Monat: Dezember 2002

Großes Handballfest – HSG Holstein Kiel/Kronshagen im Pokal gegen Lützellinden chancenlos

Die sportliche Sensation und selbst die erhoffte Schadensbegrenzung im Achtelfinale des DHB-Pokalwettbewerbs der Frauen zwischen dem Regionalligisten HSG Holstein Kiel/Kronshagen und dem Bundesligisten TV Lützellinden fiel zwar aus, aber mehr als 500 Fans ließen sich die gute Stimmung bei diesem Handballfest trotz der deftigern 9:32 (7:15)-Klatsche der Krabben gegen den mit internationalen Auswahlspielerinnen bestückten Gegner nicht vermiesen.

Nach einer respektablen ersten Halbzeit gingen die Holsteinerinnen im Angriffswirbel aus erster und zweiter Welle der erfolgreichsten weiblichen deutschen Mannschaft der letzten 20 Jahre mit wehenden Fahnen unter, wurden aber nach dem Schlusspfiff gemeinsam mit den Spielerinnen des siebenfachen Deutschen Meisters von den mehr als 500 Zuschauern mit einer finalen „la Ola“-Welle frenetisch gefeiert.

„Schade, nach dem frühen Ausfall von Katrin Maukel haben wir uns ein bisschen unter Wert verkauft“, zeigte sich HSG-Trainer Jan Strunk fortan spendabel, allen Akteurinnen zumindest ausreichend Spielanteile bei diesem handballerischen Höhepunkt zu verschaffen.

Die beste Kieler Torschützin humpelte bereits nach 16 Minuten mit einem Bänderriss und einer Zerrung der Achillessehne betrübt vom Parkett. „Ich bin bei einem Abwehrversuch ohne Feindberührung umgeknickt und dann hat es furchtbar geknackt“, rechnet die Polizeibeamtin, die eigentlich über die Feiertage Skilaufen wollte, mit einer vierwöchigen Zwangspause.

Nach dieser Hiobsbotschaft ging zwar kurzfristig ein Ruck durch das Kieler Team, aber auch wenn in der besten Phase der frühe 2:8-Rückstand dank der tollen Paraden von Torhüterin Christine Meyer innerhalb weniger Minuten auf 6:10 verkürzt werden konnte und jeder Treffer lautstark wie eine Meisterschaft bejubelt wurde, hatten die Krabben ihr Pulver nach der kurzen Trotzreaktion zu schnell verschossen.

Nur zwei mickrige Tore nach dem Seitenwechsel waren doch etwas mau. Gästecoach Dr. Hans-Jürgen Gerlach schimpfte allerdings an der Seitenlinie während der 60 Minuten sogar bei der lautstarken Gardinenpredigt in der Pause wie ein Rohrspatz auf seine Spielerinnen ein, aber die steigerten sich in der zweiten Halbzeit in einen Spielrausch und präsentierten sogar einige temporeiche Zaubereien.

„Nach der sehr schlechten Leistung in der Anfangsphase
Haben wir uns einigermaßen gesteigert. Die Atmosphäre hier in Kiel war allein die Reise wert. Hauptsache, wir sind nun eine Runde weiter“, sagte Lützellindens Coach.

HSG: Meyer, Wulf, Jungjohann – Mordhorst, Carlsson, Maukel 1/1, Hansen 1, Ziegler 1, Thoma 2, Köhn 2/1, Rathjen 1, Schulz 1.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 23.12.2002]

DHB-Pokal Achtelfinale – Pokalsplitter

* TV-Übertragung: Der Offene Kanal Kiel überträgt das Pokalspiel am 28. Dezember (14.15 Uhr) in voller Länge.

* Prominenz: Auch die lokale Politik- und Sport-Prominenz war dabei. Die Bundestagsabgeordnete Angelika Volquartz wollte ebenso Pokal-Luft schnuppern wie Kronshagens Bürgermeister Wolf-Dietrich Wilhelms und die Kieler Sportamtsleiterin Birgit Lucht, die vor zehn Jahren selbst noch am Kreis bei SW Elmschenhagen wirbelte. Die THW-Torhüter Henning Fritz und Mattias Andersson drückten auf der Tribüne die Daumen. Während bei Anderssons Freundin Anna Carlsson der Schweiß in Strömen floss, zapfte ihr Lebensgefährte in der Halbzeit Gerstensaft und Punsch für einen guten Vereinszweck.

