Autor: Redaktion

24:20-Derby-Sieg bei Olympia Neumünster

Die Kieler Krabben agieren in der Handball-Regionalliga der Frauen spielerisch weiterhin hochklassig und in dieser knallharten Krimi-Woche künstlerisch wertvoll.

Im Nachbarschaftsderby bei Olympia Neumünster setzte die HSG Holstein Kiel/Kronshagen mit dem 24:20-Sieg die Erfolgsserie fort, am Mittwoch (20.15 Uhr, ARD, ”Ende der Saison”) folgt der Thriller, in dem die Kieler Handballerinnen in ungewohnter Statistenrolle auch eine gute Figur auf dem Parkett abgaben, und am Sonnabend erreicht die Spannung den Siedepunkt, wenn Spitzenreiter SG Harburg beim Tabellenzweiten antritt.

”Zunächst einmal bin ich heilfroh, das Derby unbeschadet überstanden zu haben”, freute sich HSG-Erfolgstrainer Jan Strunk, Olympias Heimnimbus auch ohne Katrin Gohlke geknackt zu haben. Die effektivste Offensivspielerin, die bisher mehr als ein Drittel aller Holstein-Tore erzielte, fehlte wegen einer Knieverletzung.

Regisseurin Lene Ege war zwar rechtzeitig aus Norwegen in Neumünster eingetroffen, erfreute sich allerdings einer Sonderbewachung. ”Wir haben die Chancen zwar schön rausgespielt, aber in ebenso schöner Regelmäßigkeit versägt”, stellte Jan Strunk eine unerwartete Abschlussschwäche fest.

Grund zum Zittern gab es für die Krabben trotzdem nicht. Die Deckung stand wie ein wasserdichtes Alibi, und Katrin Maukel sowie Ann-Christin Thoma sorgten auf den Halbpositionen für viel Druck.

Da Lene Ege nie über 60 Minuten ausgeschaltet werden kann und auch Rechtsaußen Franziska Ziegler zwischenzeitlich zauberte, endete der erste Teil des Handball-Krimis mit einem Happy End.

Am Mittwoch folgt nun mit der Mannschaftssitzung vor dem TV die zweite Folge der Trilogie, bei der Denise Dewald allerdings fehlen wird. Die Berlinerin reduziert auf Grund ihrer Schwangerschaft den kleinen Kieler Kader auf nur noch zwölf Spielerinnen. Aber dieses dynamische Dutzend fiebert jetzt schon dem Hit gegen Harburg mit heißen Herzen entgegen.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Jungjohann, Meyer – Ege (7/1), Gronau, Hansen (1), Köhn (1), Maukel (5), Metz (1), Mordhorst, Schulz (1), Thoma (6), Ziegler (2).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 19.11.2001]

Olympia hielt gegen Holstein Kiel/Kronshagen sehr gut mit

Viel Lob trotz Niederlage

Die Handballerinnen des MTSV Olympia Neumünster können in der Spitzengruppe der Regionalliga Nordost mithalten! Trotz einer 20:24 (5:7)-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten HSG Holstein/Kiel Kronshagen boten die Schützlinge von Trainer Volker Paul eine tolle Leistung und hätten mit ein wenig mehr Glück durchaus für eine Sensation sorgen können.

Gäste-Trainer Jan Strunk war nach der Partie voll des Lobes für den Gegner. ”Olympia ist mit Sicherheit die Mannschaft, die uns bisher über 60 Minuten am meisten gefordert hat. Es war ein hartes Stück Arbeit hier zu gewinnen”, fasste der Holstein-Coach ein wirklich packendes Handball-Spiel zusammen.

Die Kielerinnen mussten in der KSV- Halle auf ihre beste Torschützin, Katrin Gohlke, wegen einer Knieverletzung verzichten, so dass nun die norwegische Ausnahmespielerin Lene Ege das Spiel allein organisieren musste. Schon nach 60 Sekunden drückte Ege der Partie ihren ganz persönlichen Stempel auf. Mit einer herrlichen Einzelaktion ließ sie die gesamte Olympia-Abwehr alt aussehen und wuchtete den Ball mit einem ansatzlosen Wurf in den Torwinkel.

