Kategorie: Vereins-Geschichte(n)

Flügelzange der „Krabben“ schnappte in Eilbeck zu

Eine vorweihnachtliche Bescherung gab es am ersten Advent in der Handball-Regionalliga der Frauen für die HSG Holstein Kiel/Kronshagen. Während Spitzenreiter SG Harburg zum ersten Mal in dieser Saison Schwächen offenbarte und vor eigenem Publikum gegen Kisdorf strauchelte, konnten sich die Krabben mit 24:13 (13:6) beim TH Eilbeck schadlos halten und sind nach dem elften Spieltag wieder bis auf einen Punkt dran an dem Tabellenführer.

„Schön, dass es so spannend bleibt. Ich hätte allerdings auch nicht gedacht, dass es für uns in Eilbeck so einfach wird“, schnalzte HSG-Trainer Jan Strunk doppelt zufrieden mit der Zunge.

Vom jüngsten Aufwärtstrend der Hamburgerinnen war jedenfalls nur 15 Minuten etwas zu spüren (6:7), dann sorgte die Auszeit des Kieler Handballehrers für einen sanften Weckruf und fortan bissen sich die Gastgeber an der nun aufmerksamen Deckung sowie der guten Sigrid Jungjohann im Holstein-Tor die Zähne aus.

Viermal wurde die harmlosen Eilbeckerinnen sogar zu abgepfiffenen Zeitspielen gezwungen, doch der eigene Angriff der Kielerinnen kam ebenfalls nur etwas mühsam auf Touren.

„In der Offensive waren wir leider nicht 100-prozentig bei der Sache. Das, was die Abwehr abgefangen hat, wurde im Angriff oft unkonzentriert verworfen“, fand Jan Strunk doch noch ein Haar in der Siegersuppe.

Zufrieden durfte er immerhin uneingeschränkt mit der Flügelzange seiner Krabben sein. Linksaußen Diana Köhn verwandelte auf der Stammposition der weiterhin mit Knieproblemen fehlenden Katrin Gohlke nicht nur fünf von sechs Siebenmetern sicher, sondern war mit acht Toren sogar erfolgreichste Werferin ihres Teams. Rechtsaußen Franziska Ziegler sorgte mit vier blitzsauberen Treffern ebenfalls dafür dass der Auswärtssieg nie in Gefahr geriet.

In der gemütlichen Schlussphase konnte sich Jan Strunk sogar den Luxus erlauben, etwas zu experimentieren und mit allen Spielerinnen von der Einwechselbank zu rotieren.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Jungjohann, Meyer – Ege (4), Gronau, Hansen (2), Köhn (8/5), Maukel (3), Metz, Mordhorst, Schulz, Thoma (3), Ziegler (4).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 03.12.2001]

Erste Saisonniederlage für HSG Holstein

Storch biss gegen die Krabben zu

Spielerisch hochklassigen Ansprüchen genügte der Handball-Hit in der Regionalliga der Frauen vor 300 Zuschauern zwischen dem Tabellenzweiten HSG Holstein Kiel/Kronshagen und dem Spitzenreiter SG Harburg zwar nicht, die Spannung war allerdings bei der 20:23 (8:10)-Heimschlappe und ersten Saisonniederlage der ”Krabben” nicht zu steigern.

Ausgerechnet eine Spielerin namens Sonja Storch biss in den letzten 120 Sekunden zweimal zu und sorgte für ausgelassenen Jubel bei den Harburgerinnen, während bei den Kielerinnen nach dem Abpfiff doch ein paar Tränen der Enttäuschung kullerten.

Angefangen hatte es mit zittrigen Fingern bei den Holsteinerinnen. Bis zur 20. Minute (4:9) bot die HSG Fehlpass-Festival. Die Fang-, Fuß- und technischen Fehler waren kaum zu zählen, und die Chancenverwertung gegen die gute SG-Torfrau Andrea Kehl war selbst vom Siebenmeterpunkt kläglich.

Erst eine Auszeit von Jan Strunk beendete den Krampf. ”Eigentlich wollten wir fortan auf Harakiri-Aktionen verzichten. Wer aber so viele Fehler macht und Chancen vergibt, darf sich nicht wundern. Die hohe Erwartungshaltung ist jedenfalls erst einmal weg, und das Team steht da, wo es realistisch hingehört.”

