Erstes „Vier-Punktespiel“ gewonnen! – 24:23 Sieg des KMTV gegen den TSV Plön

KIEL [oha] – Mit dem TSV Plön kam der erste direkte Mitbewerber um einen der Abstiegsplätze in die mittlerweile heimische Tallinhalle des KMTV.

Bereits vor der Begegnung war jedem Spieler klar, dass es hier nicht nur um die besagten zwei, sondern vier Punkte ging.
Ein Spiel also, das durch die Nervenstärke gewonnen werden würde – und genau diese zeigten die Kieler nicht, als sie gleich im ersten Angriff fünf mal in Folge am starken TSV-Plön-Keeper scheiterten.

Ein wenig unsicher verhielten sich die Kieler deswegen wohl auch in der Folgezeit und mussten den Gästen in den Anfangsminuten den Vortritt überlassen.

Dass die Kieler Mannschaft nicht gewillt war, leichtfertig dieses Spiel aus den Händen zu geben, demonstrierte sie in der Folgezeit – schnell erkämpfte sie sich eine deutliche Führung, die auch um ein Vielfaches höher ausgefallen wäre, hätte der Plöner Keeper nicht so einen guten Tag erwischt.

Insgesamt 16 Bälle parierte dieser allein in der ersten Halbzeit. Dass die Halbzeitführung dennoch mit 13:10 für die Kieler ausfiel, lag an der gut stehenden Abwehr, die ein ums andere mal die Gästeangriffe abwehrte.

Mit einem kleinen Vorsprung kamen die Kieler aus der Pause: dass drei Tore dabei sehr schnell aufgeholt werden können, zeigten die Gäste aus Plön. Die Führung wechselte in dieser Phase zwischen den Mannschaften hin und her und keiner konnte sich entscheidend absetzten.

Erst als die Kieler Abwehr um die 50. Minute wieder Lebenszeichen von sich gab, konnte sich das Team von Trainer Jan Strunk auf drei Tore absetzen. Ein komfortabler Vorsprung, sollte man zwei Minuten vor Schluss meinen…

Doch die Kieler verspielten leichtfertig den Ball, indem sie sich zu nicht hundertprozentigen Würfen hinreißen ließen und klarste Chancen vergaben. Aber zum Glück lief den Plönern die Zeit davon und so rettete der KMTV den Vorsprung ins Ziel und gewann mit einem Tor Vorsprung denkbar knapp aber insgesamt verdient.

Durch die beiden Siege in Folge haben sich die Kieler zurück gemeldet und Lebenszeichen von sich gegeben. Die nächsten beiden Spiele gegen Hamdorf und Fockbek werden dann zeigen, wohin die Reise geht.

KMTV: Wenn, Mehl – Stock, Albrecht (6/3), Theophile (3), Breitenbach (1), Dau (3), Hagemann (6), Heincke (1), Merkel (3/1), Off (1).

[Quelle: unabsteigbar.de – 09.02.2004]

KMTV ließ den Spitzenreiter Westerrönfeld alt aussehen

Das kleine, aber feine Programm hatte es in den Handball-Bezirksligen der Männer und Frauen am Wochenende in sich. Das Comeback von Jan Strunk auf der Trainerbank beim Kieler MTV war mehr als pikant und kam sofort einer sportlichen Sensation gleich.

Die Spieler des bisherigen Schlusslichts stürzten immerhin den Spitzenreiter nicht nur von einer Verlegenheit in die nächste, sondern triumphierten sogar in Westerrönfeld und verbesserten sich auf den vorletzten Tabellenplatz. […]

HSG Schülp/Westerrönfeld – Kieler MTV 25:29 (11:15):

29 Gegentore kassierte Gunnar Kociok mit seinen Mannen während seiner dreijährigen Tätigkeit noch nie. „Die Kieler haben uns mit einer Top-Leistung total alt aussehen lassen“, staunte der HSG-Coach.

„Dieses Erfolgserlebnis war enorm wichtig und allererste Sahne gegen diese sonst so sattelfeste Beton-Deckung. Noch haben wir die Abstiegsplätze nicht verlassen, aber der Februar wird wohl der Monat der Wahrheit“, freute sich Erfolgsgarant Jan Strunk über den Einstand nach Maß.

