HSG drehte nach der Pause auf – 28:16 gegen Travemünde

Glücksspiele unter freiem Himmel sind bekanntlich polizeilich verboten, wohl auch deshalb finden die packenden Poker-Partien in der Handball Regionalliga der Frauen in den Hallen statt.

Eine Halbzeit schien sich sogar der Spitzenreiter HSG Holstein Kiel/Kronshagen gegen den TSV Travemünde zu verzocken, um letztlich den bisherigen Tabellenzweiten beim 28:16 (12:11)-Heimtriumph sogar zum Statisten zu degradieren.

Mehr als 200 staunende Zuschauer schienen anfänglich im verkehrten Casino zu sein. Die Kielerinnen zogen in der Offensive zunächst nur eine Niete nach der anderen und selbst das Siebenmeter-Roulett sollte sich mit fünf Fehlversuchen als unkalkulierbares Risiko erweisen.

Die Travemünder Spielbank sprengte dagegen bei der Tor Tombola nach dem Motto „jeder Wurf ein Treffer“ den Jackpot und führte schon nach wenigen Minuten mit 7:2, so dass HSG Trainer Jan Strunk in einer kurzen Auszeit an der Taktik knobelte.

Fortan rollte die Kugel besser und Katrin Maukel erzielte unmittelbar vor der Pause erstmals den Führungstreffer. Hinter fest verschlossener Kabinentür wurde dann Klartext geredet und fortan die Karten neu gemischt.

Während für die Krabben plötzlich im süchtig machenden Spielrausch nun die Trumpf-Damen Lene Ege, Ann Christin Thoma, Katrin Maukel sowie Torhüterin Sigrid Jungjohann stachen, hieß es für die Travemünderinnen bei der 30- minütigen handballerischen Bankrotterklärung, „rien ne vas plus“.

„Wir haben unser Versprechen gehalten und den TSV solange an die Wand gespielt, bis die stehend k.o. waren“, durfte sich Siegertyp Jan Strunk neben den verzückten Fans als Gewinner des Tages am späten Sonntagabend fühlen.

HSG: Wulf, Jungjohann – Carlsson 1, Ege 6, Gronau, Hansen 2, Köhn 1, Maukel 9/4, Metz 2, Schulz 1, Thoma 5, Ziegler 1.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 06.10.2002]

Schwöbkens Serie ist gerissen: Doppelter K.O. nach Blackout in der zweiten Halbzeit

Die Serie ist dahin: Die Handballerinnen des TSV Travemünde kassierten im Regionalliga-Schlager bei der HSG Holstein Kiel/Kronshagen die erste Niederlage.

Mit dem 16:28 (11:12) endete zugleich der Nimbus von Silke Schwöbken. Die Torhüterin, die Trainer Thomas Kruse (Urlaub) vertritt, hatte in den vergangenen Jahren als „Aushilfschefin“ noch nie verloren.

„Jede Serie geht einmal zu Ende, diese Niederlage fiel aber viel zu hoch aus“, erklärte Schwöbken. In der Tat. Travemünde brillierte zu Beginn, führte sogar mit 7:2 (12.). Im Rückraum nutzten Tanja Michaelis (4/2) und Kathrin Hansen (3) immer wieder geschickt die Räume, in der zu offensiven HSG-Deckung.

Die Rand-Kielerinnen kamen zwar heran (8:7, 20.), Travemünde behielt jedoch zunächst die Oberhand (11:8, 27.). „Doch drei Minuten Tiefschlaf kosteten uns den Vorsprung“, bedauerte Schwöbken.

Noch schlimmer kam es nach der Pause: Die HSG überrollte den TSV Travemünde, bestrafte jeden Fehler gnadenlos und zog so vornehmlich über Tempogegenstöße vorentscheidend auf 19:11 (42.) davon.

„Unser Hauptmanko war aber die dünn besetzte Bank, wir konnten nicht wechseln. So fehlte am Ende die Kraft“, konstatierte die Stellvertreterin.

Für den TSV trafen noch: Katrin Lembke 3, Annette Gerken 3, Sandra Hartz 2, Anja Kranz.

