Tore.

„Großer Sport war heute auch nicht zu erwarten“, beschied sich HSG-Trainer Jan Strunk mit dem geglückten Auftakt in das Jahr 2002. Ohne Torfrau Christine Meyer, Katrin Maukel, Katrin Gohlke und vor allem Lene Ege mussten immerhin vier Leistungsträgerinnen ersetzt werden.

In der offensiven 3-2-1-Deckung verdiente sich Stefanie Metz als Ege-Ersatz zwar eine gute Note, aber im Angriff konnte Diana Köhn den Ausfall der norwegischen Regisseurin erwartungsgemäß nicht adäquat ersetzen. Auch das 17-jährige Eigengewächs aus der Jugend, Annika Mordhorst, setzte auf dieser Position kaum Akzente.

Als das Spiel auf Grund der Siebemneterschwäche selbst Mitte der zweiten Halbzeit noch auf des Messers Schneide (15:15) stand, trieben der trommelnde Fanclub auf der Tribüne und die vorbildliche Leistung von Kreisläuferin Sonja Hansen Holstein zum richtigen Rhythmus auf dem Parkett.

Die torgefährlichste Offensivkraft Ann-Christin Thoma rackerte unermüdlich bis zu ihrer roten Karte (dritte Zeitstrafe, 56. Minute), und so führte der kollektive Zwischenspurt die Kielerinnen letztlich doch noch auf die Erfolgsspur zurück.

HSG Holstein: Siedenburg, Jungjohann – Gronau (1), Hansen (5/2), Köhn (2/1), Metz (1), Mordhorst, Schulz (3), Thoma (7/3), Ziegler (1).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 07.01.2002]

Travemünde endlich eine Reise wert

HSG Holstein durchbrach den Negativ-Nimbus beim 24:18

Die Handballerinnen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen haben ihre gute Ausgangsposition zum Abschluss der Hinrunde in der Regionalliga der Frauen beim TSV Travemünde nicht verzockt.

Während die Verfolger der Krabben einmal mehr strauchelten, bleiben die Schützlinge von Jan Strunk Spitzenreiter SG Harburg ganz dicht auf den Fersen. Bei der mit 18:24 (9:11) bisher höchsten Heimniederlage des TSV sollten sich die Befürchtungen einer bösen Bescherung der Holsteinerinnen am Tag vor Heiligabend nicht bewahrheiten.

„Man muss in Travemünde offensichtlich doch nicht nur verlieren“, brach Jan Strunk mit der schlechten Tradition der Vorjahre. Solange die Kräfte der Gastgeberinnen reichten, gestalteten sie die Partie bis zur 40. Minute (14:14) zwar offen, aber als Folge einer belebenden Kieler Auszeit spielte der Tabellenzweite seine physischen Vorteile aus.

Nach dem energischen Zwischenspurt (23:14) gönnte der Handballlehrer seinen Leistungsträgerinnen in der Schlussphase sogar noch einige Verschnaufpausen und den Nachwuchstalenten die Möglichkeit Wettkampfpraxis zu sammeln. Die 20-jährige Stefanie Metz nutzte ihre Chance auf Linksaußen mit einigen fintenreichen Aktionen und auch die „kleinste Krabbe“ Annika Mordhorst (17 Lenze) hatte noch Anteil am sechsten Auswärtssieg.

„Optimal wäre für den bisherigen Saisonverlauf fast schon untertrieben. Was meine Mannschaft in der Hinrunde geleistet hat, ist schon eher beängstigend“, zog Jan Strunk mit nur drei Minuspunkten auf dem Konto eine zauberhafte Bilanz.

