Autor: Redaktion

Mönkeberg fühlte sich benachteiligt

Landesliga, Männer: Plön erlebte Fehlstart – Aufsteiger KMTV halb im Soll

Kiel. Ganz egal, ob spannende Spektakel oder eher strittige Schiedsrichter-Entscheidungen: Schon am ersten Spieltag der Männer-Landesliga Mitte bekamen die Fäns fast alles geboten, was das Handball-Herz begehrt außer einem Sieger im Duell des Kieler MTV gegen SG Wift II. Der SV Mönkeberg und der TSV Plön gingen leer aus.

Handball-Landesliga Männer: SV Mönkeberg mit junger Garde

 Plön/Mönkeberg. Es ist noch kein Meister zufälligerweise vom Himmel gefallen, sondern als Produkt harter Arbeit, was auch für alle Handball-Teams der Männer-Landesliga Mitte gilt. Wer tritt nach dem Durchmarschrekord des Preetzer TSV im Vorjahr nächste Saison die Nachfolge an? Spannender dürfte es vom ersten bis zum finalen Spieltag zweifelsfrei werden!

Handball: Stolze neuer GTV-Trainer

Die schier unendliche Trainersuche bei den Handballern des Gettorfer TV ist beendet. Mit Sven Stolze hat ein Spieler die Verantwortung an der Seitenlinie übernommen.

Trainer Schwalb: Meistermacher und Motivator

Sechs Jahre hat Trainer Martin Schwalb auf den Moment gewartet, dass er die Meisterschale der Handball-Bundesliga über den Kopf strecken darf. Was ihm als Spieler dreimal geglückt war, hatte er als Coach des HSV Hamburg stets vorausgesagt. Den Ungeduldigen, wie seinem Präsidenten Andreas Rudolph, musste er dabei aber permanent ins Gewissen reden: „Wir brauchen Geduld.“ 2011 hat sich die Arbeit des 48-Jährigen ausgezahlt.

Mönkeberg kassiert 16:27-Klatsche in Gettorf

Verkehrte Welt in Gettorf. Der GTV – am Sonntag zum zweiten Mal in der Landesliga-Rückrunde wieder von Ex-Trainer Jan Strunk gecoacht – fuhr gegen den Tabellendritten einen auch der Höhe nach verdienten Kantersieg ein und darf immer noch hoffen die Klasse zu halten. Mönkeberg hingegen kann auch in diesem Jahr in Gettorf nicht punkten.

Im Vorfeld gab es einige Scharmützel, welche allein diesen Bericht sprengen würden. In der Presse war u.a. zu lesen, dass die Gäste vom Ostufer den GTV „endgültig in die Kreisoberliga schicken wollten“, denn dort würde man ja hingehören, nach den „Leistungen in der Rückrunde“.

Und da war das Hinspiel, welches gar nicht erst stattfand: Am Donnerstag vor dem Training stellte man beim GTV fest, dass nur vier spielfähige Spieler zur Verfügung standen, und bat um kurzfristige Verlegung der Partie. SVM-Trainer Thomas Carstensen kam dieser Bitte nicht nacht, weil es schwierig sein würde, einen Ausweichtermin zu finden. (Mönkeberg hatte damals bereits ein weiteres verlegtes Spiel.) Des Weiteren führte man an, dass man einen Ausfall des Heimspiels auch finanziell kaum kompensieren könne, wegen fehlender Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Kuchenverkäufen. Am Ende trat der GTV nicht an, und in der Presse brüskierte man sich seitens der Grünen, dass man ja gerne gespielt hätte, „um das eigene Torverhältnis auszubauen.“

Von diesem Vorgeplänkel könnte vermutlich noch mehr aufgezählt werden, Handball gespielt wurde am Sonntag dann aber auch noch.