Olympia-Trainer Volker Paul reagierte sofort und stellte ihr eine Bewacherin direkt auf die Füße. Abwechselnd versuchten sich Christine Gränert, Kerstin Felkel und vor allem Katja Löbau in diesem Job. Trotz dieser Sonderbewachung warf Ege aber immer noch sechs Tore und war somit der spielentscheidende Faktor. ”Ohne Lene Ege ist diese Mannschaft nur Regionalliga-Mittelmaß”, meinte Paul. Dennoch taten sich die Gäste gegen eine hervorragend eingestellte und engagiert zu Werke gehende Olympia-Mannschaft sehr schwer, sodass die Begegnung über 60 Minuten spannend blieb.

Wenn die Angriffe der Kielerinnen mal nicht im Abwehrblock der Neumünsteranerinnen hängen blieben oder die Würfe am Tor vorbei gingen, war bei Tanja Rathje meist Endstation. Die Torhüterin erwischte einen äußerst guten Tag und entschärfte reihenweise freie Würfe der Kielerinnen.

Auf der Gegenseite hatte Olympia aber nicht viel mehr Glück. Alleine achtmal klatschte das Leder in der ersten Hälfte ans Aluminium und von dort in die Hände der Gäste. Zudem taten einige technische Fehler ihr Übriges, sodass Olympia den Rückstand zwar konstant auf ein bis zwei Tore hielt, aber nicht von einer möglichen Führung träumen durfte.

Als mit insgesamt nur zwölf erzielten Toren die Seiten gewechselt wurden, fühlten sich wohl die Offensivkräfte der Teams bei der Ehre gepackt und legten jetzt richtig los. Das Tempo aus der ersten Halbzeit wurde jetzt noch ein wenig erhöht, und es ging ständig hin und her. Erst baute die HSG ihren Vorsprung kurzfristig auf drei Treffer aus, dann kam Olympia aber schnell wieder heran und glich nach 42 Minuten durch ein wunderschönes Tor von Kerstin Felkel zum 12:12 aus.
”Wenn wir in dieser Phase in Führung gegangen wären, hätten wir das Spiel mit Sicherheit gewonnen”, trauerte Paul den vergebenen Chancen nach. Stattdessen gelang den Gästen innerhalb von 20 Sekunden ein Doppelschlag zum 12:14.

Entschieden wurde das Spiel schließlich zwischen der 52. und 56. Minute. Die Kielerinnen Ege, Ann-Christin Thoma und Katrin Maukel fassten sich nach individuellen Fehlern der Gastgeberinnen im Spielaufbau und im Abschluss aus dem Rückraum ein Herz und erzielten vom 14:15 bis 14:19 vier schnelle Tore in Serie.

Trotz dieser Vorentscheidung kämpften die Olympianerinnen weiter und erzielten durch Kathrin Dencker sowie Andrea Petersen nach tollen Spielzügen einige schöne Tore und hielten die Niederlage in Grenzen. Mit dem nötigen Quäntchen Glück wäre vor einer wahren Rekordkulisse in der brechend vollen KSV- Halle die Sensation nicht unmöglich gewesen.

[Quelle: Holsteinischer Courier v. 19.11.2001]

Strunk-Team weiter ungeschlagen

„Krabben“ bewiesen Nervenstärke

Spaß hat der glanzlose 28:22 (17:13)-Arbeitssieg der HSG Holstein Kiel / Kronshagen in der Handball-Regionalliga der Frauen über den Elmshorner MTV den erwartungsfrohen Zuschauern auf der vollbesetzten Tribüne sowie den 12 ”Krabben” und ihrem Erfolgstrainer Jan Strunk auf dem Parkett sicherlich nicht gemacht, aber immerhin konnte der weiterhin ungeschlagene Tabellenzweite dem beachtlichen Punktekonto zwei weitere Zähler hinzufügen.

Selbst die harte Gangart der Gäste und die haarsträubenden Entscheidungen des konsequent schlechten Schiedsrichtergespanns Olaf Jantzen/Lutz Ehlers aus Bad Segeberg konnten die Kielerinnen nie aus der Ruhe bringen.

