Gettorfer Befreiungsschlag: 25:24 gegen Plön

Gettorf schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf. In einer spannenden und umkämpften Partie konnte der GTV endlich einmal mit einem Tor gewinnen – in der laufenden Spielzeit hatte man bereits mehrere Male knapp das Nachsehen mit selbigen Abstand.

Der TSV Plön hatte alles an Bord was der Kader hergibt, zudem waren ca. 25 Schlachtenbummler angereist, die mit Trommeln und Tröten für eine tolle Stimmung sorgten.

Aber auch der GTV hatte alles mobilisiert: Torben ‚El Fenómeno‘ Quickert reiste diese Woche aus Spanien zurück, und konnte gleich wieder am Kreis wirbeln, Sven Großmann aus der Zweiten Herren, Teilzeit-Handballer Steffen Howorek und nicht zuletzt (Ex-)Coach Jan Strunk, der seine volle Unterstützung zugesagt hatte, wenn er denn Zeit hat. An diesem Wochenende war das dann auch der Fall, und Strunks Anwesenheit war wichtig für die Mannschaft.

In der Ansprache vor dem Spiel machte Strunk seinen Schützlingen Mut: „Sprechen wir es deutlich aus: faktisch sind wir abgestiegen. Wir haben also gar nichts zu verlieren.“ Das dies natürlich noch lange nicht der Fall ist, weiß auch der Handballlehrer Strunk. Doch der Griff in die Psycho-Trickkiste sollte nur den Druck von den seit zwei Monaten sieglosen Dänischen Wohldern nehmen.

Der Auftakt in die Partie war zerfahren. Beide Torhüter machten anfangs auch noch die besten Möglichkeiten zunichte – 3:3 nach 15 Spielminuten – eine Abwehrschlacht bahnte sich an. Nun reagierten die Trainer: Strunk brachte Quickert und TSV-Coach Tim Ullrich brachte Routiniers Frank Moreau. Während Quickert mit 4 Treffern gleich einen hervorragenden Einstand hatte, scheiterte Moreau gleich mehrfach an Nohns oder Gebälk, so dass der GTV nicht deutlicher in Rückstand geriet. In dieser Phase hatte der GTV auch das nötige Glück, so dass der 8:10 Rückstand sogar in ein 11:10 umgewandelt werden konnte.

Mit 13:11 und einigen extrem kuriosen Schiedsrichterentscheidungen ging man in die Pause, aus der man leider mit verschlafenen 10 Minuten startete. Im Angriff lief wenig zusammen, gut dass die 3:2:1-Deckung funktionierte und nur selten gute Wurfpositionen zu ließ. Doch auch die 6:0 der Plöner um Kapitän Marcus Wanger ackerte gut, Tore blieben erst einmal Mangelware. Doch dann kam die große Zeit des Arne ‚Bäm!‘ Reins, der fortan dem Spiel seinen Stempel aufdrücken sollte. Acht Treffer sollte Reins am Ende gelingen, unter anderem die letzten sechs seiner Farben. Auch wenn ein paar Fehlversuch dabei waren, übernahm der 24jährige oft Verantwortung und wurde am Ende mit den entscheidenden Toren zum Matchwinner.

16:14 – 16:17 und wieder 21:19 – kein Team vermochte es sich entscheidend abzusetzen. Beim 23:21 sechs Spielminuten vor dem Ende sah der GTV wie der sichere Sieger aus, doch wie schafft Plön den Ausgleich begünstigt durch Gettorfer Fehler. Erst Arne Reins mit einem fulminanten Schlagwurf zum 24:23, dann traf der ansonsten blasse Timo Hassel vom Siebenmeterpunkt zum 24:24. Noch war aber genug Zeit für einen letzten Angriff des GTV. Abermals schloss Reins ab – und traf zum laut umjubelten 25:24! Der schnelle Gegenzug wurde durch Eckart Nohns pariert, 8 Sekunden mussten noch über die Zeit gebracht werden, in denen aber beide Teams noch ihre Auszeit nahmen. Zu einer wirklich brenzligen Situation kam es aber nicht mehr.

Das glücklichere von beiden Teams gewann, und Gettorf kann erstmals in dieser Saison behaupten 4 Punkte gegen eine Mannschaft errungen zu haben. Zwar hat man mit diesem Sieg den Regelabstiegsplatz verlassen, doch schon am kommenden Wochenende muss man zu einem weiteren Endspiel gegen den TSV Kronshagen, so etwas wie der Wundertüte der Landesliga.

Die Aufstellung/Torschützen: Nohns (1.-60), Lange (bei einem 7m), Henschel 2/2, Bergert 2, Reins 8, Carstensen 1, Köhler 3, Stolze 1, Augspach 3/1, Quickert 4, Großmann und Howorek 1.

[Quelle: gtv-handball.de]