Neben Torhüter Christian Wenn ragten Torben Albrecht auf seiner ungeliebten rechten Rückraumposition mit acht Treffern und Tim Dahmke aus dem kollektiv kampfstarken Kieler Kader heraus.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 03.02.2004]

SZ Streiflicht: Handball-Europameisterschaft

„Schönheit“, schrieb Morgenstern, „ist empfundener Rhythmus. Rhythmus der Wellen, durch die uns alles Außen vermittelt wird.“ Wir, die wir mit ihm schwelgen, wollen versuchen, jene Wellen zu beschreiben. Es sind unermüdlich rollende, phantasievoll inszenierte Angriffswellen. Stephan hat den Ball, jetzt Schwarzer, schon kommt Kehrmann von rechts, wird angespielt, könnte aufs Tor werfen, aber noch hat die Welle ihre größte Kraft, ihre ganze Ästhetik nicht entfaltet. Kehrmann passt den Ball hoch in den Kreis, in den im selben Moment, nein, schon Augenblicke vorher, Jansen fliegt, dieser pickt mit seiner linken Hand den Ball und legt ihn sich, im Flug, in die rechte und wirft ihn um die Ecke, um den irritierten, zappelnden Torwart herum.

Und das geschieht so schnell, dass man vor dem Fernseher nicht einmal einen Schluck aus der Pulle nehmen kann. Wie monoton dagegen doch ein Fußballspiel ist! Wie lange es dauert, ehe ein Abstoß ausgeführt ist, der zu allem Unglück auch noch im Aus landet! Und wie einfallslos das Personal sich den Ball am eigenen Strafraum zuschiebt! Am verwerflichsten jedoch erscheint Freunden des Handballspiels der ebenso weibische wie unaufrichtige Charakter von Fußballern und ihren Trainern, wir sagen nur: Frings und Sammer. Freitagabend, Frings lässt sich vor dem herrlich leeren Tor fallen, um einen Elfmeter zu schinden, und Sammer macht ihn nicht zur Minna, sondern belobigt ihn noch als Schlitzohr. Unter ihren Schädeldecken muss sich etwas so verschoben haben, dass der Drang zum Betrügen sogar den Drang zum Torschuss überlagert.

Wir sind gerade Europameister geworden. Wir dürfen uns diese Grundsatzkritik erlauben. Nehmen jetzt aber den erhobenen Zeigefinger herunter. Führen ihn vors Videogerät. Play. Gespeichert wurden in elf Tagen acht Spiele der deutschen Handballer; wir können uns das Gejammere von Völlers Mädels gut vorstellen, wenn sie acht Spiele in elf Tagen zu bestreiten hätten, doch das nur nebenbei. Band läuft. Was ist das? Bitte, was soll das sein? Zu sehen ist grüner Rasen. Ja richtig, wir erinnern uns, dies ist ein englisches Fußballspiel, aufgenommen zu Weihnachten, nie gelöscht, weil: hin- und herrollende Wellen, stürmisch und klar. Campbell an die Außenlinie zu Bergkamp, dieser könnte sich in seinen Gegner hineindrehen, dann bekäme er Freistoß, aber ein solcher Gedanke ist ihm fremd, Bergkamp lässt den Ball über den Außenrist zu Henry fluppen, Doppelpass mit Parlour, und schon ist Henry frei vor dem Tor; er hat das ähnlich fabelhaft gemacht wie Jansen, unser übers Parkett fliegender Junge. Ach, wie schön, in England gibt es keine Waschlappenfußballer. Außerdem gibt es dort keine Handballer. Wenn es aber in England Waschlappenfußballer gäbe, brauchte auch England zum Ausgleich Handballer. Capito?

[Quelle: Süddeutsche Zeitung v. 03.02.2004]

Trainerwechsel beim Handball-Bezirksligisten Kieler MTV: Strunk löst Radig ab

Kiel – Auch in der Handball-Bezirksliga der Männer dreht sich das Trainer-Karussell munter weiter. Nachdem schon die Teams in Hamdorf und Alt Duvenstedt ob der erfolgten Wechsel besser auf Touren gekommen sind, soll nun auch beim Schlusslicht Kieler MTV ein alter Bekannter als neuer Coach für mehr Schwung sorgen.

Für Fred Radig, der nach dreijähriger Tätigkeit seine Arbeit beim KMTV beendet, sitzt ab sofort Jan Strunk in den restlichen neun Spielen der Rückrunde auf der Trainerbank.

Handball-Obmann Holger Preugschat begründete diesen Schritt nach internen Diskussionen im KMTV-Kader als notwendig, um in dieser Zitter-Saison bei fünf Punkten Rückstand zum rettenden Ufer doch noch ein Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt zu setzen.

Strunk hatte zuletzt den Frauen-Regionalligisten HSG Holstein Kiel/Kronshagen sowie in einem kurzen Intermezzo den Oberligisten TSV Owschlag gecoacht. rok

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 29. Januar 2004]

Regionalliga-Kehraus mit vielen Fragezeichen

Die Kieler Handballerinnen in der Regionalliga der Frauen werden froh sein, dass die Saison vorbei ist.