HSG Holstein: Jungjohann, Meyer – Ege (4), Gronau, Hansen (3), Köhn (7/6), Maukel (3), Metz (2), Mordhorst, Schulz (2), Thoma (2), Ziegler (1).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 24.12.2001]

Keine Gefahr beim 26:20 gegen Fortuna Neubrandenburg

„Krabben“ boten Hausmannskost

Handballerischen Hochgenuss hatten die Kieler Krabben in dieser Saison schon häufiger aus dem Hut gezaubert. Beim nie gefährdeten 26:20 (16:10)-Heimsieg der HSG Holstein Kiel/Kronshagen über den SV Fortuna Neubrandenburg verabschiedete sich die erfolgshungrige Truppe von Jan Strunk allerdings mit Hausmannskost von ihren treuen Fans.

Nur vor dem Anwurf prasselte reichlich Naschwerk auf die knapp 100 Zuschauer als nachträgliches Nikolaus-Geschenk nieder.

Die sportliche Wundertüte brauchten die Kielerinnen gegen die biederen Neubrandenburgerinnen nicht zu öffnen, um den prallen Punktesack mit zwei weiteren Zählern zu füllen.

„Natürlich sind alle mit der Zeit etwas verwöhnt. Es gibt aber überhaupt keinen Grund unzufrieden zu sein, auch wenn wir uns in der Offensive seit drei Spielen etwas schwerer tun. Die Hinrunde verlief nun wirklich ganz hervorragend“, wollte Jan Strunk die phasenweise Quälerei mit dem Ball nicht dramatisiert wissen. Verausgaben sollten sich seine Spielerinnen nie, um den sicheren Vorsprung seelenruhig über die Zeit zu schaukeln.

Ann-Christin Thoma und Katrin Maukel legten immer dann aus dem Rückraum eine Schippe drauf, wenn es Not tat und durften sich bei Arbeitsbiene Sonja Hansen bedanken, die emsig am Kreis Räume frei sperrte und selbst zweimal traf. „Bei uns arbeitet jeder für den anderen. Ich freue mich, wenn ich meinen Teil beitragen kann, dass wir weiter oben mitspielen“, bleibt die 24-jährige „Wühlerin“ bescheiden.

Der Teamgeist der Holsteinerinnen scheint die Geheimwaffe des Tabellenzweiten zu sein. „Die Zuschauer haben eine größere Erwartungshaltung als wir an uns selbst. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg und jetzt feiern wir schon in der Hinrunde eine Nichtabstiegsparty“, will auch Torhüterin Sigrid Jungjobann die Feste so feiern wie sie halt bei den Krabben vom Himmel fallen.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Jungjohann, Meyer – Ege (4/4), Gronau (1), Hansen (2), Köhn (3), Maukel (4), Metz (1), Mordhorst, Schulz (2), Thoma (7), Ziegler (2).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 10.12.2001]

Flügelzange der „Krabben“ schnappte in Eilbeck zu

Eine vorweihnachtliche Bescherung gab es am ersten Advent in der Handball-Regionalliga der Frauen für die HSG Holstein Kiel/Kronshagen. Während Spitzenreiter SG Harburg zum ersten Mal in dieser Saison Schwächen offenbarte und vor eigenem Publikum gegen Kisdorf strauchelte, konnten sich die Krabben mit 24:13 (13:6) beim TH Eilbeck schadlos halten und sind nach dem elften Spieltag wieder bis auf einen Punkt dran an dem Tabellenführer.

„Schön, dass es so spannend bleibt. Ich hätte allerdings auch nicht gedacht, dass es für uns in Eilbeck so einfach wird“, schnalzte HSG-Trainer Jan Strunk doppelt zufrieden mit der Zunge.

Vom jüngsten Aufwärtstrend der Hamburgerinnen war jedenfalls nur 15 Minuten etwas zu spüren (6:7), dann sorgte die Auszeit des Kieler Handballehrers für einen sanften Weckruf und fortan bissen sich die Gastgeber an der nun aufmerksamen Deckung sowie der guten Sigrid Jungjohann im Holstein-Tor die Zähne aus.

Viermal wurde die harmlosen Eilbeckerinnen sogar zu abgepfiffenen Zeitspielen gezwungen, doch der eigene Angriff der Kielerinnen kam ebenfalls nur etwas mühsam auf Touren.