* Gewinn: „So viele Zuschauer wie heute hatten wir seit zehn Jahren nicht mehr“, jubelte „Schatzmeister“ Klaus Rohde angesichts der 420 zahlenden Gäste. Da auch das Owschlager Schiri-Gespann kostengünstig war und sich die Fahrtgelder der Gäste im Rahmen bewegten, fiel letztlich nach Teilung der Einnahmen sogar ein Gewinn von 300 Euro für die HSG ab.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 23.12.2002]

Kiel schwimmt oft kieloben

KIEL. Letztlich war der Regionalligist HSG Holstein Kiel/Kronshagen kein ernsthafter Prüfstein für die Erstliga-Handballerinnen des TV Gießen-Lützellinden.

Mit 32:9 (15:7) setzte sich das Team von Trainer Jürgen Gerlach im Achtelfinale des DHB-Pokals der Frauen durch und kann nun mit einem guten Los im Viertelfinale hoffen, die Endrunde zu erreichen.

„Besonders in der ersten Halbzeit gab es noch unverständliche technische Fehler, Ballverluste und Fehlwürfe. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann aber wesentlich besser gemacht,“ war Gerlach nicht ganz zufrieden.

Trotz der schnellen 3:0- und 8:1-Führung (13.), Manuela Fiedel hatte den TVL schon nach 34 Sekunden in Führung gebracht, lief es in der ersten Halbzeit im Angriff nicht richtig rund. Mehrfach schlichen sich technische Fehler ins Spiel des Gastes ein. Zwischen der 18. und 26. Minute gar lief bei Lützellinden nichts mehr, selbst beste Chancen wurden ausgelassen. Als dann auch noch Anita Koljanin mit ihrem dritten Siebenmeter an Kiels Torfrau Meyer scheiterte, merkten die Gastgeberinnen, dass auch der TV Lützellinden nur mit Wasser kocht.

Holstein/Kronshagen nahm das Herz in beide Hände. Während die Kielerinnen anfänglich kein Durchkommen in der TVL-Abwehr hatten, fanden sie nun Lücken. Bis auf 6:10 (23.) kämpften sich die Gastgeberinnen heran.

„Wäre Katrin Maukel nicht zu diesem Zeitpunkt ausgefallen, wäre vielleicht ein wenig mehr drin gewesen“, beklagte Kiels Trainer Jan Strunk den Ausfall seiner einzigen Rückraumschützin, die körperlich mit dem Gast mithalten konnte.

So aber gab es für die Gastgeberinnen gegen den groß gewachsenen Abwehrblock des TVL nur wenig Chancen. In der Schlussphase des ersten Durchgang zog Lützellinden mit Tempospiel wieder auf 7:15 davon.

Nach dem Wechsel präsentierten sich die Mittelhessen wesentlich konzentrierter, profitierten aber auch von den zahlreichen technischen Fehlern der Gastgeberinnen. Bis zur 44. Minute war fast jeder Angriff ein Treffer. Der TVL zog auf 7:24 davon. Und nach einem erneuten kleinen Hänger bei der Gerlach-Truppe baute diese ab der 50. Minute die Führung standesgemäß auf 32:9 aus.

[Quelle: Giessener Anzeiger v. 23.12.2002]

„Leichtestes Spiel des Jahres“

Holstein morgen im Pokal-Hit ohne Ege

Mit dem Traumlos gegen den Bundesligisten TV Lützellinden im Achtelfinale des DHB-Pokals der Frauen wird für die Handballerinnen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen morgen um 17 Uhr in der Sporthalle am Suchsdorfer Weg ein Wintermärchen wahr. Ein sportliches Wunder ist aber nicht zu erwarten, auch wenn der Pokal mitunter seine eigenen Geschichten schreibt.

„Alles andere als eine standesgemäße Niederlage mit 15 Toren Unterschied wäre für uns schon eine Riesensache“, gibt sich HSG-Trainer Jan Strunk vor dem Handball-Fest des Regionalligisten in fast ausverkaufter Halle locker wie eine Schneeflocke.

„Alle freuen sich über den Stellenwert dieser Partie in der Öffentlichkeit und dass so viele Zuschauer kommen. Es ist für uns das leichteste Spiel des Jahres“, so Strunk weiter.