Nur in den ersten 25 Minuten kam der Motor der Holsteinerinnen ein bisschen stotternd in Schwung. In der Deckung klafften nach der frühen Verletzung (2.) von Sonja Hansen ungewohnte Lücken, die vor allem MTV-Akteurin Nicoleta Baicu zu nutzen wusste, und im sonst so schnellen Offensivwirbel war doch etwas Sand im Getriebe. Erst als Sigrid Jungjohann die diesmal glücklose Christine Meyer zwischen den Pfosten ablöste, kehrte mehr Sicherheit in die Angriffs-Aktionen der HSG zurück.

Ein energischer Zwischenspurt jeweils fünf Minuten vor (14:13) und nach dem Seitenwechsel (21:13) sorgte für Klarheit im taktischen und technischen Kräfteverhältnis. Was anschließend bis zum fast einzigen korrekten Schlusspfiff folgte, war ein farbenfrohes Festival an Zeitstrafen (18) und roten Karten (Katrin Gohlke; Janina Hopp:, Linda Sawade) der Männer in Schwarz.

Erst beim finalen Siebenmeter von Lene Ege keimte wieder etwas Spaß bei den Kielerinnen auf, auch wenn sie mit ihrem Pirouetten-Strafwurf scheiterte.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Meyer, Jungjohann – Gohlke (8/3), Maukel (3), Hansen, Ziegler (2), Thoma (8), Schulz, Dewald, Ege (5/3), Gronau (2), Metz.

[Quelle: Kieler Nachrichten – 05.11.2001]

SG Schwartau-Frauen kassieren 14:32-Pleite

Lübeck – Ideenlos, ratlos, hilflos – die Regionalliga-Handballerinnen der SG Schwartau kassierten erneut eine deftige Pleite, diesmal in der heimischen Jahnhalle. Die SG-Frauen verloren eine Woche vor dem Pokal-Derby gegen Zweitligist SC Buntekuh gegen die HSG Kiel/Kronshagen mit 14:32 (6:12).

„Wenn wir so gegen Buntekuh spielen, kassieren wir 40 Dinger. Wo soll das noch hinführen“, war Trainer Bernd Kunz nach der Heimpleite tief enttäuscht und auch ratlos. „Ich bin seit zehn Jahren Trainer, aber ich wusste zum ersten Mal nicht mehr, was ich noch machen sollte. Egal wen ich brachte oder in welchen taktischen Formationen wir spielten – es wurden stets die gleichen Fehler gemacht. Ich konnte nicht mehr helfen.“

In der Tat: Das Spiel der SG-Frauen glich den vergangenen. Stark in der Deckung (16 Bälle wurden vor der Pause gewonnen), zeigten sie sich im Vorwärtsgang nicht fehlerfrei, „brachten sogar Bälle über drei Meter nicht an“, monierte Kunz. Die Kielerinnen luden sie so immer wieder zu leichten Toren ein. „Jetzt müssen wir im Training bei Null anfangen, erst einmal Passspiel üben“, so Kunz, der in der Vorwoche noch versucht hatte, seinen jungen Spielerinnen in Gesprächen die Angst vor Fehlern zu nehmen.

Seine Frauen begannen auch verheißungsvoll, steckten einen 0:4-Rückstand weg, kamen auf 4:6 heran, um dann wieder in die bekannten Fehler zu verfallen. Nach der Pause (6:12) gelang kaum noch etwas. Halbzeit zwei ging so deutlich mit 8:20 verloren.

Für die SG-Frauen trafen Jessica Tamm (4/2), Kathrin Hansen (4/1), Wiebke Kunz (3), Nicole Metz (2) und Kirstin Schukowski.

Trainer Kunz, der seinem jungen Team, das nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga stark verjüngt wurde, noch Schonzeit bis Ende November gegeben hatte, kündigte derweil eine härtere Gangart an: „Wenn das, was wir im Training immer und immer wieder üben, nicht umgesetzt wird, müssen wir mit Strafen arbeiten. Vielleicht hilft das ja.“

[Quelle: Lübecker Nachrichten – 30.10.2001]

32:14 – „Krabben“-Fabrik produziert beste Qualitaet

Froh über das, was seine Spielerinnen derzeit ”fabrizieren” war Jan Strunk, Trainer der HSG Holstein Kiel/Kronshagen nach dem deutlichen 32:14 (12:6) in der Handball-Regionalliga der Frauen bei der SG VfL Bad Schwartau.

