Daß etwas nicht stimmt in der viel beschworenen „Traumehe“ Schwenker & Serdarusic pfiffen nicht nur die Spatzen schon länger vom Dach der ehemaligen Ostseehalle. Nach einigem Hin und Her hinter den Kulissen um die vertraglichen Modalitäten der Trennung verkündete der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel gestern am frühen Abend die sofortige Trennung von seinem Trainer.
Die Kieler Nachrichten berichten heute morgen:
„In dürren Sätzen verkündete der Rekordmeister gestern Abend in einer Presseerklärung seine von der fünfköpfigen Gesellschafterversammlung und dem achtköpfigen Beirat einstimmig getroffene Entscheidung. Der THW und Trainer Noka Serdarusic gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege, heißt es in dem Schreiben. Eine Nachfolgeregelung stehe im Moment aber noch aus. „Wir hoffen, in Kürze einen Nachfolger präsentieren zu können“, erklärte Manager Uwe Schwenker.
Serdarusic kam 1993 vom Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt zu den „Zebras“, sammelte in den folgenden 15 Jahren 25 wichtige Titel und geht als der bisher erfolgreichste Trainer der deutschen Handball-Geschichte in die Annalen ein. Die größten Siege feierte der 57-Jährige ausgerechnet in den vergangenen beiden Jahren. 2007 holte er mit den „Zebras“ das Triple aus Meisterschaft, DHB-Pokal und Champions League, die Saison 2008 schloss der THW mit dem Gewinn des Doubles ab. Erfolglosigkeit ist dem Meistertrainer also nicht vorzuwerfen.
Über die Gründe der Trennung gibt das Schriftstück keine Auskunft. Allerdings ist es kein Geheimnis, dass die Kommunikation im Klub zwischen dem als eigenwillig bekannten Trainer, Gesellschaftern und anderen Entscheidungsträgern zuletzt sehr gelitten hat. Außerdem soll es zu einem Zerwürfnis zwischen den ehemaligen Männerfreunden Uwe Schwenker und Serdarusic gekommen sein. Die Gründe sollen nach Informationen der Kieler Nachrichten im privaten Bereich liegen. Weitere Erklärungen liegen nicht vor, in dem anstehenden Aufhebungsvertrag dürften beide Seiten Stillschweigen vereinbaren. Noka Serdarusic, der erst am Sonnabend aus seinem Jahresurlaub zurückgekehrt war, gab sich gestern gefasst, wollte zu dem Vorgang aber keinen Kommentar abgeben. „Ich werde alles in Ruhe prüfen und mir Gedanken über meine Zukunft machen“, sagte er nur.“
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