„In der Offensive waren wir leider nicht 100-prozentig bei der Sache. Das, was die Abwehr abgefangen hat, wurde im Angriff oft unkonzentriert verworfen“, fand Jan Strunk doch noch ein Haar in der Siegersuppe.

Zufrieden durfte er immerhin uneingeschränkt mit der Flügelzange seiner Krabben sein. Linksaußen Diana Köhn verwandelte auf der Stammposition der weiterhin mit Knieproblemen fehlenden Katrin Gohlke nicht nur fünf von sechs Siebenmetern sicher, sondern war mit acht Toren sogar erfolgreichste Werferin ihres Teams. Rechtsaußen Franziska Ziegler sorgte mit vier blitzsauberen Treffern ebenfalls dafür dass der Auswärtssieg nie in Gefahr geriet.

In der gemütlichen Schlussphase konnte sich Jan Strunk sogar den Luxus erlauben, etwas zu experimentieren und mit allen Spielerinnen von der Einwechselbank zu rotieren.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Jungjohann, Meyer – Ege (4), Gronau, Hansen (2), Köhn (8/5), Maukel (3), Metz, Mordhorst, Schulz, Thoma (3), Ziegler (4).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 03.12.2001]

Erste Saisonniederlage für HSG Holstein

Storch biss gegen die Krabben zu

Spielerisch hochklassigen Ansprüchen genügte der Handball-Hit in der Regionalliga der Frauen vor 300 Zuschauern zwischen dem Tabellenzweiten HSG Holstein Kiel/Kronshagen und dem Spitzenreiter SG Harburg zwar nicht, die Spannung war allerdings bei der 20:23 (8:10)-Heimschlappe und ersten Saisonniederlage der ”Krabben” nicht zu steigern.

Ausgerechnet eine Spielerin namens Sonja Storch biss in den letzten 120 Sekunden zweimal zu und sorgte für ausgelassenen Jubel bei den Harburgerinnen, während bei den Kielerinnen nach dem Abpfiff doch ein paar Tränen der Enttäuschung kullerten.

Angefangen hatte es mit zittrigen Fingern bei den Holsteinerinnen. Bis zur 20. Minute (4:9) bot die HSG Fehlpass-Festival. Die Fang-, Fuß- und technischen Fehler waren kaum zu zählen, und die Chancenverwertung gegen die gute SG-Torfrau Andrea Kehl war selbst vom Siebenmeterpunkt kläglich.

Erst eine Auszeit von Jan Strunk beendete den Krampf. ”Eigentlich wollten wir fortan auf Harakiri-Aktionen verzichten. Wer aber so viele Fehler macht und Chancen vergibt, darf sich nicht wundern. Die hohe Erwartungshaltung ist jedenfalls erst einmal weg, und das Team steht da, wo es realistisch hingehört.”

Ohne Kathrin Gohlke fehlte die gefährlichste Offensivkraft der Kielerinnen, während auf der Gegenseite der Aktionsradius der 30-jährigen Claudia Hümpel, die mit acht blitzschnellen Kontern die Krabben mit ihren eigenen Waffen schlug, nie unterbunden werden konnte.

Trotzdem stemmten sich die Strunk-Schützlinge mit aller Leidenschaft gegen die drohende Niederlage. Torfrau Christine Meyer stärkte ihren Vorderleuten mit tollen Paraden den Rücken, Sonja Hansen wirbelte am Kreis unermüdlich, und Lene Ege zeigte in schöner Regelmäßigkeit ihre Genialität. Tor um Tor holten die Holsteinerinnen auch dank der Treffsicherheit von Katrin Maukel auf, die aus dem halblinken Rückraum bei fünf Versuchen kurzen Prozess machte: ”Es war der Höhepunkt der Hinrunde, und die Halle war voll. Vielleicht waren deshalb alle ein bisschen nervöser als sonst.”

