Ein Geistesblitz reichte

Ann-Christin Thoma behielt in Wandsbek die Nerven

Mühsam und noch etwas müde auf den Beinen haben die Handballerinnen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen ihre Frühsportaufgabe gestern Vormittag beim MTV Wandsbek 72 gemeistert.

Ein einziger spielerischer Geistesblitz reichte dem Spitzenreiter, um durch den glücklichen 19:18 (10:9) Sieg die Tabellenführung in der Regionalliga der Frauen vor der SG Harburg zu verteidigen und auswärts in dieser Saison weiterhin ungeschlagen zu bleiben. Ann-Christin Thoma sorgte Sekunden vor der Schlusssirene für ein Happy End der Langschläferinnen.

„Für das Torverhältnis müssen wir ja nicht mehr unbedingt etwas tun“, nahm HSG-Coach Jan Strunk die Zitterpartie mit Humor. Gleich zweimal musste der 34-jährige Rechtsanwalt seine Schützlinge allerdings mit Auszeiten und taktischen Winkelzügen auf die Erfolgsspur zurückbringen.

Als die Krabben nach 15 Minuten (0:3) immer noch auf ihren ersten Treffer warteten, erfolgte der erste lautere Weckruf des Handballlehrers, und als die Holsteinerinnen nach der roten Karte für Sonja Hansen (57., grobes Foulspiel) beim 17:18 die zweiminütige Unterzahl geschickt überstanden und anschließend sogar zum Ausgleich getroffen hatten, verhinderte das zweite Time Out vielleicht den 22. überhasteten Fehlversuch in der Offensive.

In aller Ruhe wurde der finale Schachzug vorbereitet, Ann-Christin Thoma herrlich freigespielt und die hochmotivierten Wandsbekerinnen durch den 71. Saisontreffer der 25-jährigen Rückraumstrategin doch noch matt gesetzt. Neben Thoma übernahm auch Katrin Maukel viel Verantwortung, als es darauf ankam.

HSG Holstein: Jungjohann, Meyer – Ege (4/1), Gronau, Hansen (1), Köhn, Maukel (5), Metz (1), Mordhorst, Schulz (2), Thoma (6), Rathjen.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 04.02.2002]