Dementsprechend unverkrampft hatten die Krabben ihre taktische Abschlussbesprechung gestern Abend auch auf den Kieler Weihnachtsmarkt verlegt.

An eine Siegchance glaubt zwar niemand, aber einen geheimen Wunsch gab Jan Strunk dann doch preis: „Wenn wir uns im Pokal für das Final-Four in Riesa qualifizieren sollten, gebe ich meiner Mannschaft für den Rest der Rückrunde trainingsfrei.“

Seinen Kollegen Dr. Hans-Jürgen Gerlach, der seit mehr als 20 Jahren der Erfolgsgarant der besten deutschen Vereins-Frauenmannschaft ist, plagen dagegen zurzeit personelle und finanzielle Sorgen. In Gießen verdichten sich die Gerüchte, dass in der Vorweihnachtszeit das Geld knapp geworden sei. Insider wollen sogar von einem angedachten Streik der unzureichend bezahlten Spielerinnen gehört haben.

Einen drohenden Boykott verweist Dr. Gerlach ins Reich der Fabeln und fordert von seinem mit zahlreichen Nationalspielerinnen gespickten Team das Erreichen der nächsten Runde.

Eine schöne Bescherung für die Kieler Krabben mit dem erhofften Comeback von Lene Ege wird es höchstwahrscheinlich nicht geben. Die nach Spanien umgezogene Ausnahmespielerin befindet sich derzeit im Umzugsstress und pendelt zwischen Norwegen und ihrer neuen Heimat Gran Canaria.

Dr. Gerlach fürchtet ohnehin weder Ege noch den Teamgeist der HSG. „So gut war Lene in Buxtehude auch nicht. Von ihrer Sorte gibt es in der Bundesliga jede Menge.“

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 19.12.2002]

Für den Handball-Hit gibt es noch Karten

Den Höhepunkt des Jahres im Kieler Frauenhandball am Sonnabend (17 Uhr) wollen sich auch die Kolleginnen aus der Oberliga nicht entgehen lassen.

Um den Leckerbissen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen im Achtelfinale des DHB-Pokal-Wettbewerbs gegen TV Lützellinden hautnah miterleben zu können, hat die HSG II den Anwurf ihrer Heimpartie in der Tallinn-Halle gegen den MTV Herzhorn von 16.45 Uhr auf 15 Uhr vorverlegt.

Die Lokalrivalinnen des TuS Holtenau haben die Auswärtsfahrt zum Spitzenreiter MTV Heide sogar auf den 5. Januar verschoben, um gemeinsam dem krassen „Krabben-Außenseiter“ gegen die beste deutsche Vereinsmannschaft der vergangenen Jahre zu unterstützen.

Wer am Spieltag im Schulzentrum am Suchsdorfer Weg nicht in der Kälte Schlange stehen will, kann die restlichen Karten noch in folgenden Vorverkaufsstellen zum Preis von fünf Euro für Erwachsene und zwei Euro für Jugendliche erwerben:

Geschäftsstelle Holstein Kiel (Holsteinstadion), Geschäftsstelle TSV Kronshagen (Eichkoppelweg 24 a), Sporthaus Knudsen (Holstenstraße), Pressezentrum Bayer (Eckernförder Straße 311), Drogerie Lüth (Kieler Straße 63), Optiker Rehm (Andreas-Gayk-Straße) oder bei Handball-Obmann Uwe Hartwig unter 0431-5458787.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 18.12.2002]

DHB-Pokal Achtelfinale Frauen – TSVK-B-Jugend spielt das Vorspiel

Kronshagen/Kiel (rok) Besondere sportliche Ereignisse bedürfen auch entsprechender Rahmenbedingungen:

Eine große Ehre kommt in diesem Zusammenhang auch der exzellenten Handballnachwuchsarbeit des TSV Kronshagen zu Gute.

Für die Achtelfinalpartie der Handballerinnen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen am kommenden Sonnabend um 17 Uhr in der Sporthalle des Schulzentrums am Suchsdorfer Weg im DHB-Pokal-Wettbewerb der Frauen wird die männliche B-Jugend des TSV Kronshagen das Vorspiel austragen. Die ursprünglich für 16.30 Uhr angesetzte Nachholpartie des amtierenden schleswig-holsteinischen Landesmeisters gegen den MTV Itzehoe wurde extra dafür auf 15 Uhr vorverlegt.