Als Diana Köhn, als zweiter Linksaußen auf der Gohlke-Position mit Licht im Angriff und Schatten in der Deckung, zum 20:21 (58.) traf, schien die Partie zu kippen. Doch das vom Schirigespann angezeigte Harburger Zeitspiel wurde ebenso wenig verhindert wie die Brachialgewalt von Sonja Storch über Rechtaußen. ”Das stecken wir weg und kriegen keinen Knacks. Es gibt ja noch die Möglichkeit zur Revanche im Rückspiel”, verkündete Diana Köhn trotzig.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Meyer, Jungjohann – Maukel (5), Hansen (2), Ziegler (1), Thoma (1); Köhn (4), Schulz, Ege (7/2), Gronau, Metz.

[Quelle: Kieler Nachrichten – 26.11.2001]

Sieg der SG Harburg im Topduell

Harburg – Er konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken. Kaum war die Spitzenpartie in der Handball-Regionalliga zwischen der HSG Kiel/Kronshagen und der SG Harburg abgepfiffen, riss Trainer Gerd Lawrenz die Arme in die Höhe, lief in die Hallenmitte und drückte jede Spielerin in seine Arme. Dabei kullerten dem emotionsvollen Handballtrainer immer wieder die Trainer über die Wangen. Freude pur nach dem 23:20-Sieg. Damit bleiben die Harburgerinnen unangefochten an der Tabellenspitze, haben nun 20:0 Punkte auf dem Konto und drei Zähler Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Kiel/Kronshagen.

Von Anfang an spielte der Tabellenführer aus Harburg in der mit rund 300 Besucher gut gefüllten Sporthalle am Suchsdorfer Weg konzentriert und lag ständig bis auf ein einziges Mal in Führung. Bis weit in die zweite Hälfte hinein sah es nie so aus, als könnten die Gastgeberinnen aus dem Kieler Stadtteil Kronshagen dem Tabellenführer gefährlich werden. Teilweise lag das Team von Trainer Gerd Lawrenz mit vier Toren in Front.

Doch eine Viertelstunde vor Schluss hatte die SGH einen Durchhänger. Da wirkte das Team vor allem im Angriff ideenlos und verwarf und vergab viele gute Möglichkeiten. In dieser Phase stand aber mit Christine Meyer eine ausgezeichnete Kieler Torhüterin zwischen den Pfosten. Auch wenn Ausnahmespielerin Lene Ege mit sieben Treffern beste Torschützin der HSG Kiel/Kronshagen war, die Grande Dame sollte sie an diesem Nachmittag nicht werden. Dazu spielte sie häufig ein wenig zu hochnäsig und arrogant, vergab leichtfertig zwei Siebenmeter. Die ehemalige Buxtehuder Bundesliga- und norwegische Nationalspielerin hatte nicht ihren besten Tag in diesem Topduell, Licht und Schatten wechselten sich ab.

Bis auf ein Tor kamen die Kielerinnen heran, Lene Ege traf per Tempogegenstoß zum 19:20. Trainer Lawrenz hatte in dieser Phase leichte Zweifel, glaubte aber dennoch fest an den Sieg. Und seinen Damen enttäuschten ihren engagierten Coach nicht. Gerd Lawrenz redet aber noch längst nicht von der Meisterschaft.

”Die Saison ist noch lang”, sagte der Trainer, der in diesem Jahr endlich den erhofften Zweitliga-Aufstieg anstrebt, nachdem er in den Vorjahren zweimal knapp an diesem Vorhaben gescheitert ist. Das Zeug dazu hat die SG Harburg allemal für den Sprung in die zweithöchste Klasse. Der traumhafte Saisonstart mit zehn Siegen in Folge sollte dem Team von der Kerschensteinerstraße genügend Selbstvertrauen geben, auch kommende Aufgaben zu meistern. (hpsk/ka)

Die Tore: Claudia Hümpel (8), Sonja Storch (4), Viola Kosiedowski (4/davon ein Siebenmeter), Sandy Lindner (3), Kathrin Behrens (3), Melanie Schuster (1).