Und Mönkeberg begann viel versprechend: man schien sich auf die offensive 3:2:1- Deckung der Gäste eingestellt zu haben, und konnte nach dem 2:2 eine – die einzige – 4:2 Führung vorlegen. Anschließend nahmen die Hausherren das Heft in die Hand, und angetrieben von Wurfmaschine Arne Reins wandelt man das Ergebnis mit einem 5:0-Lauf in die 7:4 Führung. Mitte der ersten Hälfte biss man sich an der groß gewachsenen Deckung der Gäste die Zähne aus, doch da diese abermals große Probleme mit dem Spielgerät hatten, und selbst einige gute Wurfmöglichkeiten vergaben, konnte Gettorf nach dem 8:7 Anschluss (22.) den Vorsprung bis zur Halbzeit auf 11:9 knapp erhöhen.

Zu den besten Gettorfern gehörte Thorsten Lange im GTV Tor – überraschend von „Wochenend-Trainer“ Jan Strunk für Eckart Nohns ins Tor gestellt.

Der zweite Durchgang sollte dann mit 16:7 deutlich zu Gunsten der Dänischen Wohlder ausfallen – wie kam es dazu? Die eigene Deckung arbeitete weiter verbissen, und Lange konnte mehrmals von Außen gut parieren. Zudem war Arne Reins weiter treffsicher, und auch Timo Carstensen spielte stark. Die Krönung sicher das Tor des kleinsten GTV-Akteurs gegen seinen Arbeitskollegen Thorsten Ehrig von der ungewohnten Rückraummitteposition.

Gute Noten verdienten sich auch Torben Quickert und Carsten Rusch, die großen Stützen in der GTV Abwehr. Zwar ohne Torerfolg rackerte Quicky wie in alten Zeiten, und kurbelte das Spiel bis zu 48. Minute an, bis er mit der dritten Zeitstrafe auf der gut gefüllten Tribüne Platz nahm. Rusch war ebenfalls unermüdlich im Deckungsverbund, und traf gar vier Mal – selbst zu „aktiven“ Zeiten wäre das eine erstaunliche Zahl gewesen. Als Mönkeberg seinen letzten Treffer zum 22:16 erzielte, waren noch fast zehn Minuten zu spielen. Eckart Nohns kam gegen seinen Ex-Verein noch einmal zu einem Siebenmeter in die Partie, der auch prompt neben dem Tor landete. Beim SVM konnte Benjamin Pfaff mit fünf und Niklas Ortlepp mit 3 Treffern am erfolgreichsten treffen.

Ein schöner Erfolg der Ersten, nach dem Heimsieg gegen Plön erst der zweite Sieg in der Rückrunde. Ob dies der Anfang einer irren Aufholjagd ist, wird man bereits am nächsten Wochenende sehen. Denn eigentlich ist der Zug Richtung Klassenerhalt bereits abgefahren.

Die Aufstellung/Torschützen: Nohns (bei einem Siebenmeter), Lange (1.-60.), Henschel 3/1, Bergert, Reins 9, Wiese, Rusch 4, Reinitzhuber, Carstensen 5, Lübker 2, Quickert, Stolze, Augspach 4/1.

[Quelle: gtv-handball.de]

Gettorfer Befreiungsschlag: 25:24 gegen Plön

Gettorf schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf. In einer spannenden und umkämpften Partie konnte der GTV endlich einmal mit einem Tor gewinnen – in der laufenden Spielzeit hatte man bereits mehrere Male knapp das Nachsehen mit selbigen Abstand.

Der TSV Plön hatte alles an Bord was der Kader hergibt, zudem waren ca. 25 Schlachtenbummler angereist, die mit Trommeln und Tröten für eine tolle Stimmung sorgten.

Aber auch der GTV hatte alles mobilisiert: Torben ‚El Fenómeno‘ Quickert reiste diese Woche aus Spanien zurück, und konnte gleich wieder am Kreis wirbeln, Sven Großmann aus der Zweiten Herren, Teilzeit-Handballer Steffen Howorek und nicht zuletzt (Ex-)Coach Jan Strunk, der seine volle Unterstützung zugesagt hatte, wenn er denn Zeit hat. An diesem Wochenende war das dann auch der Fall, und Strunks Anwesenheit war wichtig für die Mannschaft.

