Kiel schwimmt oft kieloben

KIEL. Letztlich war der Regionalligist HSG Holstein Kiel/Kronshagen kein ernsthafter Prüfstein für die Erstliga-Handballerinnen des TV Gießen-Lützellinden.

Mit 32:9 (15:7) setzte sich das Team von Trainer Jürgen Gerlach im Achtelfinale des DHB-Pokals der Frauen durch und kann nun mit einem guten Los im Viertelfinale hoffen, die Endrunde zu erreichen.

„Besonders in der ersten Halbzeit gab es noch unverständliche technische Fehler, Ballverluste und Fehlwürfe. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann aber wesentlich besser gemacht,“ war Gerlach nicht ganz zufrieden.

Trotz der schnellen 3:0- und 8:1-Führung (13.), Manuela Fiedel hatte den TVL schon nach 34 Sekunden in Führung gebracht, lief es in der ersten Halbzeit im Angriff nicht richtig rund. Mehrfach schlichen sich technische Fehler ins Spiel des Gastes ein. Zwischen der 18. und 26. Minute gar lief bei Lützellinden nichts mehr, selbst beste Chancen wurden ausgelassen. Als dann auch noch Anita Koljanin mit ihrem dritten Siebenmeter an Kiels Torfrau Meyer scheiterte, merkten die Gastgeberinnen, dass auch der TV Lützellinden nur mit Wasser kocht.

Holstein/Kronshagen nahm das Herz in beide Hände. Während die Kielerinnen anfänglich kein Durchkommen in der TVL-Abwehr hatten, fanden sie nun Lücken. Bis auf 6:10 (23.) kämpften sich die Gastgeberinnen heran.

„Wäre Katrin Maukel nicht zu diesem Zeitpunkt ausgefallen, wäre vielleicht ein wenig mehr drin gewesen“, beklagte Kiels Trainer Jan Strunk den Ausfall seiner einzigen Rückraumschützin, die körperlich mit dem Gast mithalten konnte.

So aber gab es für die Gastgeberinnen gegen den groß gewachsenen Abwehrblock des TVL nur wenig Chancen. In der Schlussphase des ersten Durchgang zog Lützellinden mit Tempospiel wieder auf 7:15 davon.

Nach dem Wechsel präsentierten sich die Mittelhessen wesentlich konzentrierter, profitierten aber auch von den zahlreichen technischen Fehlern der Gastgeberinnen. Bis zur 44. Minute war fast jeder Angriff ein Treffer. Der TVL zog auf 7:24 davon. Und nach einem erneuten kleinen Hänger bei der Gerlach-Truppe baute diese ab der 50. Minute die Führung standesgemäß auf 32:9 aus.

[Quelle: Giessener Anzeiger v. 23.12.2002]