Zehn HSG-Volltreffer von Katrin Maukel

In der Handball-Regionalliga der Frauen bietet sich auch in der Rückrunde das gewohnte Bild der ersten Halbserie: Die HSG Holstein wahrt die Titelchance, die SV Friedrichsort bleibt Punktelieferant.

HSG Holstein Kiel/ Kronshagen – Eidelstedter SV 35:24 (14:13)

Die Krabben boten ihren Fans alles, was das Herz begehrte: Spannung in der ersten Halbzeit, die Liveübertragung der parallel laufenden Partie der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Portugal in der Pause und spielerisch starke Szenen nach dem Seitenwechsel.

Aber allein die Kieler Erfolgsquote mit mehr als 80 Prozent beim Abschluss war schon das Eintrittsgeld wert, auch wenn bei den Eidelstedterinnen Torhüterin Sabine Born in 60 Minuten so gut wie keinen Ball vor der Linie anfasste und auch die Top-Torjägerin Dana Kretschmann einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte.

„Notfalls muss man eben auch mal einen Feldspieler zwischen die Pfosten stellen“, nahm HSG-Coach Jan Strunk die Einladung zur Torejagd dankbar an.

Dabei zeichnete sich Katrin Maukel nach ihrem auskurierten Bänderriss durch besondere Treffsicherheit aus, und Grit Kretzschmar zeigte bei ihrem Debüt ihre Vielseitigkeit in der Deckung.

HSG: Meyer, Wulf, Jungjohann – Carlsson 5, Hansen 2, Köhn 8/3, Maukel 10/2, Mordhorst, Schulz 4, Thoma 6, Kretzschmar.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 27.01.2003]

Krabben versprechen Spannung

Das Interesse der Handball-Freunde gilt zwar der Weltmeisterschaft in Portugal, aber zumindest vom Spannungsfaktor her betrachtet kommt derzeit wohl eher derjenige Fan mehr auf seine Kosten, der den Blick in die Regionalliga zu den Klubs aus Kiel richtet.

Viele Tore und ein flottes Spiel scheinen jedenfalls garantiert, wenn morgen um 17 Uhr in der Sporthalle am Suchsdorfer Weg mit der HSG Holstein Kiel / Kronshagen und dem Eidelstedter SV zwei der offensivfreudigsten Frauenteams dieser Saison aufeinander treffen.

Die personelle Situation hat sich bei den „Krabben“ etwas entspannt, da Anna Carlsson heil von ihrem Heimaturlaub in Schweden an die Förde zurückgekehrt ist und Grit Seiler den Trainingsrückstand aufgeholt hat und ihr Debüt im HSG-Trikot geben wird.

Bei Katrin Maukel wartet Holstein-Coach Jan Strunk nach ihrem Bänderriss noch auf „grünes Licht“ vom behandelnden Arzt.

„Wir werden versuchen, zunächst in der Punktrunde und dann im Pokal zweimal innerhalb der nächsten acht Tage gegen Eidelstedt erfolgreich zu sein“, sagt Strunk.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 24.01.2003]

Thoma führte Krabben zum Derby-Sieg

Das Kieler Kräfteverhältnis in der Handball-Regionalliga der Frauen bleibt auch nach dem Rückrundenauftakt klar verteilt.

Trotz des verbalen Trommelfeuers im Vorfeld des Derbys ging es zwischen den Lokalrivalen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen und der SV Friedrichsort beherzt, aber fair zur Sache.

Durch den 24:16 (15:8)-Triumph dürfen die Krabben als Tabellendritter weiter vom Titel träumen, während die Hoffnungen SVF auf den Klassenerhalt schwinden.

Beide Konkurrenten boten den 150 Fans in der ersten Halbzeit viel Kurzweil und sparten auch nach dem Seitenwechsel nicht am Einsatzwillen.