[Quelle: Lübecker Nachrichten v. 06.10.2002]

DHB-Pokal: Kreuz und quer in Runde drei

HSG-Handballerinnen trotz schwacher Vorstellung im DHB-Pokal weiter

Die Handballerinnen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen haben durch einen 24:21 (10:6)-Heimsieg über den VfL Horneburg heilfroh die zweite Runde des laufenden DHB-Wettbewerbs der Frauen auf Bundesebene überstanden und dürfen jetzt mit ein bisschen Losglück auf einen sportlich wie finanziell lukrativeren Gegner in eigener Halle hoffen.

Dass Pokalspiele mitunter ihren eigenen Gesetzen gehorchen, wurde in der Partie zwischen dem souverän gestarteten Spitzenreiter der Nordost-Regionalliga und dem Tabellenführer des Nord-Verbandes vor allem in der schwachen ersten Halbzeit deutlich. Beide Kontrahenten blieben den Zuschauern den spielerischen Beweis ihrer Klasse schuldig.

HSG-Trainer Jan Strunk sah sich schon nach kurzer Zeit genötigt, eine Auszeit zu beantragen. Trotzdem sollte es noch ein bisschen länger dauern, bis Katrin Maukel mit dem ersten Feldtor der Krabben den Bann in der 13. Minute brach.

„Ich war mir unseres Sieges absolut sicher, weil wir technisch so ein unterirdisches Niveau an den Tag gelegt haben, dass wir heute wohl von jeder anderen Mannschaft dafür bestraft worden wären“, zeigte sich zumindest das Selbstbewusstsein von Strunk eines Spitzenreiters würdig.

Glücklicherweise hatten die harmlosen Horneburgerinnen handballerisch noch weniger zu bieten. Und sie schwächten sich noch selbst: Zunächst durch einen Wechselfehler, der für Christina Noak (19.) die rote Karte zur Folge hatte, in der Schlussphase, als der VfL auf zwei Tore dran war, durch eine Disqualifikation für die Gegenstoßspezialistin Tina Schlieker (56.). Holstein nutzte zweimal die jeweilige Überzahl, um die Führung auf beruhigende vier Tore auszubauen und gab sie trotz der vielen weiteren Präsente für die Gäste auf dem Parkett bis zum erlösenden Abpfiff nicht mehr ab.

„Das lief zwar alles kreuz und quer, aber vielleicht können wir in der dritten Runde des Pokals ja einen Bundesligisten ärgern und nicht nur unseren Trainer“, blickte Stefanie Metz frohen Mutes voraus.

HSG: Jungjohann – Mordhorst, Carlsson 4, Maukel 3, Ziegler 1, Thoma 1, Köhn 4/1, Schulz 3, Metz 2, Ege 6/1, Gronau.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 04.10.2002]

DHB-Pokal: Horneburg scheitert knapp in Kiel

Horneburg – Sie konnten gegen den Meisterschaftsfavoriten der Regionalligastaffel Nordost lange mithalten. Das war die positive Erkenntnis aus der 21:24 (6:10) Niederlage.

Die Handballfrauenmannschaft des VfL Horneburg unterlag in der 2. Runde DHB-Pokal beim Ligakonkurrenten aus der Parallelstaffel, der HSG Holstein Kiel/Kronshagen.

In der ersten Halbzeit hatten die Horneburgerinnen mit der offensiven Abwehr der Gastgeberinnen Probleme. „Wir haben wie das Kaninchen vor der Schlange gestanden“, kritisierte Trainer Ernst Richert, sechs Tore konnte der Tabellenführer aus der Staffel Nord werfen.

Mitte der zweiten Halbzeit kam Horneburg besser ins Spiel, hatte beim 14:16 und zehn Minuten vor Schluss beim 18:20 den Anschlusstreffer auf der Hand. Doch eine umstrittene rote Karte für Tina Schliecker, bis dahin mit vier Toren erfolgreich, brachte den Bruch.

