Kieler-Woche-Cup: HSG Holstein hatte die Nase vorn

Eigenes Handball-Turnier vor Flensburg gewonnen

Die Handballerinnen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen haben nach 1981 erstmals wieder ihr eigenes Hallen-Turnier gewonnen. Neben dem Tabellenzweiten DGF Flensburg und dem Dritten, HSV Grimmen, sorgte auch das Oberligateam der HSG Holstein II als Hecht im Karpfenteich der Regionalligisten für positive Überraschungen. Aufsteiger SV Friedrichsort verpatzte dagegen als Schlusslicht des zweitägigen sportlichen Vergleichs die Prestige-Premiere von Trainerin Brigitte Franz.

Holsteins Handballehrer Jan Strunk wollte den Gewinn des Cups 2002 nicht als gutes Omen für die kommende Serie gedeutet wissen:
„Wir interpretieren diesen Turniersieg eher als passenden Schlussstrich unter die jetzt abgelaufene Saison Glücklicherweise hat sich niemand neu verletzt, und wenn der Kader bald wieder komplett ist, können wir ja vielleicht da anknüpfen, wo wir aufgehört haben.“

Besonders am Sonnabend wussten die teilnehmenden Teams handballerisch zu gefallen. Gestern mussten alle Beteiligten dem Kräfteverschleiß mit Hin- und Rückspielen und der kurzen Kieler-Woche-Nacht ein bisschen Tribut zollen.

Auch für das Reserveteam der HSG Holstein Kiel / Kronshagen II floss der Schweiß in hitziger Atmosphäre und heißer Halle nicht nur in den spannenden Lokalderbys gegen die eigene erste Mannschaft oder den alten Oberliga-Rivalen in Strömen, so dass sich Coach Jens Grabowski über einige Achtungserfolge freute: „Wir haben uns gegen die höherklassige Konkurrenz gut verkauft. Unser Minimalziel war es, vor Friedrichsort zu landen, und das haben wir geschafft.“ rok

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 24.06.2002]

„Krabben“ freuen sich auf Anna Carlsson

Die erste perfekte Personalie für die kommende Handball-Saison vermeldet Frauen-Regionalligist HSG Holstein Kiel/Kronshagen.

Mit dem „Schwedenhappen“ Anna Carlsson haben die „Krabben“ einen dicken Fisch bereits an der Angel. Die ehemalige skandinavische Erstligaspielerin und Freundin des THW-Torwarts Matthias Andersson wechselt vom Oberligisten TuS Holtenau zum Vizemeister.

Mit dem Torwarttalent Manja Wulf hängt ein weiterer Neuzugang am Holstein-Haken. Die 19-jährige vom Zweitliga-Aufsteiger Fortuna Neubrandenburg hat ebenfalls großes Interesse bekundet, um in Schleswig-Holstein beruflich und sportlich ihr Glück zu suchen.

Reine Formsache scheint auch die Weiterverpflichtung von HSG-Trainer Jan Strunk zu sein.
Der Erfolgsgarant hatte seinen auslaufenden Vertrag fristgerecht gekündigt, um im Falle eines Aufstiegs neue Konditionen auszuhandeln. „Im Grundsatz wurde Einigung erzielt. Meine mündliche Zusage steht“, freut sich Jan Strunk auf die Fortsetzung seiner Arbeit. rok

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 31.05.2002]

Kiel und Kisdorf verzichten auf 2. Bundesliga

„Wenn Drei nicht wollen oder dürfen, so freut sich der Vierte“ – so oder ähnlich könnte man nach der Frauen-Regionalligasaison die Aufstiegsregelung zur 2. Bundesliga umschreiben.

Der sportliche Meister und eigentliche Aufsteiger SG Harburg hat für die 2 Liga beim DHB keine Lizenz beantragt, geht doch die Damen-Mannschaft zur neuen Saison in die neue SG Rosengarten über, die dann allerdings dem Regionalverband Nord angehören wird.
Dieser SG Rosengarten wurde vom DHB die Zweitligalizenz verweigert.

Folglich hätte die HSG Holstein/Kronshagen als Vizemeister Anspruch auf den Aufstiegsplatz, doch den HSG-Verantwortlichen schien das finanzielle Risiko zu groß.

Auch wenn die HSG in der kommenden Spielzeit Gerüchten zufolge auf Regisseurin Lene Ege verzichten muß, die vor einem Wechsel nach Buxtehude stehen soll, hätte Trainer Jan Strunk die sportliche Herausforderung gerne angenommen.

