Wattenbek im ruhigen Fahrwasser

Der TSV Wattenbek geht in der Handball-Oberliga der Frauen offenbar wieder ruhigeren Zeiten entgegen.

Im gestrigen Derby gegen die Reserve der SVTO Neumünster gelang dem Team von Trainer Jan Strunk ein deutlicher 33:22 (18:9)-Sieg.
Bordesholm – Die Überraschung im Neumünsteraner Derby der Frauenhandball-Oberliga blieb aus. Der TSV Wattenbek bezwang gestern am späten Nachmittag den Kreisrivalen SVTO Neumünster II daheim ebenso deutlich wie verdient mit 33:22 (18:9).

„Das ist Wahnsinn. Warum schickst du mich in die Hölle?“ fragte die Hallenmusik während der Wattenbeker Auszeit vier Minuten vor dem Ende, als die Einheimischen ihre Mannschaft und den sicheren vierten Heimsieg beim Stand von 30:20 bereits frenetisch feierten.

Ganz so weit weg hatte der TSV die Spielvereinigung Tungendorf Olympia II zwar nun nicht geschickt, und doch hatte er früh die Weichen in Richtung eines doppelten Punktgewinns gestellt. Dieser bedeutet bei noch sieben ausstehenden Begegnungen den Anschluss an das Tabellenmittelfeld und damit den Weg zurück in ruhigeres Fahrwasser.

Ob Lisa Jensen dabei an Bord bleiben kann, ist indes fraglich. Wattenbeks Rückraumspielerin hatte gerade drei lupenreine Tempogegenstöße abgeschlossen und die holprige Anfangsphase ihres Teams beendet, als sie sich beim 9:4 in der 13. Spielminute unglücklich das ohnehin schon lädierte Knie verdrehte und verletzt ausschied.

Doch von einem Schock keine Spur: Das Team von Trainer Jan Strunk zeigte gerade in der zweiten Viertelstunde der Begegnung reichlich Elan und nutzte jeden Fehler der Gäste und vor allem deren viel zu schwaches Rückzugsverhalten gnadenlos aus. So war das Derby letztlich bereits beim deutlichen Stand von 18:9 zur Pause praktisch entschieden.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir dann bei der hohen Führung Probleme, die Spannung aufrechtzuerhalten“, kommentierte Strunk das Abflachen der Partie nach dem Seitenwechsel.

Die SVTO II mit der agilen Carina Michler im Mittelblock wurde jetzt in der Abwehr wieder stabiler und gab sich auch vorne weiterhin Mühe. Erstmals in dieser Spielzeit (!) trugen sich alle Feldspielerinnen von Trainer Thorsten Möller in die Torschützenliste ein. Und so war die zweite Hälfte eine ausgeglichene ohne Oberliganiveau.

Dass Tungendorf/Olympia II den Schwung aus der Anfangsphase nicht transportieren konnte – nach 60 Sekunden stand es durch Treffer von Kathrin Bahnsen und Stefanie Hack 0:2, in der achten Minute noch 3:3 – dürfte Möller am meisten gestört haben, denn trotz aller Überlegenheit war der TSV Wattenbek in seiner Halle nun wahrlich keine Übermacht.

TSV Wattenbek: Rathje, Pries – Jessulat (4 Tore), Jensen (4), Mordhorst (4/1), M. Schulz (8/1), N. Schulz (8), Beck (2), Ziller (1), Gabriel (2), Hilgendorf, Westphal.

SVTO Neumünster II: Tiesmeyer, Fortier – Rusch, Bahnsen (4/2), Ruzic (2), Reimers (1/1), Hack (5), Wurr (2), M. Witten (2), Michler (2), S. Witten (2), Schindlbeck (1), S. Petersen (1).

Schiedsrichter: Klinke/Klinke.

Zuschauer: 130.

Nächste Spiele: Lauenburger SV – TSV Wattenbek (Sonnabend, 16.30 Uhr), SVTO Neumünster II – TuS Aumühle/Wohltorf (Sonntag, 16.30 Uhr).

[Quelle: Holsteinischer Courier vom 09.03.2009]