31:25 Auswärtssieg des KMTV gegen die HSG Fockbek/Nübbel

Die Liga spielt verrückt: Acht Mannschaften kämpfen gegen den Abstieg!

Verdutzt werden sich einige Teams der Bezirksliga die Augen reiben, wenn sie nach diesem Wochenende auf die Tabelle schauen.

Nach Siegen des KMTV und der HSG Hamdorf und dem Unentschieden von Plön sind auf einmal acht Mannschaften in den Abstiegskampf involviert:

Vom 11. bis zum 5. sind es gerade einmal drei Punkte Unterschied und selbst der Herbstmeister aus Mönkeberg muss jetzt um den Klassenerhalt bangen.

Dass es überhaupt so weit kommen konnte liegt zum einen an den ständigen Überraschungscoups der letzten Wochenenden und zum anderen daran, dass sich der KMTV in den letzten fünf Wochen am eigenen Kragen aus der unmittelbaren Abstiegsregion gezogen hat.

Vorläufiger Höhepunkt dieser Rettungsaktion war der Auswärtssieg beim Schlusslicht Fockbek/Nübbel. Zum dritten Mal in Folge spielten die Kieler gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten und hatten damit ihr drittes „Vierpunktespiel“ in Folge.

Abgeklärt gingen dabei die Kieler von Anfang an zu Werke; es galt den Gastgebern von Anfang an zu zeigen, dass der KMTV die zwei Punkte mit nach Hause nehmen würde.

Dabei konnten sich die Kieler auf eine gut stehende Abwehr, mit einem in der ersten Halbzeit klasse haltenden Christian Mehl verlassen. Gerade einmal sechs Treffer ließen die Kieler dabei zu.

Im Angriff allerdings ging es um ein vielfaches robuster zu. Dort versuchten die Fockbeker durch hartes, teilweise unfaires Spiel den Gegner einzuschüchtern. Beliebte Ziele ihrer Attacken waren dabei Kreisläufer Ole Hagemann und die Rückraumspieler Phillip Merkel und Torben Albrecht.

Gelingen konnten den Gastgeber diese unsauberen Aktionen nur, da das Mönkeberger Schiedsrichtergespann es leider verpasste, frühzeitig die Härte aus dem Spiel zu nehmen.

Dennoch ließen sich die Kieler nicht allzu sehr einschüchtern und konnten sich zur Halbzeit mit einer deutlichen Sieben-Tore-Führung absetzten.

Auch nach der Pause setzten die Kieler ihr schnelles Spiel zunächst erfolgreich fort und konnten sich mit 18:10 deutlich absetzen.

Im Besonderen zeichneten sich in diesem Spiel dabei die Spieler aus, die von der Bank kamen.
Sowohl Christian Stock als auch Till Vögler konnten sich im Angriff durchsetzen und sorgten für einfache Rückraumtreffer. Auch Kapitän Timo Off belohnte seine gute Leistung in der Abwehr mit vier sehenswerten Treffern im Angriff.

Dennoch musste Trainer Jan Strunk mit ansehen, wie seine Befürchtungen wahr wurden:
Da der Gegner es nicht konnte, begannen die Kieler damit, sich selbst zu schlagen. Durch wiederholte unnötige Zeitstrafen (sechs in der zweiten Halbzeit!), hektisches Abschließen im Angriff und zu unentschlossenes Zupacken in der Abwehr kamen die Gastgeber Tor um Tor heran.

Auch Christian Mehl war in diesem Moment kein verlässlicher Rückhalt. Allerdings lag es bei ihm an einer Augenverletzung nach einem Kopftreffer, wie die Ärzte in der Uni-Augenklinik nach dem Spiel herausfanden.

In diesem Moment war es Torben Albrecht, der das Heft in die Hand nahm und die Kieler zum Sieg führte.
Der Rückraumspieler leitet trotz Manndeckung im Angriff das Spiel und erzielte nicht nur Tore sondern setzte erfolgreich seine Mitspieler in Szene.

Am Ende kam sogar Geburtstagskind Tim Dahmke zum Einsatz und der alte Fuchs erzielte sein erstes Tor mit dreißig Jahren – doch die beiden letzten Siebenmeter wollten einfach nicht ins Tor.

Jetzt haben die Kieler es wieder in eigener Hand den Klassenerhalt zu sichern, allerdings warten nun einige schwere Brocken:

Am nächsten Samstag kommt der Tabellenführer aus Bordesholm und es gilt in den verbleibenden fünf Spiele noch mindestens fünf Punkte zu holen – wobei in dieser verrückte Liga kann man sich nie sicher sein. [oha]

KMTV:
Mehl – Stock (4), Off (4), Heincke (2), Merkel (2), Theophile (2), Vögler (1), Hagemann (2), Dau (1), Schwekendiek (4), Albrecht (8/3), Dahmke (1).

[Quelle: unabsteigbar.de – 24.02.2004]