Keine Gefahr beim 26:20 gegen Fortuna Neubrandenburg

„Krabben“ boten Hausmannskost

Handballerischen Hochgenuss hatten die Kieler Krabben in dieser Saison schon häufiger aus dem Hut gezaubert. Beim nie gefährdeten 26:20 (16:10)-Heimsieg der HSG Holstein Kiel/Kronshagen über den SV Fortuna Neubrandenburg verabschiedete sich die erfolgshungrige Truppe von Jan Strunk allerdings mit Hausmannskost von ihren treuen Fans.

Nur vor dem Anwurf prasselte reichlich Naschwerk auf die knapp 100 Zuschauer als nachträgliches Nikolaus-Geschenk nieder.

Die sportliche Wundertüte brauchten die Kielerinnen gegen die biederen Neubrandenburgerinnen nicht zu öffnen, um den prallen Punktesack mit zwei weiteren Zählern zu füllen.

„Natürlich sind alle mit der Zeit etwas verwöhnt. Es gibt aber überhaupt keinen Grund unzufrieden zu sein, auch wenn wir uns in der Offensive seit drei Spielen etwas schwerer tun. Die Hinrunde verlief nun wirklich ganz hervorragend“, wollte Jan Strunk die phasenweise Quälerei mit dem Ball nicht dramatisiert wissen. Verausgaben sollten sich seine Spielerinnen nie, um den sicheren Vorsprung seelenruhig über die Zeit zu schaukeln.

Ann-Christin Thoma und Katrin Maukel legten immer dann aus dem Rückraum eine Schippe drauf, wenn es Not tat und durften sich bei Arbeitsbiene Sonja Hansen bedanken, die emsig am Kreis Räume frei sperrte und selbst zweimal traf. „Bei uns arbeitet jeder für den anderen. Ich freue mich, wenn ich meinen Teil beitragen kann, dass wir weiter oben mitspielen“, bleibt die 24-jährige „Wühlerin“ bescheiden.

Der Teamgeist der Holsteinerinnen scheint die Geheimwaffe des Tabellenzweiten zu sein. „Die Zuschauer haben eine größere Erwartungshaltung als wir an uns selbst. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg und jetzt feiern wir schon in der Hinrunde eine Nichtabstiegsparty“, will auch Torhüterin Sigrid Jungjobann die Feste so feiern wie sie halt bei den Krabben vom Himmel fallen.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Jungjohann, Meyer – Ege (4/4), Gronau (1), Hansen (2), Köhn (3), Maukel (4), Metz (1), Mordhorst, Schulz (2), Thoma (7), Ziegler (2).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 10.12.2001]