Dank des Kantersieges praktisch uneinholbar – Flensburg vor erster Meisterschaft

Torjäger Lars Krogh Jeppesen hat bereits ganz genaue Vorstellungen vom Gewinn der ersten Deutschen Handball-Meisterschaft seiner SG Flensburg-Handewitt. „Jetzt schlagen wir nächsten Sonntag Nordhorn, und dann gibt es eine schöne Riesenparty“, sagte der dänische Rückraumspieler fröhlich grinsend nach dem souveränen 43:28-Sieg gegen GWD Minden.

Die SG liegt dank des Kantersieges zwei Spieltage vor dem Saisonende praktisch uneinholbar vor Verfolger THW Kiel – mit vier Punkten Vorsprung und der deutlich besseren Tordifferenz.

Trotz des deutlichen Vorsprungs lehnten die Verantwortlichen der SG am Samstagabend in Hannover voreilige Gratulationen noch ab. „Das ist noch zu früh“, konterte Trainer Kent-Harry Andersson, nachdem Mindens Coach Rainer Niemeyer gesagt hatte: „Ich sage jetzt schon mal herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft.“ Doch später am Abend gab auch der zurückhaltende Andersson schelmisch lächelnd zu: „Es sieht verdammt gut aus.“ Für den Coach wird es ein ganz besonderes Spiel, denn am kommenden Sonntag reicht ein Punkt im Heimspiel gegen die HSG Nordhorn, seinen alten Club.

Angesichts der glänzenden Ausgangsposition sagte SG-Manager Thorsten Storm: „Das wird mit Sicherheit ein nettes Heimspiel, und wir machen ein Fass auf.“ Die etwa 400 mitgereisten Flensburger Fans feierten am Samstag in der Preussag-Arena von Hannover, wo der westfälische Traditionsclub sein Spiel absolvierte, als habe der Pokalsieger aus Schleswig-Holstein das Double bereits sicher. Zuvor hatten die SG-Anhänger gegen die überforderten Mindener eine Galavorstellung ihres Teams erlebt. Den hart erkämpften Sieg des THW Kiel gegen den SC Magdeburg am Nachmittag, der einen vorzeitigen Titelgewinn verhinderte, hatte Trainer Andersson nicht im Fernsehen verfolgt. Ich habe mir nur das Ergebnis geben lassen, aber das war ja keine Überraschung“, sagte er.

„Wir haben fast gar nicht von Kiel gesprochen», versicherte Sören Stryger. Das Selbstbewusstsein der SG, die den Ruf des „ewigen Zweiten“ mit dem Double ablegen will, drückte er unmissverständlich aus: „Wir wollen die Meisterschaft selber entscheiden.“

[Quelle: dpa/sid/sf – 09.05.2004]