[Quelle: Harburger Nachrichten v. 26.11.2001]

Olympia liess Kiel lange zittern

Handball Regionalligist überzeugte trotz Niederlage

Neumünster (ör) Die KSV-Halle in Neumünster war bis zum Bersten gefüllt. Und die mehr als 300 Besucher brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen.

In einem auf sehr hohen Niveau stehenden Spiel in der Handball-Regionalliga der Frauen fehlte dem MTSV Olympia Neumünster einfach das Quäntchen Glück, um ein besseres Resultat als das 20:24 (5:7) gegen den ungeschlagenen Tabellenzweiten HSG Holstein Kiel / Kronshagen zu erzielen.

”Wir können froh sein, das Spiel überstanden zu haben. Olympia war der erste Gegner, der uns über 60 Minuten voll gefordert hat”, meinte HSG-Coach Jan Strunk. Die Erleichterung beim Trainer entlud sich auch in einer Jubeltraube seiner Spielerinnen.

Dabei herrschte in der ersten Halbzeit zunächst noch Mangelware an Toren. Das hatte zwei Gründe. Zum einen rettete nach Würfen von Agnieszka Szpila, Kathrin Dencker und nicht zuletzt Andrea Petersen gleich achtmal das Aluminium für die bereits geschlagene Sigrid Jungjohann im Kieler Tor, und zum anderen brachte Olympias Torhüterin Tanja Rathje die Gäste schier zur Verzweiflung. Neun gehaltene Bälle, darunter ein Siebenmeter von Lene Ege sowie tolle Fuß- und Handreflexe gegen die freistehenden Diana Köhn, Ann-Christin Thoma und Meike Gronau, ließen den besten Angriff der Liga mit nur sieben Toren in die Kabinen gehen. Zusätzlich hatte die Maßnahme von Olympias Trainer Volker Paul mit der Manndeckung von Katja Löbau oder Cristine Gränert gegen Ege dem Spiel der Gäste viel von der Effektivität genommen. Allerdings hielt sich die Norwegerin lange Zeit auch deutlich zurück.

Die Gäste, die ihre gefährlichste Gegenstoßspielerin Katrin Gohlke (Knieverletzung) schmerzlich vermissten, konnten sich diesen Luxus bis rund 20 Minuten vor dem Ende leisten. Als Olympia nach Toren von Dencker, Petersen und Felkel das 9:12 egalisierte, wankten die Kielerinnen und nun drehten Ege, Katrin Maukel und Ann-Christin Thoma auf.

Knackpunkt aber war wohl die Petersen-Zeitstrafe. Obwohl sie mit ihrem Protest im Recht war – Ege, die per Gegenstoß an Rathje scheiterte, hatte den Ball unerlaubterweise geführt – war die Schimpfkanonade überflüssig. ”Wenn wir hier in Führung gehen, bin ich mir jetzt noch sicher, dass wir gewonnen hätten”, kommentierte Paul.

So aber kam Holstein durch Köhn und Ege in Überzahl wieder zu einem Zwei-Tore-Vorsprung, der zwischendurch sogar auf 20:15 (55.) ausgebaut wurde. Im Schlussspurt verkürzten die Neumünsteranerinnen auf 19:21 und mussten 100 Sekunden vor Schluss versuchen, mit passiver Abwehr in Ballbesitz zu kommen. Nun kam die Show von Lene Ege, die mit einem ”Bilderbuch-Wackler” gleich drei Olympianerinnen vernaschte und das Spiel beim 19:22 entgültig entschied. ”Wir haben uns gut verkauft, Holstein war ein wenig im Glück”, sagte Paul, der den Kielern einen Sieg beim Tabellenführer Harburg am nächsten Wochenende voraus sagte.

Olympia NMS: Rathje, Albrecht (n.E.); Wildner (2), Reinert (n.E.), Hoffmann (n.E.), Reimers, Felkel (2), Löbau (1), Petersen (5), Gränert (1), Dencker (7/ davon 5 Siebenmeter), Szpila (2/1).

[Quelle: Kieler Nachrichten – Holsteiner Zeitung – 19.11.2001]