Flensburger Party steigt schon vor dem Spiel

Noch hat der „Ewige Zweite“ die erste Deutsche Handball-Meisterschaft nicht unter Dach und Fach gebracht, doch die große Party geht bei der SG Flensburg-Handewitt schon drei Stunden vor Spielbeginn los. „Ich finde das ein bisschen blöd. Wir müssen doch erst noch spielen und einen Punkt holen“, sagt Trainer Kent-Harry Andersson vor dem Duell gegen seinen Ex-Club HSG Nordhorn und fordert von seinen Spielern „volle Konzentration“.

Vor den letzten zwei Spieltagen in der Handball-Bundesliga führen die Flensburger mit vier Punkten Vorsprung vor dem Erzrivalen THW Kiel und haben auch das um 33 Treffern bessere Torverhältnis.

THW Kiel - Die Nr. 2 im Norden!

Doch angesichts der fünf Vize-Meisterschaften seit 1996 sagt Kapitän Jan Holpert: „Nach allem was ich erlebt habe, glaube ich erst an die Meisterschaft, wenn ich die Schale in der Hand habe. Dann wird nicht nur mir ein großer Stein vom Herzen fallen.“

Diesmal ist der große Wurf beim frisch gebackenen Pokalsieger und Champions-League-Finalisten fest eingeplant. Direkt vor der Campushalle, die zur „Schampushalle“ werden soll, wird eine große Showbühne aufgebaut, vor der 10 000 Fans feiern werden. „Das Double wäre ein Jahrhundertereignis für die Menschen in dieser Region und für die Stadt Flensburg“, sagt Manager Thorsten Storm. Schon drei Stunden vor Spielbeginn wird die Sause vor der „Hölle Nord“ eröffnet.

Die Mannschaft freilich wird nichts am gewohnten Ablauf vor dem Spiel ändern: „Wir machen alles so wie immer“, sagt Andersson. „Es kann noch alles schief gehen, denn Nordhorn hat eine sehr starke Mannschaft.“
Vor dem Anwurf werden die scheidenden Spieler Pierre Thorsson, Kjetil Strand und Lars Krogh Jeppesen verabschiedet. Auf einer Videowand wird danach das letzte Heimspiel der SG in dieser Saison live übertragen. Ein großes Feuerwerk soll nach getaner Arbeit den erfolgreichsten Tag in der Vereinsgeschichte des Clubs krönen.

„Die Fete wird mit Sicherheit sehr lange dauern“, sagt SG-Sprecher Björn Goos. Falls nicht Nordhorn den Flensburgern einen Strich durch die Rechnung macht, denn dann wird es noch einmal eng. Flensburg muss am letzten Spieltag im brisanten Nordderby beim HSV Hamburg antreten. Kiel kann gegen die Tabellen-Kellerkinder Stralsund und Kronau/Östringen etwas für das Torverhältnis tun.

[Quelle: dpa – 14.05.2004]