Durfte er auch sein, steht doch das ”Krabben”-Fabrikat derzeit für Qualität in puncto Spielwitz und Torhunger. Körperlich weit überlegen und in der Abwehr kompakt, setzte sich die HSG schnell auf 4:0 ab, baute den Vorsprung bis zum 12:6 zur Pause aus.

”Aus den Ballgewinnen haben wir phasenweise nicht genug gemacht, uns dem Gegner zu sehr angepasst”, kritisierte Strunk.
Trotzdem konnte er beruhigt mit ansehen, wie seine Spielerinnen dem Gegner keine Chance ließen und ihre Trefferquote auf mehreren Schultern verteilten. ”So bin ich nicht immer auf Top-Tage einzelner Spielerinnen angewiesen.“

An die Tabellenspitze schiele man indes nicht. “Die Partien gegen die direkten Konkurrenten werden Aufschluss geben”. Bis dahin wolle man, so Strunk, ”noch ein bißchen üben”.

HSG Holstein/Kro.: Meyer, Jungjohann – Ege (7/3), Gohlke (9), Maukel (7), Hansen (4), Metz, Thoma (1), Schulz, Dewald, Gronau (2), Ziegler (2).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 29.10.2001]

Holstein weiter auf Hoehenflug

Der MTV Herzhorn fand in der Handball-Regionalliga der Frauen am Sonnabend nie ein probates Mittel gegen die starke HSG Holstein Kiel/Kronshagen. Die Folge: zehn Siebenmeter für die HSG, davon neun verwandelt, zehn Zeitstrafen gegen den MTV, Endergebnis 28:14 für Kiel.

”Wir fühlen uns besonders in eigener Halle sehr wohl. Hoffentlich wird die Erwartungshaltung der Zuschauer nicht zu groß”, sagte HSG-Trainer Jan Strunk nach einem weiteren beeindruckenden Heimsieg.

Der geriet nach anfänglichen Nachlässigkeiten bis zum 7:6 (15.) niemals in Gefahr. Die Abwehr zeigte eine sichere Vorstellung, im Angriff überforderten die Kielerinnen den Gegner durch schnelle und variantenreiche Kombinationen.

Selbst die Maßnahme, Lene Ege in enge Deckung zu nehmen, erwies sich für Herzhorn als Nachteil. ”Im Spiel fünf gegen fünf boten sich uns große Lücken”, so Strunk. Die nutzten besonders die Rückraumspielerinnen Katrin Maukel mit sechs und Ann-Christin Thoma mit fünf Treffern.

Immer wieder wusste sich der MTV nur mit Fouls zu helfen. Die Vielzahl der Siebenmeter verwandelte Lene Ege sicher. Später wurde sie von ihrer Sonderbewachung ”erlöst” und durch Stefanie Metz ersetzt. Einen ”Qualitätsverlust” sah Coach Jan Strunk in der Folgezeit nicht, die er für weitere personelle Experimente nutzte.

”Es läuft gut”, so Strunk. ”Und wenn wir in den nächsten beiden Partien nicht patzen, wird es zum Ende der Hinrunde richtig interessant.”

Holstein/Kronshagen: Meyer, Jungjohann – Ege (11/8), Gohlke (3/1), Maukel (6), Hansen, Metz, Thoma (5), Schulz (1), Dewald, Gronau, Ziegler (2).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 22.10.2001]

Punkte und Praesente fuer die HSG Holstein

Mit zwei Punkten und weiteren Präsenten kehrten die Kieler Krabben mit einer flotten Fangquote von der Fahrt zur HSG Grimmen an die Förde zurück.

Wie in einem Märchen zauberten die Schützlinge von Jan Strunk beim 35:27 (16:15)- Sieg in Mecklenburg-Vorpommern in der Offensive, verlängerten die stolze 9:1-Zwischenbilanz um zwei weitere Zähler und feierten den behaupteten zweiten Tabellenplatz in der Handball-Regionalliga der Frauen nach einer feucht-fröhlichen Heimreise anschließend noch ausgelassen in einem beliebten Handball-Treff der Landeshauptstadt.