Ohne Kathrin Gohlke fehlte die gefährlichste Offensivkraft der Kielerinnen, während auf der Gegenseite der Aktionsradius der 30-jährigen Claudia Hümpel, die mit acht blitzschnellen Kontern die Krabben mit ihren eigenen Waffen schlug, nie unterbunden werden konnte.

Trotzdem stemmten sich die Strunk-Schützlinge mit aller Leidenschaft gegen die drohende Niederlage. Torfrau Christine Meyer stärkte ihren Vorderleuten mit tollen Paraden den Rücken, Sonja Hansen wirbelte am Kreis unermüdlich, und Lene Ege zeigte in schöner Regelmäßigkeit ihre Genialität. Tor um Tor holten die Holsteinerinnen auch dank der Treffsicherheit von Katrin Maukel auf, die aus dem halblinken Rückraum bei fünf Versuchen kurzen Prozess machte: ”Es war der Höhepunkt der Hinrunde, und die Halle war voll. Vielleicht waren deshalb alle ein bisschen nervöser als sonst.”

Als Diana Köhn, als zweiter Linksaußen auf der Gohlke-Position mit Licht im Angriff und Schatten in der Deckung, zum 20:21 (58.) traf, schien die Partie zu kippen. Doch das vom Schirigespann angezeigte Harburger Zeitspiel wurde ebenso wenig verhindert wie die Brachialgewalt von Sonja Storch über Rechtaußen. ”Das stecken wir weg und kriegen keinen Knacks. Es gibt ja noch die Möglichkeit zur Revanche im Rückspiel”, verkündete Diana Köhn trotzig.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Meyer, Jungjohann – Maukel (5), Hansen (2), Ziegler (1), Thoma (1); Köhn (4), Schulz, Ege (7/2), Gronau, Metz.

[Quelle: Kieler Nachrichten – 26.11.2001]

Sieg der SG Harburg im Topduell

Harburg – Er konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken. Kaum war die Spitzenpartie in der Handball-Regionalliga zwischen der HSG Kiel/Kronshagen und der SG Harburg abgepfiffen, riss Trainer Gerd Lawrenz die Arme in die Höhe, lief in die Hallenmitte und drückte jede Spielerin in seine Arme. Dabei kullerten dem emotionsvollen Handballtrainer immer wieder die Trainer über die Wangen. Freude pur nach dem 23:20-Sieg. Damit bleiben die Harburgerinnen unangefochten an der Tabellenspitze, haben nun 20:0 Punkte auf dem Konto und drei Zähler Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Kiel/Kronshagen.

Von Anfang an spielte der Tabellenführer aus Harburg in der mit rund 300 Besucher gut gefüllten Sporthalle am Suchsdorfer Weg konzentriert und lag ständig bis auf ein einziges Mal in Führung. Bis weit in die zweite Hälfte hinein sah es nie so aus, als könnten die Gastgeberinnen aus dem Kieler Stadtteil Kronshagen dem Tabellenführer gefährlich werden. Teilweise lag das Team von Trainer Gerd Lawrenz mit vier Toren in Front.

Doch eine Viertelstunde vor Schluss hatte die SGH einen Durchhänger. Da wirkte das Team vor allem im Angriff ideenlos und verwarf und vergab viele gute Möglichkeiten. In dieser Phase stand aber mit Christine Meyer eine ausgezeichnete Kieler Torhüterin zwischen den Pfosten. Auch wenn Ausnahmespielerin Lene Ege mit sieben Treffern beste Torschützin der HSG Kiel/Kronshagen war, die Grande Dame sollte sie an diesem Nachmittag nicht werden. Dazu spielte sie häufig ein wenig zu hochnäsig und arrogant, vergab leichtfertig zwei Siebenmeter. Die ehemalige Buxtehuder Bundesliga- und norwegische Nationalspielerin hatte nicht ihren besten Tag in diesem Topduell, Licht und Schatten wechselten sich ab.

Bis auf ein Tor kamen die Kielerinnen heran, Lene Ege traf per Tempogegenstoß zum 19:20. Trainer Lawrenz hatte in dieser Phase leichte Zweifel, glaubte aber dennoch fest an den Sieg. Und seinen Damen enttäuschten ihren engagierten Coach nicht. Gerd Lawrenz redet aber noch längst nicht von der Meisterschaft.