In der Ansprache vor dem Spiel machte Strunk seinen Schützlingen Mut: „Sprechen wir es deutlich aus: faktisch sind wir abgestiegen. Wir haben also gar nichts zu verlieren.“ Das dies natürlich noch lange nicht der Fall ist, weiß auch der Handballlehrer Strunk. Doch der Griff in die Psycho-Trickkiste sollte nur den Druck von den seit zwei Monaten sieglosen Dänischen Wohldern nehmen.

Der Auftakt in die Partie war zerfahren. Beide Torhüter machten anfangs auch noch die besten Möglichkeiten zunichte – 3:3 nach 15 Spielminuten – eine Abwehrschlacht bahnte sich an. Nun reagierten die Trainer: Strunk brachte Quickert und TSV-Coach Tim Ullrich brachte Routiniers Frank Moreau. Während Quickert mit 4 Treffern gleich einen hervorragenden Einstand hatte, scheiterte Moreau gleich mehrfach an Nohns oder Gebälk, so dass der GTV nicht deutlicher in Rückstand geriet. In dieser Phase hatte der GTV auch das nötige Glück, so dass der 8:10 Rückstand sogar in ein 11:10 umgewandelt werden konnte.

Mit 13:11 und einigen extrem kuriosen Schiedsrichterentscheidungen ging man in die Pause, aus der man leider mit verschlafenen 10 Minuten startete. Im Angriff lief wenig zusammen, gut dass die 3:2:1-Deckung funktionierte und nur selten gute Wurfpositionen zu ließ. Doch auch die 6:0 der Plöner um Kapitän Marcus Wanger ackerte gut, Tore blieben erst einmal Mangelware. Doch dann kam die große Zeit des Arne ‚Bäm!‘ Reins, der fortan dem Spiel seinen Stempel aufdrücken sollte. Acht Treffer sollte Reins am Ende gelingen, unter anderem die letzten sechs seiner Farben. Auch wenn ein paar Fehlversuch dabei waren, übernahm der 24jährige oft Verantwortung und wurde am Ende mit den entscheidenden Toren zum Matchwinner.

16:14 – 16:17 und wieder 21:19 – kein Team vermochte es sich entscheidend abzusetzen. Beim 23:21 sechs Spielminuten vor dem Ende sah der GTV wie der sichere Sieger aus, doch wie schafft Plön den Ausgleich begünstigt durch Gettorfer Fehler. Erst Arne Reins mit einem fulminanten Schlagwurf zum 24:23, dann traf der ansonsten blasse Timo Hassel vom Siebenmeterpunkt zum 24:24. Noch war aber genug Zeit für einen letzten Angriff des GTV. Abermals schloss Reins ab – und traf zum laut umjubelten 25:24! Der schnelle Gegenzug wurde durch Eckart Nohns pariert, 8 Sekunden mussten noch über die Zeit gebracht werden, in denen aber beide Teams noch ihre Auszeit nahmen. Zu einer wirklich brenzligen Situation kam es aber nicht mehr.

Das glücklichere von beiden Teams gewann, und Gettorf kann erstmals in dieser Saison behaupten 4 Punkte gegen eine Mannschaft errungen zu haben. Zwar hat man mit diesem Sieg den Regelabstiegsplatz verlassen, doch schon am kommenden Wochenende muss man zu einem weiteren Endspiel gegen den TSV Kronshagen, so etwas wie der Wundertüte der Landesliga.

Die Aufstellung/Torschützen: Nohns (1.-60), Lange (bei einem 7m), Henschel 2/2, Bergert 2, Reins 8, Carstensen 1, Köhler 3, Stolze 1, Augspach 3/1, Quickert 4, Großmann und Howorek 1.