Dass bei der Tombola des nicht wie ein möglicher Abstiegskandidat auftretenden Gastgebers mit den beiden Hauptpreisen (Präsentkorb und ein Essen beim besten Griechen in Grimmen) auch noch das Füllhorn über den mitgereisten HSG-Fans ausgeschüttet wurde, rundete den schönen Ausflug Richtung Rostock zum Schlusslicht der Regionalliga ab.

”Alle waren froh, die undankbare Aufgabe ordentlich gelöst zu haben. Ein Sieg beim Tabellenletzten ist zwar eigentlich Pflicht, aber wie schnell wird man sonst schon mal zur Lachnummer”, bescheinigte Jan Strunk seinem Team eine gute Angriffsleistung: ”An der Abwehr werden wir arbeiten, aber wenn den Spielerinnen vorne nichts einfällt, ist es schlimmer.”

Neben den bewährten Qualitäten von Lene Ege oder Katrin Gohlke konnten in Grimmen mit der Unbekümmertheit von Ann-Christin Thoma (neun Treffer) und der resoluten Spielweise von Katrin Maukel zwei weitere Holsteinerinnen attraktive Akzente setzen. ”Ann-Christin macht von Woche zu Woche einen Schritt nach vorn, und Katrin hat auch wieder Fuß gefasst”, verteilte der Kieler Handball-Lehrer Komplimente.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Jungjohann, Meyer – Ege (8/3), Gohlke (6), Gronau, Hansen (3), Köhn (2/1), Maukel (3), Metz, Schulz (3), Thoma (9), Ziegler (1).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 15.10.2001]

Lene Ege ebnete Weg zum 24:16

Handball-Regionalliga: ”Krabben” souverän

Die HSG Holstein Kiel/Kronshagen bleibt in der Handball-Regionalliga der Frauen auf der Überholspur. Ein 30-minütiger rasanter Spielrausch reichte, um im Spitzenspiel gegen den MTV Wandsbek 72 einen ungefährdeten 24:16 (16:6)-Heimsieg einzufahren.

Regisseurin Lene Ege in Länderspielform und Torfrau Christine Meyer mit 17 gehaltenen schweren Bällen waren die Führungspersönlichkeiten auf dem Parkett, die in der konfusen zweiten Halbzeit bei den ”Krabben” klaren Kopf behielten und den Weg auf den zweiten Tabellenplatz ebneten.

Von der internationalen Bühne hat sich die schlitzohrige Norwegerin zwar auf eigenem Wunsch zurück gezogen, aber wer das temperamentvolle Energiebündel mit ihren Gegenspielerinnen Katz und Maus spielen sieht, muss diese Entscheidung aus sportlicher Sicht einfach bedauern. Vor dem Seitenwechsel drückte Lene Ege ordentlich auf das Gaspedal, nach dem Pausentee zog die 25-jährige Strategin die Handbremse an, als ihre Mannschaftskameradinnen nicht mehr auf Touren kamen und nur noch mit viel Leerlauf die zwei Punkte unter Dach und Fach brachten. „Da hat man gesehen, dass wir uns noch verbessern müssen“, sagte Ann-Christin Thoma, die zusammen mit Maike Gronau im Windschatten von Lene Ege auf den Halbpositionen zunächst viele positive Akzente setzte.

In überragender Form präsentierte sich zudem Christine Meyer. Wie Windmühlenflügel rotierten die Extremitäten der 181 Zentimeter langen Torhüterin zwischen den Pfosten. Was die Wandsbekerinnen auch versuchten, die 35-jährige Teammanagerin bekam immer eine Hand oder einen Fuß an den Ball. „Die Deckung stand einfach gut“, gab Meyer das Lob an ihre Vorderleute weiter. „Wir wollen uns aber nicht mit Spekulationen belasten, welche Plätze wir belegen könnten. Es wird jetzt immer schwieriger zu gewinnen.“

Nun, zumindest die bisher ungeschlagenen Hamburgerinnen waren lange Zeit völlig perplex ob des HSG-Angriffswirbels. MTV-Trainer Dr. Lutz Siemsglüss durfte nach der frühen Auszeit (16.) nur mit der Moral einer überforderten Mannschaft halbwegs zufrieden sein: „Die Kielerinnen waren sogar mit dem Ball stets zwei Schritte schneller als wir.“

[Quelle: Kieler Nachrichten – 08.10.2001]

HSG Holstein Kiel/Kronshagen nach 22:13 schon auf Platz zwei

Die HSG Holstein Kiel/Kronshagen setzte die jüngste Erfolgsserie in der Handball-Regionalliga der Frauen in beeindruckender Art und Weise fort und entführte mit dem 22:13 (11:6) bei der SG Kisdorf/Leezen nun zum ersten Mal in dieser Saison beide Punkte aus der Fremde.