”Die Saison ist noch lang”, sagte der Trainer, der in diesem Jahr endlich den erhofften Zweitliga-Aufstieg anstrebt, nachdem er in den Vorjahren zweimal knapp an diesem Vorhaben gescheitert ist. Das Zeug dazu hat die SG Harburg allemal für den Sprung in die zweithöchste Klasse. Der traumhafte Saisonstart mit zehn Siegen in Folge sollte dem Team von der Kerschensteinerstraße genügend Selbstvertrauen geben, auch kommende Aufgaben zu meistern. (hpsk/ka)

Die Tore: Claudia Hümpel (8), Sonja Storch (4), Viola Kosiedowski (4/davon ein Siebenmeter), Sandy Lindner (3), Kathrin Behrens (3), Melanie Schuster (1).

[Quelle: Harburger Nachrichten v. 26.11.2001]

Olympia liess Kiel lange zittern

Handball Regionalligist überzeugte trotz Niederlage

Neumünster (ör) Die KSV-Halle in Neumünster war bis zum Bersten gefüllt. Und die mehr als 300 Besucher brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen.

In einem auf sehr hohen Niveau stehenden Spiel in der Handball-Regionalliga der Frauen fehlte dem MTSV Olympia Neumünster einfach das Quäntchen Glück, um ein besseres Resultat als das 20:24 (5:7) gegen den ungeschlagenen Tabellenzweiten HSG Holstein Kiel / Kronshagen zu erzielen.

”Wir können froh sein, das Spiel überstanden zu haben. Olympia war der erste Gegner, der uns über 60 Minuten voll gefordert hat”, meinte HSG-Coach Jan Strunk. Die Erleichterung beim Trainer entlud sich auch in einer Jubeltraube seiner Spielerinnen.

Dabei herrschte in der ersten Halbzeit zunächst noch Mangelware an Toren. Das hatte zwei Gründe. Zum einen rettete nach Würfen von Agnieszka Szpila, Kathrin Dencker und nicht zuletzt Andrea Petersen gleich achtmal das Aluminium für die bereits geschlagene Sigrid Jungjohann im Kieler Tor, und zum anderen brachte Olympias Torhüterin Tanja Rathje die Gäste schier zur Verzweiflung. Neun gehaltene Bälle, darunter ein Siebenmeter von Lene Ege sowie tolle Fuß- und Handreflexe gegen die freistehenden Diana Köhn, Ann-Christin Thoma und Meike Gronau, ließen den besten Angriff der Liga mit nur sieben Toren in die Kabinen gehen. Zusätzlich hatte die Maßnahme von Olympias Trainer Volker Paul mit der Manndeckung von Katja Löbau oder Cristine Gränert gegen Ege dem Spiel der Gäste viel von der Effektivität genommen. Allerdings hielt sich die Norwegerin lange Zeit auch deutlich zurück.

Die Gäste, die ihre gefährlichste Gegenstoßspielerin Katrin Gohlke (Knieverletzung) schmerzlich vermissten, konnten sich diesen Luxus bis rund 20 Minuten vor dem Ende leisten. Als Olympia nach Toren von Dencker, Petersen und Felkel das 9:12 egalisierte, wankten die Kielerinnen und nun drehten Ege, Katrin Maukel und Ann-Christin Thoma auf.

Knackpunkt aber war wohl die Petersen-Zeitstrafe. Obwohl sie mit ihrem Protest im Recht war – Ege, die per Gegenstoß an Rathje scheiterte, hatte den Ball unerlaubterweise geführt – war die Schimpfkanonade überflüssig. ”Wenn wir hier in Führung gehen, bin ich mir jetzt noch sicher, dass wir gewonnen hätten”, kommentierte Paul.

