Die „Peitschen“ schlugen auch mit dem B-Team zu

Wattenbek – Viele Mannschaften machen im zweiten Jahr nach dem Aufstieg unliebsame sportliche Erfahrungen. Nicht so der TSV Wattenbek.

Mit dem 25:23-Erfolg über den Lauenburger SV kletterte die Mannschaft von Trainer Jan Strunk auf Platz sechs in der Handball-Oberliga der Frauen und trotzte damit allen personellen Unwägbarkeiten.

Wer bei den Wattenbekerinnen nicht spielen kann, erfährt der Zuschauer im Mittelteil des Hallenheftes. Ein dickes rotes Kreuz markiert die Kurzportraits von Tanja Potratz, Nancy Krüger und Britta Plambeck. Dass zudem die als Aushilfe eingeplante Rückkehrerin Kristina Rademacher fehlte, erschwerte die Aufgabe.

Doch die „Peitschen“, wie sich die Wattenbeker Spielerinnen nennen, jammern nicht. Mirja Schulz lässt sich den kleinen Finger der Wurfhand komplett bandagieren, so dass sie kaum noch den Ball greifen konnte. Es reicht diesmal bei zwei Fehlversuchen nur zu vier Siebenmetertreffern. Aus dem Feld gelang der 22-Jährigen bei zehn Versuchen kein Tor.

Dafür sprangen andere in die Bresche. Vor allem die rechte Angriffsseite des TSV entwickelte gegen die „Elbdiven“ eine bislang ungeahnte Torgefährlichkeit. Lisa Jensen war bei ihren Durchbrüchen an den Kreis fünfmal nur auf Kosten eines Siebenmeters zu stoppen. Und weil damit zwangsläufig andere Spielerinnen näher zusammenrücken mussten, hatten Annika Jappe und Kristina Jessulat viel Platz. Das Duo kam auf neun Treffer von Rechtsaußen.

In der Abwehr zogen die Gastgeberinnen ihrem Kontrahenten mit einem Wechsel aus defensiver und offensiver Formation den Zahn. Dazu meisterten Tanja Rathje in Halbzeit eins und Birte Hinrichs nach der Pause viele freie Würfe der Gäste.

Schon früh stimmte Hallensprecher Ernst-Werner Jappe die 120 begeisterten Zuschauer mit der Musik aus seinem CD-Player zu Gesangseinlagen an. „Baby come back“, dröhnte es aus den Lautsprechern. Das Lied, das eigentlich nur die B-Seite der Band „The Equals“ und ihres Sängers Eddy Grant war, verhalf der Gruppe zum Durchbruch.

Fast wie beim TSV Wattenbek, dessen Träume nach dem Sieg des B-Teams auch im zweiten Jahr nach dem Aufstieg weiter reifen.

[Quelle: KN Holsteiner Zeitung vom 25.11.2008]