Ein starker Abwehrverband und Linksaußen Katrin Gohlke mit erneut einem Dutzend Toren in der Form ihres Lebens sorgten dafür, dass die Kieler Krabben schon auf Platz zwei immer dichter an die Tabellenspitze krabbeln.

Traumwandlerisch sicher im Tempogegenstoß nutzte die 26-jährige Bundesgrenzschutzbeamtin die präzisen Vorlagen ihrer Mitspielerinnen, um dank ihrer Schnelligkeit und Kaltschnäuzigkeit das persönliche Torkonto auf 37 Treffer in drei Spielen zu erhöhen.

Selbst eine kurze Deckung gegen die Kieler Regisseurin Lene Ege ist längst kein probates Mittel mehr, den Spielfluss der Holsteinerinnen zu hemmen: ”Das liegt den anderen dann umso mehr”, freut sich HSG-Trainer Jan Strunk über die Unberechenbarkeit seines kleinen Kaders. Sogar der kurzfristige Ausfall von Sigrid Jungjohann zwischen den Pfosten, die sich einen Lendenwirbel ausgerenkt hatte, konnte durch Christine Meyer glänzend kompensiert werden. Vom Teamgeist angesteckt wurde auch Inga Siedenburg, die sich spontan als Ersatzfrau im Tor auf dem Spielberichtsbogen eintragen ließ.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Siedenburg, Meyer – Ege (4/3), Gohlke (12), Gronau, Hansen (2), Köhn (1), Mauke, Metz, Mordhorst, Schulz (1), Thoma (2).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 01.10.2001]

Holstein kratzte beim 20:20 am DGF-Nimbus

Die HSG Holstein Kiel/ Kronshagen blieb auch am zweiten Spieltag in der Handball-Regionalliga der Frauen ungeschlagen und kratzte beim 20:20 (9:10) sogar am Heimnimbus der Unbesiegbarkeit der DGF Flensburg. Seit 1999 hat der Aufsteiger in eigener Halle inzwischen schon nicht mehr verloren und rettete diese bemerkenswerte Bilanz allerdings erst 30 Sekunden vor dem Abpfiff.

Wichtiger als das Ergebnis dürfte für die Kieler dagegen die Erkenntnis sein, dass man auch ohne die aus privaten Gründen fehlende Regisseurin Lene Ege konkurrenzfähig ist.
Wie schon in der Vorwoche überzeugten die Holsteinerinnen auch im hohen Norden erneut spielerisch.
Katrin Gohlke knüpfte mit neun Treffern dort an, wo sie gegen Eidelstedt aufgehört hatte. Ann-Christin Thoma ging im Angriff ebenfalls sehr beherzt auf Torejagd, und die erst 16-jährige Annika Mordhorst zeigte bei ihrem Regionalliga-Debüt schon gute Ansätze.

Einziges Manko blieb die Chancenverwertung der offensivfreudigen Spielerinnen von Jan Strunk. „Wenn man so viele Fahrkarten wirft, fängt man irgendwann an, über diese Fehlversuche nachzudenken“, registrierte der Handballlehrer mit mehr als 30 verpatzten Angriffen eine schlechte Wurfquote.

Maßgeblichen Anteil an diesem Kieler Manko hatte die ehemalige Mönkebergerin Anja Pullwitt zwischen den DGF-Pfosten, die viele Bälle wie mit einem Magneten in den Schuhen magisch anzog.

HSG Holstein Kiel/ Kronshagen:
Jungjohann, Meyer – Gohlke (9/2), Gronau (1), Hansen (1), Köhn (3/3), Maukel (1), Metz, Mordhorst, Schulz, Thoma (5).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 24.09.2001]