So aber kam Holstein durch Köhn und Ege in Überzahl wieder zu einem Zwei-Tore-Vorsprung, der zwischendurch sogar auf 20:15 (55.) ausgebaut wurde. Im Schlussspurt verkürzten die Neumünsteranerinnen auf 19:21 und mussten 100 Sekunden vor Schluss versuchen, mit passiver Abwehr in Ballbesitz zu kommen. Nun kam die Show von Lene Ege, die mit einem ”Bilderbuch-Wackler” gleich drei Olympianerinnen vernaschte und das Spiel beim 19:22 entgültig entschied. ”Wir haben uns gut verkauft, Holstein war ein wenig im Glück”, sagte Paul, der den Kielern einen Sieg beim Tabellenführer Harburg am nächsten Wochenende voraus sagte.

Olympia NMS: Rathje, Albrecht (n.E.); Wildner (2), Reinert (n.E.), Hoffmann (n.E.), Reimers, Felkel (2), Löbau (1), Petersen (5), Gränert (1), Dencker (7/ davon 5 Siebenmeter), Szpila (2/1).

[Quelle: Kieler Nachrichten – Holsteiner Zeitung – 19.11.2001]

24:20-Derby-Sieg bei Olympia Neumünster

Die Kieler Krabben agieren in der Handball-Regionalliga der Frauen spielerisch weiterhin hochklassig und in dieser knallharten Krimi-Woche künstlerisch wertvoll.

Im Nachbarschaftsderby bei Olympia Neumünster setzte die HSG Holstein Kiel/Kronshagen mit dem 24:20-Sieg die Erfolgsserie fort, am Mittwoch (20.15 Uhr, ARD, ”Ende der Saison”) folgt der Thriller, in dem die Kieler Handballerinnen in ungewohnter Statistenrolle auch eine gute Figur auf dem Parkett abgaben, und am Sonnabend erreicht die Spannung den Siedepunkt, wenn Spitzenreiter SG Harburg beim Tabellenzweiten antritt.

”Zunächst einmal bin ich heilfroh, das Derby unbeschadet überstanden zu haben”, freute sich HSG-Erfolgstrainer Jan Strunk, Olympias Heimnimbus auch ohne Katrin Gohlke geknackt zu haben. Die effektivste Offensivspielerin, die bisher mehr als ein Drittel aller Holstein-Tore erzielte, fehlte wegen einer Knieverletzung.

Regisseurin Lene Ege war zwar rechtzeitig aus Norwegen in Neumünster eingetroffen, erfreute sich allerdings einer Sonderbewachung. ”Wir haben die Chancen zwar schön rausgespielt, aber in ebenso schöner Regelmäßigkeit versägt”, stellte Jan Strunk eine unerwartete Abschlussschwäche fest.

Grund zum Zittern gab es für die Krabben trotzdem nicht. Die Deckung stand wie ein wasserdichtes Alibi, und Katrin Maukel sowie Ann-Christin Thoma sorgten auf den Halbpositionen für viel Druck.

Da Lene Ege nie über 60 Minuten ausgeschaltet werden kann und auch Rechtsaußen Franziska Ziegler zwischenzeitlich zauberte, endete der erste Teil des Handball-Krimis mit einem Happy End.

Am Mittwoch folgt nun mit der Mannschaftssitzung vor dem TV die zweite Folge der Trilogie, bei der Denise Dewald allerdings fehlen wird. Die Berlinerin reduziert auf Grund ihrer Schwangerschaft den kleinen Kieler Kader auf nur noch zwölf Spielerinnen. Aber dieses dynamische Dutzend fiebert jetzt schon dem Hit gegen Harburg mit heißen Herzen entgegen.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Jungjohann, Meyer – Ege (7/1), Gronau, Hansen (1), Köhn (1), Maukel (5), Metz (1), Mordhorst, Schulz (1), Thoma (6), Ziegler (2).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 19.11.2001]

Olympia hielt gegen Holstein Kiel/Kronshagen sehr gut mit

Viel Lob trotz Niederlage

Die Handballerinnen des MTSV Olympia Neumünster können in der Spitzengruppe der Regionalliga Nordost mithalten! Trotz einer 20:24 (5:7)-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten HSG Holstein/Kiel Kronshagen boten die Schützlinge von Trainer Volker Paul eine tolle Leistung und hätten mit ein wenig mehr Glück durchaus für eine Sensation sorgen können.