[Quelle: Hamburger Abendblatt v. 04.10.2002]

HSG Holstein mit toller Moral

Hauchdünner 27:26-Erfolg in Eidelstedt

Zunächst zwar noch etwas gehemmt, aber letztlich doch mit aller Macht und guter Moral behauptete die HSG Holstein/Kronshagen in Hamburg in einer gutklassigen Partie die Tabellenführung in der Handball-Regionalliga der Frauen.

Ohne Kapitän Sonja Hansen (Studienexkursion) an Bord bekam der Kieler Krabbenkutter allerdings vor dem Seitenwechsel ein bisschen Schlagseite, da das dynamische Duo der Eidelstedterinnen mit Dana Kretschmann und Jeanette Marquardt (insgesamt 17 Tore) ohne die Kämpferqualitäten der Abwehrspezialistin zu oft die Freiräume nutzen konnte.

Da die Schützlinge von Jan Strunk auch in der Offensive etwas zu zögerlich agierten, dauerte es bis zur 50. Minute, ehe die unermüdliche Aufholjagd mit dem ersten Ausgleich und die bessere Kondition mit der knappen Führung belohnt wurden:

„Wir hatten heute einfach den etwas größeren Siegeswillen und natürlich auch das Quäntchen mehr Glück des Tüchtigen.“

Ann-Christin Thoma übernahm immer dann, als es spielentscheidend drauf ankam, erfolgreich die Verantwortung und Sigrid Jungjohann parierte den letzten Verzweiflungswurf von Dana Kretschmann zum umjubelten Happy End.

HSG: Meyer, Wulf, Jungjohann – Carlsson 2, Ege 4, Gronau, Köhn 5/3, Maukel 1,Metz 2, Schulz 4, Thoma 9.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 30.09.2002]

HSG Holstein/Kronshagen spitze – 25:16 gegen Ellerbek

Der Vizemeister HSG Holstein Kiel/Kronshagen trumpft in der Handball-Regionalliga der Frauen in dieser Saison ganz offensichtlich noch stärker auf als im Vorjahr.

Am zweiten Spieltag wurde immerhin der Zweitliga – Absteiger TSV Ellerbek mit 25:16 (9:7) von der Platte geputzt.

Die Erfolgstruppe von Jan Strunk bewies einmal mehr eindrucksvoll, nicht nur attraktiven Handball zu zelebrieren, sondern mindestens genau so schön zu kämpfen, wenn es erforderlich ist.

„Wir hatten zum richtigen Zeitpunkt immer die passende Antwort auf dem Parkett parat und haben uns mit tollem Teamgeist wunderbar ergänzt.“
45 Minuten leisteten die Ellerbekerinnen erbitterten Widerstand, bis der konditionelle Einbruch ebenfalls alle psychischen Dämme brechen ließ.

„Eigentlich wollen wir ja auch ganz oben um den Titel mitspielen, haben uns aber hier in der Schlussphase super-schlecht verkauft“, gab dagegen Tine Wiese bei ihrem ersten Einsatz überhaupt gegen ihre früheren Mannschaftskameradinnen zu Protokoll.

Mit zwei Zeitstrafen und vier Toren gehörte die engagierte 34-jährige Ex-Kielerin trotz ihres Lampenfiebers an alter Wirkungsstätte neben Regine Teschke zu den wenigen Lichtblicken der Ellerbekerinnen.

Bei den Krabben gab es dagegen überhaupt keinen Ausfall zu beklagen. Torhüterin Christine Meyer vernagelte ihren Kasten ab der 40. Minute (18:15), als sie für die gute Sigrid Jungjohann zwischen die Pfosten wechselte und dieser knappe Krabben-Vorsprung auch dank der Treffsicherheit von Ann-Christin Thoma, Stefanie Metz und der kämpferisch wieder einmal vorbildlichen Mannschaftsführerin Sonja Hansen entscheidend auf 25:15 ausgebaut werden konnte.

„Es gibt also keinen Grund, tiefere Erwartungen zu haben als im Vorjahr“, so Strunk.

HSG: Meyer, Wulf, Jungjohann – Mordhorst, Carlsson 3, Maukel 6, Hansen 5, Thoma 5, Köhn 2/2, Schulz 1, Metz 1, Ege 2.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 23.09.2002]