Meisterträume der Krabben ausgeträumt

Der Traum von der Meisterschaft in der Handball-Regionalliga der Frauen ist für die HSG Holstein Kiel/Kronshagen vorerst ausgeträumt.

Im Spitzenspiel unterlagen die Schützlinge von Trainer Jan Strunk vor 270 Zuschauern der SG Harburg mit 14:21 (7:7). Zu schwer wogen dabei die personellen Handicaps der Kielerinnen.

Während Spielmacherin Lene Ege nach ihrer Magenoperation nicht spielfähig war, hatten die Virus-Krankheiten bei Katrin Maukel und Franziska Ziegler doch ihre Spuren hinterlassen. Zu allem Überfluss konnte die als Aushilfe eingeplante Sylke Rathjen krankheitsbedingt nicht mitwirken. Umso überraschender dabei zunächst das Spiel der Gäste. Nach anfänglichem 1:3-Rückstand (9. Min.) zeigte die HSG, dass sie nicht zu Unrecht im Titelrennen mitspielt. Vier Tore in Folge waren ganz nach dem Geschmack der mehr als 70 mitgereisten Kieler Fans. Aber leider gelang es nicht, die Führung mit in die Pause zu nehmen.

Die überhart agierenden Harburgerinnen (vor allem Sonja Storch und Sandy Lindner) hatten bei einigen Entscheidungen der Unparteiischen das nötige Glück. „Wir können die Spielauffassung der Schiedsrichter nicht ändern, aber müssen uns darauf einstellen“, sagt HSG-Coach Jan Strunk.

Das war der einzige Vorwurf, den der Trainer seinem Team machte. So rieben sich seine Spielerinnen in Zweikämpfen auf, anstatt – wie vor dem Spiel oder während der Auszeiten besprochen – Ball und Gegner laufen zu lassen. Hinzu kam das Auslassen einiger Chancen, so dass sich HSG-Torhüterin Sigrid Jungjohann in den zweiten 30 Minuten häufiger Gegenstoß laufenden Harburgerinnen gegenüber sah.

Die Vorentscheidung fiel, als sich die SGH nach dem 10:9 (40.) zunächst auf 14:12 (43.) absetzte und anschließend vier weitere Tore folgen ließ. „Wir hatten in der entscheidenden Phase nicht die spielerischen Mittel. Uns fehlte es eben auch an Kraft“, so Strunk. Trotzdem wollen die Kielerinnen den Kopf nicht in den Sand stecken.

„Danke an alle Fans, die uns unterstützt haben“, will Strunk nun am Sonnabend zumindest die Vizemeisterschaft klarmachen. Ob im Heimspiel gegen den TH Eilbeck allerdings Sonja Hansen mitwirken kann , ist noch unklar. Die Kreisläuferin wurde nach einer Kopfblessur ins Eppendorfer Krankenhaus eingeliefert. Am Abend konnte sie die Klinik jedoch wieder verlassen.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Meyer, Jungjohann – Gronau (2), Hansen (1), Köhn (3 Siebenmeter), Maukel (4), Metz, Schulz (1), Thoma (3), Ziegler. ör

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 08.04.2002]