Gäste-Trainer Jan Strunk war nach der Partie voll des Lobes für den Gegner. ”Olympia ist mit Sicherheit die Mannschaft, die uns bisher über 60 Minuten am meisten gefordert hat. Es war ein hartes Stück Arbeit hier zu gewinnen”, fasste der Holstein-Coach ein wirklich packendes Handball-Spiel zusammen.

Die Kielerinnen mussten in der KSV- Halle auf ihre beste Torschützin, Katrin Gohlke, wegen einer Knieverletzung verzichten, so dass nun die norwegische Ausnahmespielerin Lene Ege das Spiel allein organisieren musste. Schon nach 60 Sekunden drückte Ege der Partie ihren ganz persönlichen Stempel auf. Mit einer herrlichen Einzelaktion ließ sie die gesamte Olympia-Abwehr alt aussehen und wuchtete den Ball mit einem ansatzlosen Wurf in den Torwinkel.

Olympia-Trainer Volker Paul reagierte sofort und stellte ihr eine Bewacherin direkt auf die Füße. Abwechselnd versuchten sich Christine Gränert, Kerstin Felkel und vor allem Katja Löbau in diesem Job. Trotz dieser Sonderbewachung warf Ege aber immer noch sechs Tore und war somit der spielentscheidende Faktor. ”Ohne Lene Ege ist diese Mannschaft nur Regionalliga-Mittelmaß”, meinte Paul. Dennoch taten sich die Gäste gegen eine hervorragend eingestellte und engagiert zu Werke gehende Olympia-Mannschaft sehr schwer, sodass die Begegnung über 60 Minuten spannend blieb.

Wenn die Angriffe der Kielerinnen mal nicht im Abwehrblock der Neumünsteranerinnen hängen blieben oder die Würfe am Tor vorbei gingen, war bei Tanja Rathje meist Endstation. Die Torhüterin erwischte einen äußerst guten Tag und entschärfte reihenweise freie Würfe der Kielerinnen.

Auf der Gegenseite hatte Olympia aber nicht viel mehr Glück. Alleine achtmal klatschte das Leder in der ersten Hälfte ans Aluminium und von dort in die Hände der Gäste. Zudem taten einige technische Fehler ihr Übriges, sodass Olympia den Rückstand zwar konstant auf ein bis zwei Tore hielt, aber nicht von einer möglichen Führung träumen durfte.

Als mit insgesamt nur zwölf erzielten Toren die Seiten gewechselt wurden, fühlten sich wohl die Offensivkräfte der Teams bei der Ehre gepackt und legten jetzt richtig los. Das Tempo aus der ersten Halbzeit wurde jetzt noch ein wenig erhöht, und es ging ständig hin und her. Erst baute die HSG ihren Vorsprung kurzfristig auf drei Treffer aus, dann kam Olympia aber schnell wieder heran und glich nach 42 Minuten durch ein wunderschönes Tor von Kerstin Felkel zum 12:12 aus.
”Wenn wir in dieser Phase in Führung gegangen wären, hätten wir das Spiel mit Sicherheit gewonnen”, trauerte Paul den vergebenen Chancen nach. Stattdessen gelang den Gästen innerhalb von 20 Sekunden ein Doppelschlag zum 12:14.

Entschieden wurde das Spiel schließlich zwischen der 52. und 56. Minute. Die Kielerinnen Ege, Ann-Christin Thoma und Katrin Maukel fassten sich nach individuellen Fehlern der Gastgeberinnen im Spielaufbau und im Abschluss aus dem Rückraum ein Herz und erzielten vom 14:15 bis 14:19 vier schnelle Tore in Serie.

Trotz dieser Vorentscheidung kämpften die Olympianerinnen weiter und erzielten durch Kathrin Dencker sowie Andrea Petersen nach tollen Spielzügen einige schöne Tore und hielten die Niederlage in Grenzen. Mit dem nötigen Quäntchen Glück wäre vor einer wahren Rekordkulisse in der brechend vollen KSV- Halle die Sensation nicht unmöglich gewesen.