Allen sportlichen Unkenrufen zum Trotz zeigten sogar die Frauen von SVF-Trainerin Britte Franz 60-minütigen Teamgeist und häppchenweise ordentliche handballerische Hausmannskost. „Die Mannschaft hat sich meine Kritik zu Herzen genommen und gezeigt, dass wir keine Lachnummer sind.“

Bei den Holsteinerinnen war Ann-Christin Thoma, neben Diana Köhn auf Linksaußen die überragende Spielerpersönlichkeit, fast ohne Fehlversuch.
Die 25-jährige Rückraum-Strategin eröffnete nicht nur den Torreigen, sondern setzte mit ihrem zwölften Volltreffer auch den Schlusspunkt unter eine glanzvolle Partie:

„Beim Warmwerfen klappte das noch nicht so gut, aber die erfolgreiche Abschlussquote kann sich wohl wirklich sehen lassen.“

Die Truppe von Jan Strunk, ohnehin mit mehrfachem Ersatz aus der Oberligareserve und der A-Jugendlichen Annika Mordhorst aufgelaufen, musste den Derby-Sieg allerdings teuer bezahlen, denn Anfang der zweiten Halbzeit humpelten auch noch Franziska Ziegler und Stefanie Metz verletzt auf die leere Auswechselbank.

HSG: Meyer, Wulf, Jungjohann – Hansen, Köhn 9/5, Metz, Mordhorst, Schulz 2, Thoma 12, Ziegler 1, Eiling, Ackermann

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 13.01.2003]

Feuer vor dem Kieler Derby

Vor dem morgigen Kieler Derby (15 Uhr, Suchsdorfer Weg) zum Rückrundenauftakt in der Handball-Regionalliga der Frauen zwischen dem Tabellendritten HSG Holstein Kiel/Kronshagen und Schlusslicht SV Friedrichsort wurde das Feuer zusätzlich geschürt.

Grund für die atmosphärischen Störungen ist der nicht erfüllte Verlegungswunsch von HSG-Coach Jan Strunk: „Das macht mich fassungslos. Ich habe nur noch sieben gesunde Feldspielerinnen, aber Friedrichsort sieht sich nicht in der Lage, bis Anfang Mai einen Nachholtermin zu finden, um notfalls auch unter der Woche die fünf Kilometer nach Kronshagen zu fahren.“

SVF-Trainerin Brigitte Franz: „Wir hatten oft genug ähnliche personelle Probleme. Und bei den Berufstätigen oder Schichtdienstlern im Team geht die Arbeit wochentags nun mal vor. Das tut mir herzlich Leid.“

Während bei den Krabben Katrin Maukel (Bänderriss), Maike Gronau (Schulter), Stefanie Metz (Herzrhythmusstörungen) und Anna Carlsson (in Schweden) fehlen, muss die SVF auf Claudia Tams (Achillessehnenreizung) sowie Katja Reißmann (Urlaub) verzichten.

„Motivieren muss ich jetzt niemanden mehr. Alle werden sich vor Ehrgeiz zerreißen. Und sollte es Friedrichsort trotz unserer Sorgen nicht schaffen, uns zu besiegen, sind sie endgültig die Lachnummer der Liga“, sagt Jan Strunk.

„Alles Quatsch. Bei Holstein wollen sich bestimmt andere Spielerinnen profilieren. Und wir lauern als krasser Außenseiter auf unsere Chance“, kontert Brigitte Franz.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 11.01.2003]

Großes Handballfest – HSG Holstein Kiel/Kronshagen im Pokal gegen Lützellinden chancenlos

Die sportliche Sensation und selbst die erhoffte Schadensbegrenzung im Achtelfinale des DHB-Pokalwettbewerbs der Frauen zwischen dem Regionalligisten HSG Holstein Kiel/Kronshagen und dem Bundesligisten TV Lützellinden fiel zwar aus, aber mehr als 500 Fans ließen sich die gute Stimmung bei diesem Handballfest trotz der deftigern 9:32 (7:15)-Klatsche der Krabben gegen den mit internationalen Auswahlspielerinnen bestückten Gegner nicht vermiesen.

