TSV Wattenbek gibt gegen Mölln einen 16:13-Vorsprung aus der Hand

Lage im Abstiegskampf wird nach 19:20-Heimniederlage immer bedrohlicher – Torfrau Tanja Rathje einmal mehr überragend

Bordesholm – Blankes Entsetzen in Wattenbek: Die Handballfrauen des TSV verloren gestern Nachmittag ihr Oberliga-Heimspiel am Bordesholmer Langenheisch gegen die Möllner SV knapp, jedoch nicht schuldlos mit 19:20 (10:10), sodass der erhoffte Befreiungsschlag im Abstiegskampf erneut ausblieb. Die Tabellenlage wird damit immer bedrohlicher.

Vor den Augen von Wattenbeks Ex-Trainer Andreas Juhra zeigten die von Interimscoach Daniel Thielsen betreuten Gastgeberinnen zwar über 60 Minuten eine couragierte Leistung und gaben sich bis zur Schlusssirene auch nicht auf, die 14. Saisonniederlage indes hatte sich der TSV selbst zuzuschreiben.

Die Begegnung in der Bordesholmer Lindenschule verlief vor 80 Zuschauern in den ersten 40 Minuten weitestgehend ausgeglichen. Beide Mannschaften lieferten eine solide Abwehrleistung und taten sich im Angriff schwer. Jeweils zwei vergebene Siebenmeter vor der Halbzeitpause auf beiden Seiten waren symptomatisch.

Trotzdem hatte Wattenbek nur ein einziges Mal beim Stand von 8:9 (22.) zurückgelegen, und als Thielsen kurz nach dem Seitenwechsel die vermeintliche erste Sieben auf das Feld zurückschickte, stand es nach Toren von Mirja Schulz, Annika Mordhorst und Steffi Beck plötzlich 16:13 (45.) – es sah gut aus für die Gastgeberinnen.

Die starke Mordhorst hatte die Fäden in der Offensive in der Hand und nahm Möllns gefährlichste Spielerin, Tanja Volkening, mit einer kurzen Deckung fast gänzlich aus dem Spiel. Dann jedoch bekamen sie und wenig später auch Mirja Schulz eine Zeitstrafe aufgebrummt, sodass Mölln in doppelter Überzahl agierte und diese auch nutzte.

In der 53. Minute stand es trotz einer wieder einmal überragenden Tanja Rathje im Wattenbeker Tor (allein 14 Paraden in der zweiten Halbzeit) nur noch 17:17. Die Gastgeberinnen verkrampften jetzt im Angriff immer mehr und ließen neben Volkening, die beim 18:19 zur zweiten Gästeführung überhaupt traf (55.), auch deren Mitspielerin Astrid Riehl außer Acht, welche die zwei weiteren Möllner Treffer nach dem 17:17 markierte.

Wattenbek war indes nach der letztmaligen Führung zum 18:17 durch Lisa Lüken (54.) nur noch durch Tanja Potratz vom Siebenmeterpunkt aus zum 19:19 erfolgreich (55.) und schloss ansonsten mehrmals überhastet ab. So gab es in den letzten vier Spielminuten keinen Treffer mehr, sondern nur noch lange Gesichter zu sehen.

TSV Wattenbek: Rathje – Beck (3 Tore), Gabriel, N. Schulz, Ziller (3), Potratz (2/1), Plambeck, M. Schulz (4/2), L. Lüken (1), Mordhorst (6/2), Jappe, Westphal.

Schiedsrichter: Busekow/Distefano (Lauenburg)
Zuschauer: 80
Nächster Gegner: HSG Fockbek/Nübbel (A/Sonnabend, 18 April, 16.30 Uhr).

[Quelle: Holsteinischer Courier v. 06.04.2009]