[Quelle: Holsteinischer Courier v. 19.11.2001]

Strunk-Team weiter ungeschlagen

„Krabben“ bewiesen Nervenstärke

Spaß hat der glanzlose 28:22 (17:13)-Arbeitssieg der HSG Holstein Kiel / Kronshagen in der Handball-Regionalliga der Frauen über den Elmshorner MTV den erwartungsfrohen Zuschauern auf der vollbesetzten Tribüne sowie den 12 ”Krabben” und ihrem Erfolgstrainer Jan Strunk auf dem Parkett sicherlich nicht gemacht, aber immerhin konnte der weiterhin ungeschlagene Tabellenzweite dem beachtlichen Punktekonto zwei weitere Zähler hinzufügen.

Selbst die harte Gangart der Gäste und die haarsträubenden Entscheidungen des konsequent schlechten Schiedsrichtergespanns Olaf Jantzen/Lutz Ehlers aus Bad Segeberg konnten die Kielerinnen nie aus der Ruhe bringen.

Nur in den ersten 25 Minuten kam der Motor der Holsteinerinnen ein bisschen stotternd in Schwung. In der Deckung klafften nach der frühen Verletzung (2.) von Sonja Hansen ungewohnte Lücken, die vor allem MTV-Akteurin Nicoleta Baicu zu nutzen wusste, und im sonst so schnellen Offensivwirbel war doch etwas Sand im Getriebe. Erst als Sigrid Jungjohann die diesmal glücklose Christine Meyer zwischen den Pfosten ablöste, kehrte mehr Sicherheit in die Angriffs-Aktionen der HSG zurück.

Ein energischer Zwischenspurt jeweils fünf Minuten vor (14:13) und nach dem Seitenwechsel (21:13) sorgte für Klarheit im taktischen und technischen Kräfteverhältnis. Was anschließend bis zum fast einzigen korrekten Schlusspfiff folgte, war ein farbenfrohes Festival an Zeitstrafen (18) und roten Karten (Katrin Gohlke; Janina Hopp:, Linda Sawade) der Männer in Schwarz.

Erst beim finalen Siebenmeter von Lene Ege keimte wieder etwas Spaß bei den Kielerinnen auf, auch wenn sie mit ihrem Pirouetten-Strafwurf scheiterte.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Meyer, Jungjohann – Gohlke (8/3), Maukel (3), Hansen, Ziegler (2), Thoma (8), Schulz, Dewald, Ege (5/3), Gronau (2), Metz.

[Quelle: Kieler Nachrichten – 05.11.2001]

SG Schwartau-Frauen kassieren 14:32-Pleite

Lübeck – Ideenlos, ratlos, hilflos – die Regionalliga-Handballerinnen der SG Schwartau kassierten erneut eine deftige Pleite, diesmal in der heimischen Jahnhalle. Die SG-Frauen verloren eine Woche vor dem Pokal-Derby gegen Zweitligist SC Buntekuh gegen die HSG Kiel/Kronshagen mit 14:32 (6:12).

„Wenn wir so gegen Buntekuh spielen, kassieren wir 40 Dinger. Wo soll das noch hinführen“, war Trainer Bernd Kunz nach der Heimpleite tief enttäuscht und auch ratlos. „Ich bin seit zehn Jahren Trainer, aber ich wusste zum ersten Mal nicht mehr, was ich noch machen sollte. Egal wen ich brachte oder in welchen taktischen Formationen wir spielten – es wurden stets die gleichen Fehler gemacht. Ich konnte nicht mehr helfen.“

In der Tat: Das Spiel der SG-Frauen glich den vergangenen. Stark in der Deckung (16 Bälle wurden vor der Pause gewonnen), zeigten sie sich im Vorwärtsgang nicht fehlerfrei, „brachten sogar Bälle über drei Meter nicht an“, monierte Kunz. Die Kielerinnen luden sie so immer wieder zu leichten Toren ein. „Jetzt müssen wir im Training bei Null anfangen, erst einmal Passspiel üben“, so Kunz, der in der Vorwoche noch versucht hatte, seinen jungen Spielerinnen in Gesprächen die Angst vor Fehlern zu nehmen.

Seine Frauen begannen auch verheißungsvoll, steckten einen 0:4-Rückstand weg, kamen auf 4:6 heran, um dann wieder in die bekannten Fehler zu verfallen. Nach der Pause (6:12) gelang kaum noch etwas. Halbzeit zwei ging so deutlich mit 8:20 verloren.

Für die SG-Frauen trafen Jessica Tamm (4/2), Kathrin Hansen (4/1), Wiebke Kunz (3), Nicole Metz (2) und Kirstin Schukowski.