Die HSG Holstein Kiel/Kronshagen verabschiedete sich und ihren Trainer Jan Strunk nach zwei sportlich erfolgreichen Punktrunden mit der Vizemeisterschaft im Vorjahr sowie dem aktuell abschließenden vierten Tabellenplatz mit einer 23:29 Niederlage beim Titelverteidiger und Zweitliga-Aufsteiger SGH Rosengarten. […]

Rosengarten-HSG Holstein 29:23 (17:10).

Während die Gastgeberinnen mit meisterlichen Tempogegenstößen auftrumpften oder individuelle Abwehrschwächen der Kielerinnen zu nutzen wußten, merkte man den nicht befreit aufspielenden Krabben zumindest in der ersten Halbzeit schon ein bißchen an, dass die Trennung von Trainer Jan Strunk nicht in allen Teilen des Teams auf Gegenliebe gestoßen ist.

“Mir persönlich war es wichtig, dass wir uns nach dem Seitenwechsel ordentlich gesteigert und anständig präsentiert haben. Es war schon komisch zum letzten Mal auf der HSG-Bank zu sitzen”, offenbarte der scheidende Coach seinen Gemütszustand der gemischten Gefühle nach der finalen Gardinenpredigt in der Pause. “Ein bißchen konnten wir Rosengarten piesacken, auch wenn der Rückstand zu groß war”.

HSG: Jungjohann, Meyer – Carlsson (1), Hansen (5), Köhn (1/1), Maukel (10/7), Metz (1), Mordhorst, Schulz (2), Thoma (2), Ziegler (1), Kretzschmar.

[Kieler Nachrichten v. 05.05.2003]

Schwerer Abschied für HSG–Torhüterin Christine Meyer

Niederlagen für Friedrichsort und Holstein / Kronshagen

In der Handball – Regionalliga der Frauen verabschiedete sich der Tabellenvierte HSG Holstein Kiel / Kronshagen am vorletzten Spieltag mit einer unnötigen 19:22 – Heimniederlage gegen die DGF Flensborg von den eigenen Fans. Dem weiterhin punktlosen Schlusslicht SV Friedrichsort bleibt nach der 25. Niederlage in Serie beim Elmshorner MTV jetzt nur noch die Hoffnung auf eine finale Chance, um die Saison 2002 / 2003 zumindest nicht ohne ein einziges Erfolgserlebnis zu beenden.

HSG Holstein Kiel / Kronshagen – DGF Flensborg 19:22 (7:8)

Auf Grund der fahrlässigen Chancenverwertung sowie vieler vermeidbarer technischer Flüchtigkeitsfehler im Spielaufbau sahen die Krabben nach dem Schlusspfiff gegen die betagte Oldie–Truppe aus dem hohen Norden selbst sportlich ziemlich alt aus. Drei Minuten vor dem Abpfiff konnte die Strunk–Truppe sogar das Geschenk einer doppelte Überzahl nach den Zeitstrafen für die DGF–Haupttorschützin Agnieska Wilkocz ( sieben Treffer ) sowie Marina Nikolova (rote Karte ob der dritten Hinausstellung) nicht nutzen, um den 18:19 – Rückstand in einem knappen Sieg umwandeln.

„Heute standen zu viele Spielerinnen auf dem Parkett, die nach einer langen Saison nicht mehr genug Kraft hatten, um diese Niederlage noch abzuwenden“, betrieb Holsteins Coach Jan Strunk Ursachenforschung.

Neben der Wurfkraft von Katrin Maukel sowie der Schlitzohrigkeit von Linksaußen Grit Kretzschmar, die mit ihren Drehern und Hebern den Spieß zwischenzeitlich umzudrehen versuchten, konnte lediglich die dienstälteste HSG–Akteurin Christine Meyer bei ihrem sportlichen Karriereende in eigener Halle leistungsgemäß überzeugen.

„Mit so einem Ergebnis fällt der Abschied natürlich schwerer, aber ich habe bei Holstein viele Jahre eine sehr schöne Zeit gehabt“, bilanzierte die 38-jährige Torhüterin nach ihrem blumen- und tränenreichen Ausstand.

HSG Holstein: Meyer, Jungjohann – Mordhorst, Carlsson (3), Maukel (8/2), Hansen, Ziegler, Thoma (3), Köhn (1/1), Schulz, Metz, Kretzschmar (4).

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 28.04.2003]