Wattenbek schafft Klassenerhalt

Das Wichtigste vorweg: Der TSV Wattenbek bleibt auch ein drittes Jahr Mitglied der Frauenhandball-Oberliga.

Dennoch geriet der letzte Spieltag der Saison 2008/2009 auf Grund des Nichtantretens des MTV Heide bei der HSG Holstein/Kronshagen zur Posse und Wattenbeks finales 19:19 (7:6) gegen die HSG Fockbek/Nübbel damit sportlich zur Nebensache.

Starke Mannschaft:
Der TSV Wattenbek schaffte auch im verflixten zweiten Jahr
den Oberliga-Klassenerhalt und feierte sich selbst.

Schon mehrere Stunden vor Spielbeginn erhielten die Verantwortlichen des TSV Wattenbek um Obmann Ernst-Werner Jappe die Nachricht, dass der MTV Heide zum letzten und alles entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt in der Oberliga auf Grund eines eklatanten Personalmangels nicht mehr bei der HSG Holstein/Kronshagen antreten könne.

Kein Spiel, keine Punkte – so lautet im Sport eine allseits bekannte Formel. Damit war die Aufholjagd der Heiderinnen auf Wattenbek für die Katz, und Letzterer hatte ohne eigenes Dazutun schon vor dem Anpfiff gegen Fockbek/Nübbel die Klasse gehalten.

In der Statistik wird der TSV auf dem ersten Nichtabstiegsplatz 11 geführt und Heide – nach solch einem (Nicht-)Auftritt auch verdient – den Gang in den Landesliga antreten.

Doch anstatt befreit aufzuspielen, boten die Gastgeberinnen eine zerfahrene Partie und zeigten vor allem im Angriff eine zu hohe Fehlerquote.

Erst nach gut einer Viertelstunde und dem 2:5-Rückstand (16.) nahm das Duell kurzzeitig an Fahrt auf, und der TSV egalisierte nach fünf Minuten durch Mirja Schulz zum 6:6 (21.).

In der verbleibenden Zeit bis zur Pause fiel durch Elena Ziller lediglich noch ein Treffer, dieser jedoch immerhin zur ersten Führung der Gastgeberinnen (27.).

Auch wenn Wattenbek das Tempospiel Fockbek/Nübbels aus der erst vor zwei Wochen nachgeholten Hinrundenpartie (23:33) prima unterband, so zeigte doch einzig Torhüterin Tanja Rathje mit insgesamt 18 Paraden Oberligaformat.

Diese hielten die Gastgeberinnen nämlich auch nach dem Wechsel im Spiel. Hinzu kam ein Leistungsschub bei Kristina Jessulat, die als Rechtshänderin von rechts außen vier (von insgesamt fünf) Treffer markierte, sowie bei Annika Jappe, die sich drei Mal aus dem rechten Rückraum ein Herz fasste und traf.

Das Duo war es auch, das die letzten vier Treffer markierte, Jessulat das 19:19.

Die Chance zum Sieg wurde nicht mehr genutzt, da Tanja Potratz nach einer letzten Auszeit zehn Sekunden vor dem Ende in der Fockbeker Deckung hängen blieb.

„Wattenbek hat die geilsten Fans der Welt“, bedankten sich die Spielerinnen anschließend im Chor artig bei ihrem Publikum, während der scheidende Trainer Jan Strunk, der in der kommenden Serie den Männer-Landesligisten Gettorfer TV coachen wird, am Ende seines letzten Arbeitstages beim TSV Wattenbek nüchtern feststellte: „Die Leistung heute war noch einmal in Ordnung.“ Mehr gab es dazu auch wirklich nicht zu sagen.

Nach aktuellem Stand wird die Wattenbeker Oberligamannschaft, bis auf die scheidende dritte Torhüterin Birte Hinrichs, auch unter dem neuen Trainer Torge Haß, der bereits in der kommenden Woche in die „Kennenlern-Phase“ (O-Ton) tritt, zusammenbleiben.

TSV Wattenbek: Rathje, Hinrichs – Jessulat (5 Tore), M. Schulz (4/1), Ziller (1), Beck, Plambeck, Mordhorst (5/3), Potratz, N. Schulz (1), Gabriel, Jappe (3).

SR: Piotraschke/Ratzmer
Zuschauer: 70

[Quelle: Holsteinischer Courier v. 04.05.2009]