Nach dem Appetitanreger vor sicherlich schon großer Kulisse folgt dann der sportliche Leckerbissen der „Kieler Krabben“ gegen die wohl beste, weibliche deutsche Vereinsmannschaft der vergangenen Jahre, TV Lützellinden. Der Vorverkauf ist inzwischen schon sehr erfolgreich angelaufen.

Karten für den mit Spannung erwarteten Pokalfight können ab sofort in folgenden Vorverkaufsstellen zum Preis von fünf Euro für Erwachsene beziehungsweise zwei Euro für Jugendliche erworben werden:

Geschäftsstelle Holstein Kiel (Holstein-Stadion am Westring), Geschäftsstelle TSV Kronshagen (Eichkoppelweg 24 a), Sporthaus Knudsen (Holstenstraße), Pressezentrum Bayer (Eckernförder Straße 311), Drogerie Lüth (Kieler Straße 63), Optiker Rehm (Andreas-Gayk-Straße) oder als telefonische Bestellung bei Handball-Obmann Uwe Hartwig unter Telefon 0431/5458787.

Da mit einer ausverkauften Halle zu rechnen ist, sollen die knappen Kapazitäten sogar durch zusätzliche Stuhlreihen direkt am Parkettrand aufgestockt werden. Wer rechtzeitig ein begehrtes Ticket für diesen Handball-Hit zum abschließenden Höhepunkt des Sportjahres ergattert, spart sich außerdem am Sonnabend das lange Schlangestehen.

[Quelle: KN Holsteiner Zeitung v. 17.12.2002]

Die Moral stimmt

„Krabben“ lieferten Rosengarten beim 23:26 einen großen Kampf

In der Handball-Regionalliga der Frauen haben sich die beiden Kieler Klubs zum Abschluss der Hinrunde mit zwei Niederlagen von ihren Fans bis zum nächsten Punktspiel im Prestigederby am 12. Januar in die Winterpause verabschiedet.

Die HSG Holstein durfte trotz einer 23:26 (10:13) Heimniederlage gegen Herbstmeister Rosengarten die Halle unter dem verdienten Beifall der zahlreichen Besucher erhobenen Hauptes verlassen, während die kleine Kieler SVF-Karawane weiterhin sieglos mit gesenkten Köpfen und einer 34:26-Niederlage im Gepäck aus Kisdorf zurückkehrte.

SGH-Coach Gerd Lawrenz glaubt trotz des Triumphes noch nicht daran, dass seine Mannschaft in der Meisterschaft schon auf Rosen gebettet ist: „Ich denke eher, es gibt bei der Revanche am 3. Mai ein echtes Endspiel gegen Kiel. Holstein hat uns heute alles abverlangt.“

In einer kämpferisch hochklassigen Partie wuchsen die „Krabben“ mit letztem Einsatz und 60-minütigen leidenschaftlichen Teamgeist kräftemäßig zwar über sich hinaus, mussten sich aber dem individuell stärker besetztem Spitzenreiter knapp geschlagen geben. Vor allem auf den Außenbahnen hatte der Tabellenführer ein deutliches Plus, und wusste das allein durch Daniela Meyer auf Rechtsaußen neunmal auszunutzen.

„Wir haben eine ganz hervorragende Hinrunde gespielt und meine Mannschaft widerlegt auch ohne Lene Ege alle Kritiker“, sagte HSG-Coach Jan Strunk keinesfalls unzufrieden.

Das Kieler Kraftpaket Katrin Maukel konnte sich zwar ein Dutzend mal erfolgreich durchsetzen, aber immer, wenn die „Krabben“ dem Ausgleich nahe schienen, wurden sogar im Überzahlspiel die entscheidenden Konter zur ersten Heimniederlage der Saison kassiert.

„Wir waren nicht schlechter als Rosengarten, aber es hat nicht ganz gereicht“, formulierte Maukel trotzig, um für die anschließende Weihnachtsfeier zusammen mit ihren Mitstreiterinnen die letzten Reserven zu mobilisieren.

