Sieg der SG Harburg im Topduell

Harburg – Er konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken. Kaum war die Spitzenpartie in der Handball-Regionalliga zwischen der HSG Kiel/Kronshagen und der SG Harburg abgepfiffen, riss Trainer Gerd Lawrenz die Arme in die Höhe, lief in die Hallenmitte und drückte jede Spielerin in seine Arme. Dabei kullerten dem emotionsvollen Handballtrainer immer wieder die Trainer über die Wangen. Freude pur nach dem 23:20-Sieg. Damit bleiben die Harburgerinnen unangefochten an der Tabellenspitze, haben nun 20:0 Punkte auf dem Konto und drei Zähler Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Kiel/Kronshagen.

Von Anfang an spielte der Tabellenführer aus Harburg in der mit rund 300 Besucher gut gefüllten Sporthalle am Suchsdorfer Weg konzentriert und lag ständig bis auf ein einziges Mal in Führung. Bis weit in die zweite Hälfte hinein sah es nie so aus, als könnten die Gastgeberinnen aus dem Kieler Stadtteil Kronshagen dem Tabellenführer gefährlich werden. Teilweise lag das Team von Trainer Gerd Lawrenz mit vier Toren in Front.

Doch eine Viertelstunde vor Schluss hatte die SGH einen Durchhänger. Da wirkte das Team vor allem im Angriff ideenlos und verwarf und vergab viele gute Möglichkeiten. In dieser Phase stand aber mit Christine Meyer eine ausgezeichnete Kieler Torhüterin zwischen den Pfosten. Auch wenn Ausnahmespielerin Lene Ege mit sieben Treffern beste Torschützin der HSG Kiel/Kronshagen war, die Grande Dame sollte sie an diesem Nachmittag nicht werden. Dazu spielte sie häufig ein wenig zu hochnäsig und arrogant, vergab leichtfertig zwei Siebenmeter. Die ehemalige Buxtehuder Bundesliga- und norwegische Nationalspielerin hatte nicht ihren besten Tag in diesem Topduell, Licht und Schatten wechselten sich ab.

Bis auf ein Tor kamen die Kielerinnen heran, Lene Ege traf per Tempogegenstoß zum 19:20. Trainer Lawrenz hatte in dieser Phase leichte Zweifel, glaubte aber dennoch fest an den Sieg. Und seinen Damen enttäuschten ihren engagierten Coach nicht. Gerd Lawrenz redet aber noch längst nicht von der Meisterschaft.

”Die Saison ist noch lang”, sagte der Trainer, der in diesem Jahr endlich den erhofften Zweitliga-Aufstieg anstrebt, nachdem er in den Vorjahren zweimal knapp an diesem Vorhaben gescheitert ist. Das Zeug dazu hat die SG Harburg allemal für den Sprung in die zweithöchste Klasse. Der traumhafte Saisonstart mit zehn Siegen in Folge sollte dem Team von der Kerschensteinerstraße genügend Selbstvertrauen geben, auch kommende Aufgaben zu meistern. (hpsk/ka)

Die Tore: Claudia Hümpel (8), Sonja Storch (4), Viola Kosiedowski (4/davon ein Siebenmeter), Sandy Lindner (3), Kathrin Behrens (3), Melanie Schuster (1).

[Quelle: Harburger Nachrichten v. 26.11.2001]