Nach den Kielerinnen hätte jetzt die SG Kisdorf/Leezen die Chance auf den Aufstieg gehabt, doch auch der Tabellendritte wird auf das Abenteuer 2. Liga verzichten.

So kommt nun, sportlich sicherlich fraglich, der Viertplazierte der regulären Saison, Fortuna Neubrandenburg, in den Genuss des Aufstiegs.

[Quelle: handball-sh.de v. 15.05.2002]

HSG Holstein verzichtet auf Zweitliga-Aufstieg

Handball-Regionalligist HSG Holstein Kiel/Kronshagen hat es versäumt, eine große sportliche Chance beim Schopfe zu packen, um nach dreijähriger Abstinenz wieder in die Zweite Bundesliga Gruppe Nord der Frauen zurückzukehren.

Nachdem die SG Harburg als Regionalliga-Meister keine Lizenz für die Zweite Liga beim Deutschen Handball Bund beantragt hatte, wurde ein entsprechender Antrag der SG Rosengarten – unter diesem Vereinsnamen startet die Spielgemeinschaft in der kommenden Saison – vom Frauen-Ligaausschuss einstimmig als unzulässig verworfen.

„Natürlich sind wir nicht erfreut, dass der Meister sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen kann, aber die SG Rosengarten hat nie in der Regionalliga gespielt“, begründete der Lizenzausschussvorsitzende, Harald Wallbaum.

Folgerichtig hätte die HSG Holstein als Vizemeister von dieser Situation profitieren können. Aber es lag bis Mitte April kein finanzielles Konzept für den Fall der Fälle vor.

Als die Anfrage des DHB und die Probleme der SG Harburg publik wurden, schaltete sich zwar der Vorstand von Holstein Kiel in die Planungen ein, konnte aber innerhalb von 72 Stunden keine Wunder bewirken.

„Wir hätten immerhin die persönliche Zusage des Vorstandes für die erforderliche Bürgschaft sowie weitere Sponsorengelder, die den Gesamtverein nicht belasten, zugesichert“, erklärte der erste Vorsitzende, Sven Jacob.

Dass das finanzielle und sportliche Abenteuer trotzdem vorzeitig scheiterte, lag letztlich am zaudernden Vorstand der HSG sowie den Vorbehalten des Fördervereins:

„Das Risiko war einfach zu groß und die Kosten in der Kürze der Zeit kaum kalkulierbar. In Zukunft wollen wir uns früher kümmern, um Mittel und Wege zu finden“, sagte Klaus Rohde als HSG-Vorsitzender.

Der Trainer der Krabben, Jan Strunk, meinte: „Das war eine sehr gute Gelegenheit. Wir hätten die sportliche Herausforderung angenommen.“

Da auch der Tabellendritte SG Kisdorf/Leezen verzichtet hat, kommt nun Fortuna Neubrandenburg zu Zweitliga-Ehren.

Immerhin eine Kielerin genießt zukünftig sportliche Professionalität. Die norwegische Regisseurin Lene Ege ist sich über einen Wechsel zum Bundesligisten Buxtehude einig. [rok]

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 13.05.2002]

Verwirrung um Staffeleinteilung in der 2. Bundesliga Nord

Laut einer dpa-Meldung darf der Regionalliga-Nordost-Meister SG Harburg nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen. Dafür würde dann der 4. der Nordost-Staffel Fortuna Neubrandenburg aufsteigen, da der Zweite Kiel/Kronshagen und Dritte Kisdorf/Leezen verzichteten.

Der Vierte der Regionalliga Nordost der Frauen, der SV Fortuna 50 Neubrandenburg, steigt nach einem Beschluss des DHB in die Zweite Liga auf. Der eigentliche Meister dieser Staffel, die SG Harburg, verzichtet auf Leistungssport und wechselt mit dem Kader und dem Trainerstab zur niedersächsischen SGH Rosengarten (wir berichteten).

Am Freitagabend hat der DHB nun entschieden, dass Rosengarten nicht aufsteigen darf, weil ein solcher Wechsel vom NOHV zum NHV in der Zweiten Liga nicht rechtens sei.

Die SGH Rosengarten spielt damit in der kommenden Saison in der Regionalliga Nord (bisher: 2.Bezirksklasse!), während durch den Verzicht der SG Harburg in der Regionalliga Nordost ein Platz frei wird. Kurioserweise verzichtete sowohl der Zweite als auch der Dritte der Regionalliga Nordost auf den Aufstieg.