HSG: Meyer, Wulf – Carlsson 2, Mordhorst, Maukel 12/7, Hansen, Ziegler 1, Thoma 4, Köhn 1, Schulz 2, Metz 1.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 16.12.2002]

Zwei Siegpunkte fuhren 1. Klasse nach Nenndorf

Daniela Meyer war beim Sieg des Spitzenreiters SGH Rosengarten gegen Verfolger HSG Holstein/Kiel mit neun Toren erfolgreichste Werferin

Nenndorf – Zwei Sitze vorn im Bus waren reserviert. „Die haben wir für unsere Siegpunkte frei gehalten“, erklärte Handballtrainer Gerd Lawrenz von der SGH Rosengarten.

Ein ungewöhnlicher Aberglaube oder aber sicheres Geheimrezept: Nach dem Sieg des Spitzenreiters in der Handball-Regionalliga Nordost reisten zwei ausgeschnittene Papierscheiben 1. Klasse über die Autobahn A7.

Der Spitzenreiter aus Nenndorf besiegte im letzten Spiel der Hinrunde den bis dato Zweiten HSG Holstein Kiel/Kronshagen mit 26:23 (13:10), baute seinen Vorsprung in der Tabelle auf fünf Punkte aus.

„Auf der Hinfahrt war es total ruhig im Bus“, sagte Rückraumspielerin Nicole Krischke nach dem Schlusspfiff in der nur mäßig besuchten Kronshagener Sporthalle. Die Anspannung bei den Gästen vor der Partie war groß. Lauter wurde es auf dem Weg zurück nach Nenndorf.

Mit nur einem Minuspunkt gehen die Rosengarten-Handballerinnen als Herbstmeister in die Weihnachtspause. Dass der Abstand noch etwas größer wurde, dafür sorgte der TSV Ellerbek, der zeitgleich unentschieden spielte.

Gegen eine Kieler Mannschaft, die ihren Fans gern einen besonderen Sieg schenken wollte, mussten die Handballerinnen aus Nenndorf allerdings hart kämpfen. Blaue Flecken und blutige Kratzer – so sahen die Kampfspuren an Armen, Hals und Beinen aus, schnelle Kontertore belasteten das Nervenkostüm.

Mit einer offensiven Abwehr gelang es den Kielerinnen, die Partie bis kurz vor Schluss offen zu halten. „Das sind 100-prozentige Chancen, die wir da auslassen, reißt euch zusammen“, forderte Gerd Lawrenz in einer Auszeit, „ein bisschen Druck müssen wir schon mal haben.“

Gut mit dem Druck und der Favoritenrolle umgehen konnte Rechtsaußen Daniela Meyer. Die 23-jährige Lehramtsstudentin, die vor der Saison vom damaligen Oberligisten MTV Ashausen-Gehrden zur SG Rosengarten kam, durchkreuzte die Pläne von Kiels Trainer Jan Strunk in der ersten Halbzeit gemeinsam mit Kreisläuferin Bianca Liepner.

Immer wieder kam die Nachwuchsspielerin, die als 18-Jährige beim TV Oyten erste Drittligaerfahrung sammelte, zum Torerfolg. Am Ende war sie mit neun Treffern erfolgreichste Werferin, gefolgt von Bianca Liepner (6).

Bei Daniela Meyer hatte die kraftraubende Torjagd in der ersten Halbzeit allerdings Kraft gekostet. „Als ich die beiden Siebenmeter in der zweiten Halbzeit verworfen habe, bin ich nervös geworden“, gestand sie. Über eine Niederlage dachte die Handballerin nie nach: „Man kämpft einfach“, sagte sie.

Von Kiels Trainer gab´s nach dem Schlusspfiff fast noch so etwas wie eine Aufstiegsgarantie für Rosengarten: „Das Umfeld der Mannschaft ist noch gar nicht bereit für einen Aufstieg. Wir hoffen, dass wir zum Saisonende zwischen Platz vier und sechs liegen“, sagte Jan Strunk.

[Quelle: Hamburger Abendblatt v. 16.12.2002]

Das Topduell in Kiel

Die Handball-Frauen der SGH Rosengarten treffen in der Regionalliga auf ihren ärgsten Verfolger.

Nenndorf/Kiel – Die bisher zwölf absolvierten Begegnungen der Hinrunde und auch einige Spielerwechsel in beiden Teams konnten die Wiederholung des Spitzenspiels der Vorsaison nicht verhindern.

Am Sonnabend um 17 Uhr müssen die Handball-Frauen der SG Handball Rosengarten als Tabellenführer der Regionalliga Nordost zum Zweiten HSG Holstein Kiel/Kronshagen (Halle Suchsdorfer Weg).