[Quelle: gtv-handball.de]

GTV-Trainer Jan Strunk: „Wie eine große Familie“

[caption id="" align="alignright" width="251"] Gettorfs Trainer Jan Strunk[/caption]

Gettorf | Der Sieg der Landesliga-Handballer des Gettorfer TV gegen Herzhorn kam überraschend und war deshalb umso schöner. Für Jan Strunk (Foto) war das Spiel ein gutes Beispiel dafür, was seine Mannschaft, die er berufsbedingt nicht mehr betreuen kann, ausmacht.

Herr Strunk, ein Sieg zum Abschied. Schöner hätte ihr Trainer-Dasein beim GTV kaum enden können, oder?

Jan Strunk: Naja, die Mannschaft hat sich geweigert mich zu verabschieden, mit der Begründung, dass ich mich erst nach der Saison bei der Nicht-Abstiegsparty – zu der ich dann natürlich auch gefälligst erscheinen soll – verabschieden darf. Deshalb habe ich auch noch keine Ausstands-Kiste Bier bezahlt. Erklären Sie nochmal genau, warum Sie aufhören. Ab Januar werde ich wochentags berufsbedingt in Berlin sein. Das schließt natürlich aus, dass ich dann noch das Training leiten kann. Und ich halte es nur für vernünftig, wenn jemand neues übernimmt. Als Trainer nur bei den Spielen vor Ort sein, ist keine gute Lösung.

Haben Sie dem Verein einen Nachfolger empfohlen?

Die Kandidaten sind natürlich überschaubar. Und diejenigen, die mir einfallen würden, sind aktuell bei einem Verein beschäftigt, oder haben einfach höhere Ansprüche, als in der Landesliga zu coachen. Ich denke, dass eine richtig gute Lösung jemand aus dem Gettorfer Raum oder Umfeld wäre. So jemanden zu finden ist natürlich nicht leicht. Allerdings habe ich der Mannschaft angeboten, dass ich am Wochenende, wenn sich kein Nachfolger findet, auch mal auf der Trainerbank aushelfen werde, wenn es gar nicht anders geht.

Sollte der Verein einen neuen Trainer finden, könnte es also sein, dass Sie die Heimspiele dann als Zuschauer von der Tribüne aus verfolgen?

Natürlich steht in der Freizeit die Familie ganz oben. Aber ich werde mich bestimmt mal mit Freude auf die Tribüne setzen und mir ein Spiel von da oben ansehen. Wobei ich nicht weiß, wie entspannt ich von dort zugucken kann…

Sie verlassen die Mannschaft mit neun Pluspunkten auf dem Konto. Wie zufrieden sind Sie mit der Ausbeute?

Wenn ich bedenke, was wir an Widrigkeiten vor und während der Saison ertragen mussten, ist das schon eine sehr, sehr starke Mannschaftsleistung gewesen. Wir haben mit weniger Spielen die selbe Punktzahl erreicht, wie in der vergangenen Saison – das war so nicht zu erwarten.

Was zeichnet ihre Mannschaft und den Verein aus?

Es ist schon in weiten Teilen des Umfeldes und mit dem Damen-Team – innerhalb der Herren-Mannschaft sowieso – wie in einer großen Familie. Wir alle machen das hier, weil es Spaß bringt. Und so kann man auch mal individuell deutlich stärkere Mannschaften, wie jetzt auch Herzhorn, fast über das gesamte Spiel dominieren. Es ist wichtig, dass sich die Mannschaft konsequent an einen Plan hält und manche Dinge – wie zuviele Einzelaktionen – einfach lässt. Das klappt in dieser Saison recht gut und ich bin wirklich etwas traurig, dass ich hier jetzt aussteigen muss. Trotzdem denke ich, dass ich hier eine Ausgangssituation hinterlasse, die jeder, der hier als Trainer folgt, gut weiterführen kann.

[Quelle: Eckernförder Zeitung v. 21.12.2010]

Stil hat man…

 

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