Die HSG Holstein Kiel-Kronshagen (Vizemeister der Regionalliga Nordost) wird vermutlich ihre Spielmacherin Lene Ege zum Challenge-Cup-Finalisten Buxtehuder SV abgeben und sieht sich auch in finanzieller Hinsicht nicht in der Lage, in der Zweiten Liga zu bestehen. Auch die drittplatzierte SG Kisdorf-Leezen verzichtet auf einen Aufstieg.

Somit ist Fortuna (Neubrandenburg) im Glück, als Vierter aufsteigen zu dürfen – und das mit nur 33:19 Punkten in der abgelaufenen Spielserie.

„Wir reden schon seit Jahren davon, in die zweite Bundesliga aufzusteigen. Deshalb sollten wir diese Chance jetzt auch nutzen. Damit haben die vielen Talente in unserem Verein eine sportliche Perspektive“, erklärte SV-Trainer Levold. Ob der 42-Jährige selbst als Trainer für diese Aufgabe zur Verfügung steht, ließ er offen.

Sportlich hält der Neubrandenburger Coach die Aufgabe für durchaus lösbar und sieht seine Mannschaft nicht als Kanonenfutter. „Wir haben in vielen Spielen in der Regionalliga nachgewiesen, dass die Mannschaft das Niveau für die zweite Liga hat. Was uns noch fehlt, ist die Konstanz“, meinte er. Trotzdem will sich Levold nach geeigneten Verstärkungen für die Mannschaft umsehen. [Timo Hölscher]

[Quelle: handball-world.com v. 13.05.2002]

Wird die Ananas zur Aufstiegsfrucht? – 28:18-Sieg zum Saisonabschluß gegen Travemünde

„Krabben“ könnten vom SG-Rückzug profitieren

Die Handballerinnen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen beendeten die Saison 2001/2002 in der Regionalliga der Frauen so, wie sie gestartet waren, mit einem überzeugenden Kantersieg.

Beim 28:18 (14:8)-Triumph in eigener Halle über den Tabellenfünften TSV Travemünde zeigten die „Krabben“ den mehr als 200 begeisterten Zuschauern noch einmal Spielwitz und kämpferische Leidenschaft pur und wurden nach dem Schlusspfiff zurecht von den Fans mit Standing Ovations gefeiert.

„Heute hat man noch einmal gesehen, warum wir mit nur elf Minuspunkten Vize-Meister geworden sind“, zollte HSG-Trainer Jan Strunk seiner Mannschaft höchsten Respekt.

Die überreichte ihrem Erfolgsgaranten als Geste der Anerkennung eine goldene Ananas zur vorläufigen Krönung, nicht ahnend, dass diese Frucht der monatelangen harten Arbeit zu vorgerückter Feierstunde noch symbolische Bedeutung erlangen sollte.

Erst später wurde nämlich nicht nur die Nachricht vom Titelgewinn der SG Harburg beim HSV Grimmen bestätigt, sondern auch eine offizielle Anfrage des Deutschen Handball Bundes bekannt, ob die HSG Holstein Kiel/Kronshagen für den Fall der Fälle, dass die Hamburgerinnen auf den Aufstieg verzichten würden, als Nachrücker das Startrecht für die Zweite Bundesliga in Anspruch nehmen könnten.

„Wenn das wirklich stimmt, schicke ich die goldene Ananas meinem Harburger Trainerkollegen Gerd Lawrenz. Natürlich müssen wir uns jetzt selbst unsere Gedanken machen“, reagierte Jan Strunk prompt positiv auf die schon länger in der Handball-Szene kursierenden Gerüchte aus der Hansestadt.

Der Meldeschluss für dieses Aufstiegs-Abenteuer in die Zweite Bundesliga wäre allerdings schon der kommende Freitag.

Natürlich müsste nach den Spielerinnen nun auch die HSG finanziell an ihre Leistungsgrenze gehen, aber nachdem es die „Krabben“ in der ganzen Saison erfolgreich auf dem Parkett praktiziert haben, dass der Wille Berge versetzt sollte man diese Chance auch beim Schöpfe packen.

HSG Holstein Kiel /Kronshagen: Jungjohann, Meyer – Ege(7/2), Gronau (l), Hansen (3), Köhn (2), Maukel (6), Metz (2), Mordhorst, Thoma (6), Rathjen (1), rok

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 06.05.2002]