Die Nenndorferinnen haben einen Minuspunkt, Kiel folgt mit vier Zählern. In der Vorsaison gab es zwei Siege für die damalige SG Harburg. Ein gutes Omen?

„Die Mannschaften sind gleichstark, die Tagesform entscheidet“, sagte Trainer Gerd Lawrenz. Die Kielerinnen müssen auf Lene Ege, Ex-Bundesligaakteurin aus Buxtehude, verzichten, die mit Ehemann Steinar Ege (Ex-Torhüter THW Kiel) nach Spanien umgezogen ist.

In der ersten Partie ohne ihre torgefährliche Spielmacherin wackelte die HSG Kiel/Kronshagen, stürzte aber nicht. „Ein Team kann auch an so einem Verlust wachsen“, weiß Gerd Lawrenz. Auf Seiten der SGH Rosengarten werden in der Spitzenpartie mit Claudia Hümpel (Kieferbruch) und Sonja Storch (Knieverletzung) zwei Spielerinnen fehlen, auch Nina Heinzelmann ist nicht dabei. „Wir hatten dreimal Training und haben uns gut vorbereitet“, ist Lawrenz optimistisch.

Dem Ziel Meisterschaft könnte das Nenndorfer Team in Kiel einen großen Schritt näher kommen. Nach Abschluss der Hinrunde mit einem Minuspunkt und vier Punkten Vorsprung in die Weihnachtspause zu gehen, wäre beruhigend. „Eine Vorentscheidung ist das aber nicht“, sagte Lawrenz, „egal, wie sie ausgeht.“ Noch seien zu viele Partien zu spielen und vielleicht ist am Ende die letzte entscheidend – wenn es im Mai zum Rückspiel kommt.

„Das letzte Spiel kann zum großen Finale werden“, so Gerd Lawrenz. Auch wenn aus Kiel schon leise Rückzugstöne kommen, dass man nicht unbedingt Meister werden wolle.

Die SGH Rosengarten strebt den Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse an. Am Sonnabend fahren die Handballerinnen mit dem Mannschaftsbus zum ärgsten Verfolger, um zu siegen. Es ist die 13. Partie: „Wir nehmen die 13 einfach als Glückszahl“, sagte Lawrenz.

[Quelle: Hamburger Abendblatt v. 13.12.2002]

HSG bietet den Klassiker: Rosengarten kommt

Unterschiedlicher könnten die Halbzeitbilanzen der beiden Kieler Klubs vor dem Abschluss der Hinrunde in der Handball-Regionalliga der Frauen kaum sein:
Während die HSG Holstein Kiel/Kronshagen vor dem Klassiker morgen um 17 Uhr im Schulzentrum am Suchsdorfer Weg gegen den ungeschlagenen Herbstmeister SGH Rosengarten auf dem zweiten Tabellenplatz hinter dem Titelverteidiger auch in dieser Saison über den Erwartungen liegt, waren die Darbietungen des Aufsteigers SV Friedrichsort zumeist deprimierend schlecht.

Am Sonntag um 16 Uhr hat das sieglose Schlusslicht bei der ebenfalls abstiegsbedrohten SG Kisdorf/Leezen die letzte Chance des Jahres, den ersten Punkt seit dem 16. Februar zu sichern.

Die „Krabben“ sind zwar ohne Lene Ege um eine Attraktion ärmer, aber immer noch gut genug, um den Topfavoriten Rosengarten zu ärgern.

„Mein wichtigster Akteur ist zur Zeit Physiotherapeut Fritz Paysen. Leider erwischt uns Rosengarten immer zum ungünstigsten Zeitpunkt“, sagte HSG-Coach Jan Strunk.

Sowohl die Torhüterinnen Sigrid Jungjohann (Grippe) und Christine Meyer (Rückenschmerzen) als auch Ann-Christin Thoma (Fußverletzung), Anna Carlsson (Oberschenkelzerrung) sowie Katrin Maukel (dienstlich) mussten unfreiwillig für das Spiel passen.

Trotz der personellen Probleme wollen die Holsteinerinnen mit den anfeuernden Zuschauern als achte Frau im Rücken den bestens bestückten Spitzenreiter möglichst piesacken.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 13.12.2002]