Trainer Kunz, der seinem jungen Team, das nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga stark verjüngt wurde, noch Schonzeit bis Ende November gegeben hatte, kündigte derweil eine härtere Gangart an: „Wenn das, was wir im Training immer und immer wieder üben, nicht umgesetzt wird, müssen wir mit Strafen arbeiten. Vielleicht hilft das ja.“

[Quelle: Lübecker Nachrichten – 30.10.2001]

32:14 – „Krabben“-Fabrik produziert beste Qualitaet

Froh über das, was seine Spielerinnen derzeit ”fabrizieren” war Jan Strunk, Trainer der HSG Holstein Kiel/Kronshagen nach dem deutlichen 32:14 (12:6) in der Handball-Regionalliga der Frauen bei der SG VfL Bad Schwartau.

Durfte er auch sein, steht doch das ”Krabben”-Fabrikat derzeit für Qualität in puncto Spielwitz und Torhunger. Körperlich weit überlegen und in der Abwehr kompakt, setzte sich die HSG schnell auf 4:0 ab, baute den Vorsprung bis zum 12:6 zur Pause aus.

”Aus den Ballgewinnen haben wir phasenweise nicht genug gemacht, uns dem Gegner zu sehr angepasst”, kritisierte Strunk.
Trotzdem konnte er beruhigt mit ansehen, wie seine Spielerinnen dem Gegner keine Chance ließen und ihre Trefferquote auf mehreren Schultern verteilten. ”So bin ich nicht immer auf Top-Tage einzelner Spielerinnen angewiesen.“

An die Tabellenspitze schiele man indes nicht. “Die Partien gegen die direkten Konkurrenten werden Aufschluss geben”. Bis dahin wolle man, so Strunk, ”noch ein bißchen üben”.

HSG Holstein/Kro.: Meyer, Jungjohann – Ege (7/3), Gohlke (9), Maukel (7), Hansen (4), Metz, Thoma (1), Schulz, Dewald, Gronau (2), Ziegler (2).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 29.10.2001]

Holstein weiter auf Hoehenflug

Der MTV Herzhorn fand in der Handball-Regionalliga der Frauen am Sonnabend nie ein probates Mittel gegen die starke HSG Holstein Kiel/Kronshagen. Die Folge: zehn Siebenmeter für die HSG, davon neun verwandelt, zehn Zeitstrafen gegen den MTV, Endergebnis 28:14 für Kiel.

”Wir fühlen uns besonders in eigener Halle sehr wohl. Hoffentlich wird die Erwartungshaltung der Zuschauer nicht zu groß”, sagte HSG-Trainer Jan Strunk nach einem weiteren beeindruckenden Heimsieg.

Der geriet nach anfänglichen Nachlässigkeiten bis zum 7:6 (15.) niemals in Gefahr. Die Abwehr zeigte eine sichere Vorstellung, im Angriff überforderten die Kielerinnen den Gegner durch schnelle und variantenreiche Kombinationen.

Selbst die Maßnahme, Lene Ege in enge Deckung zu nehmen, erwies sich für Herzhorn als Nachteil. ”Im Spiel fünf gegen fünf boten sich uns große Lücken”, so Strunk. Die nutzten besonders die Rückraumspielerinnen Katrin Maukel mit sechs und Ann-Christin Thoma mit fünf Treffern.

Immer wieder wusste sich der MTV nur mit Fouls zu helfen. Die Vielzahl der Siebenmeter verwandelte Lene Ege sicher. Später wurde sie von ihrer Sonderbewachung ”erlöst” und durch Stefanie Metz ersetzt. Einen ”Qualitätsverlust” sah Coach Jan Strunk in der Folgezeit nicht, die er für weitere personelle Experimente nutzte.

”Es läuft gut”, so Strunk. ”Und wenn wir in den nächsten beiden Partien nicht patzen, wird es zum Ende der Hinrunde richtig interessant.”

Holstein/Kronshagen: Meyer, Jungjohann – Ege (11/8), Gohlke (3/1), Maukel (6), Hansen, Metz, Thoma (5), Schulz (1), Dewald, Gronau, Ziegler (2).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 22.10.2001]