Nach einer respektablen ersten Halbzeit gingen die Holsteinerinnen im Angriffswirbel aus erster und zweiter Welle der erfolgreichsten weiblichen deutschen Mannschaft der letzten 20 Jahre mit wehenden Fahnen unter, wurden aber nach dem Schlusspfiff gemeinsam mit den Spielerinnen des siebenfachen Deutschen Meisters von den mehr als 500 Zuschauern mit einer finalen „la Ola“-Welle frenetisch gefeiert.

„Schade, nach dem frühen Ausfall von Katrin Maukel haben wir uns ein bisschen unter Wert verkauft“, zeigte sich HSG-Trainer Jan Strunk fortan spendabel, allen Akteurinnen zumindest ausreichend Spielanteile bei diesem handballerischen Höhepunkt zu verschaffen.

Die beste Kieler Torschützin humpelte bereits nach 16 Minuten mit einem Bänderriss und einer Zerrung der Achillessehne betrübt vom Parkett. „Ich bin bei einem Abwehrversuch ohne Feindberührung umgeknickt und dann hat es furchtbar geknackt“, rechnet die Polizeibeamtin, die eigentlich über die Feiertage Skilaufen wollte, mit einer vierwöchigen Zwangspause.

Nach dieser Hiobsbotschaft ging zwar kurzfristig ein Ruck durch das Kieler Team, aber auch wenn in der besten Phase der frühe 2:8-Rückstand dank der tollen Paraden von Torhüterin Christine Meyer innerhalb weniger Minuten auf 6:10 verkürzt werden konnte und jeder Treffer lautstark wie eine Meisterschaft bejubelt wurde, hatten die Krabben ihr Pulver nach der kurzen Trotzreaktion zu schnell verschossen.

Nur zwei mickrige Tore nach dem Seitenwechsel waren doch etwas mau. Gästecoach Dr. Hans-Jürgen Gerlach schimpfte allerdings an der Seitenlinie während der 60 Minuten sogar bei der lautstarken Gardinenpredigt in der Pause wie ein Rohrspatz auf seine Spielerinnen ein, aber die steigerten sich in der zweiten Halbzeit in einen Spielrausch und präsentierten sogar einige temporeiche Zaubereien.

„Nach der sehr schlechten Leistung in der Anfangsphase
Haben wir uns einigermaßen gesteigert. Die Atmosphäre hier in Kiel war allein die Reise wert. Hauptsache, wir sind nun eine Runde weiter“, sagte Lützellindens Coach.

HSG: Meyer, Wulf, Jungjohann – Mordhorst, Carlsson, Maukel 1/1, Hansen 1, Ziegler 1, Thoma 2, Köhn 2/1, Rathjen 1, Schulz 1.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 23.12.2002]

DHB-Pokal Achtelfinale – Pokalsplitter

* TV-Übertragung: Der Offene Kanal Kiel überträgt das Pokalspiel am 28. Dezember (14.15 Uhr) in voller Länge.

* Prominenz: Auch die lokale Politik- und Sport-Prominenz war dabei. Die Bundestagsabgeordnete Angelika Volquartz wollte ebenso Pokal-Luft schnuppern wie Kronshagens Bürgermeister Wolf-Dietrich Wilhelms und die Kieler Sportamtsleiterin Birgit Lucht, die vor zehn Jahren selbst noch am Kreis bei SW Elmschenhagen wirbelte. Die THW-Torhüter Henning Fritz und Mattias Andersson drückten auf der Tribüne die Daumen. Während bei Anderssons Freundin Anna Carlsson der Schweiß in Strömen floss, zapfte ihr Lebensgefährte in der Halbzeit Gerstensaft und Punsch für einen guten Vereinszweck.

* Gewinn: „So viele Zuschauer wie heute hatten wir seit zehn Jahren nicht mehr“, jubelte „Schatzmeister“ Klaus Rohde angesichts der 420 zahlenden Gäste. Da auch das Owschlager Schiri-Gespann kostengünstig war und sich die Fahrtgelder der Gäste im Rahmen bewegten, fiel letztlich nach Teilung der Einnahmen sogar ein Gewinn von 300 Euro für die HSG ab.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 23.12.2002]