Monat: Dezember 2002

HSG Holstein bewies bei DGF Stehvermögen

Die Krabben der HSG Holstein Kiel / Kronshagen siegten auch ohne die nach Spanien gewechselte Lene Ege bei der DGF Flensburg mit 22:17 (10:14).

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass der Teamgeist intakt ist und die Truppe von Jan Strunk auch ohne die Ausnahmehandballerin Lene Ege zu den Top-Favoriten auf den Titel zählt, die beherzten Kielerinnen lieferten den Nachweis eindrucksvoll in Flensburg.

“Der Einsatz meiner Spielerinnen war sensationell. Ich bin schon lange in diesem Geschäft, aber so etwas habe ich selten gesehen”, staunte selbst Strunk, wie sich seine Schützlinge trotz der beängstigenden Zwischenstände (0:5, 5:10) nach dem Seitenwechsel gegen die drohende Schlappe stemmten.

Hinter der sattelfesten Deckung ließ die zur zweiten Halbzeit für Christine Meyer eingewechselte schier unbezwingbare Torhüterin Sigrid Jungjohann nur noch drei Treffer der Flensburgerinnen zu, als die Partie längst gelaufen war.

In der Offensive setzte Linksaußen Diana Köhn und Kreisläuferin Dajana Schulz die Glanzpunkte und entlasteten die überragende Katrin Maukel im Rückraum nach Kräften.

HSG: Meyer, Jungjohann – Maukel 10/3, Hansen, Köhn 5, Metz, Carlsson, Schulz 4, Thoma 2, Ziegler 1.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 09.12.2002]

Zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht

DGF-Frauen verlieren nach 15:11 noch 17:22 gegen HSG Kronshagen

„Wir können zu Hause im Grunde jeden schlagen – wenn da nur nicht diese Schwankungen wären.“ Das Zitat von Trainer Bernd Vosgerau vor der Regionalliga-Partie beschrieb das Spiel der Handball-Frauen von DGF Flensburg auch diesmal haargenau.

Gegen den Aufstiegskandidaten HSG Holstein Kiel / Kronshagen lieferte DGF eine glänzende erste Hälfte ab, schaffte in der zweiten Halbzeit aber nur magere drei Treffer. So war das Endergebnis von 17:22 (14:10) auch kein Wunder mehr. „Mit 50 einer Angriffsleistung gewinnen wir gegen niemanden, nicht mal gegen unsere Zweite“, ließ Vosgerau seinen Ärger raus.

Dabei hatte alles so gut begonnen. THW-Torhüter Matthias Andersson traute seinen Augen kaum, als die Kielerinnen um seine Freundin Anna Carlsson nach fünf Minuten mit 0:5 in Rückstand lagen. DGF stand sicher in der Abwehr und ließ sich von der HSG nicht vom Kreis hinauslocken. So waren die Fernwürfe leichte Beute für Torhüterin Claudia Harms.

Allein die hohe Fehlerquote im Angriff verhinderte eine noch höhere Führung. So kam Kiel hauptsächlich über Katrin Maukel (10 Tore) auf 8:5 (22.) heran. DGF wich trotzdem nicht vom Konzept ab, das 11:6 (25.) war die Folge.

Flensburg machte nach der Pause zunächst konzentriert weiter. Mareke Siedenburg parierte einen Siebenmeter und sicherte dadurch das 15:11 (35.).

Doch in der entscheidenden Phase zeigte DGF Nerven. Zwei Siebenmeter in Folge und damit die Vorentscheidung vergab Marina Nikolova und obwohl Holstein nur zu fünft auf dem Feld stand, verloren die Gastgeberinnen den Faden.

Klarste Chancen wurden vergeben und die Abwehr wich von ihrem erfolgreichen Konzept ab, es stand 15:17. „Unser Spiel nahm einfach seinen Lauf. Da half nicht mal mehr eine Auszeit“ verzweifelte Bernd Vosgerau auf der Bank.

[Quelle: Flensburger Tageblatt v. 09.12.2002]

DGF Flensborg erzielte nur drei Tore nach der Pause

DGF-Handballerinnen unterlagen Holstein Kiel nach 14:10-Halbzeitführung noch mit 17:22-Toren.

FLENSBURG. Ein Spiel der ganz außergewöhnlichen Art lieferten die Regionalliga-Handballerinnen von DGF Flensborg im Duell mit dem Landesrivalen Holstein Kiel. Nach einer 14:10-Pausenführung unterlag der SdU-Vertreter dem Landesnachbarn mit 17:22-Toren.

DGF legte einen überaus furiosen Start hin und führte mit 5:0 (11.). Diese Führung war verdient für die DGF-Frauen, da sie mit einer agilen Abwehr und einem schnellen und sicherem Angriffsspiel überzeugen konnten.

Gerade in dieser Phase konnte Katja Berghold sich besonders auszeichnen, da sie einen großen Anteil der Tore geworfen und auch in der Abwehr unüberwindbar gestanden hatte.

Die Favoriten aus Kiel schienen in der ersten Halbzeit jedoch einen Totalausfall zu erleben, da sie überhaupt nicht ins Spiel fanden.
Allerdings war es auch schwer sowohl an der DGFer 6:0-Abwehr sowie an der wieder einmal überragenden Claudia Harms im DGF-Tor vorbeizukommen.

Trotz vieler Fehler auf beiden Seiten war es ein spannendes Spiel, dessen erste Hälfte mit 14:10-Toren an die Adresse der Gastgeberinnen ging.

Nach der Pause schienen die Mannschaften wie ausgewechselt. Holstein war aufgewacht und zeigte seinen mitgereisten Fans, dass auch sie Handball spielen konnten. DGF hingegen schien total erlahmt zu sein, da sie in der zweiten Halbzeit nur drei Tore erzielen konnten.

Als dann auch noch Marina Nikolavas Sicherheit am Strafpunkt verschwunden war, schien das Spiel für die Auswahl von DGF-Trainer Bernd Vosgerau gelaufen zu sein.

Holstein erspielte sich in der 45. Minute den 15:15-Ausgleich, zog locker an den Gastgeberinnen vorbei und landete einen ungefährdeten Sieg.

[Quelle: Flensborg Avis v. 08.12.2002]

Der Erfolg fiel so schwer wie der Abschied

Der 24:21 (13:11)-Erfolg über Olympia Neumünster fiel den Regionalliga-Handballerinnen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen fast genauso schwer wie die Trennung von der Norwegerin Lene Ege, die mit ihrem Mann Steinar nach Spanien wechselt und von ihren Mannschaftskameradinnen und 300 Fans mit Tränen und stehenden Ovationen verabschiedet wurde.

Emotionen pur sowie Tempo und Dramatik prägten das Derby, das kämpferisch keine Wünsche offen ließ.

Zunächst ohne Lene Ege wurden die Kielerinnen so lange auf dem falschen Fuß erwischt, bis die Norwegerin noch einmal ihr ganzes Repertoire zeigte.

„So dicht waren wir wohl noch nie dran, gegen Holstein zu gewinnen. Lene ist einfach genial. Was sie macht, kann sonst niemand in der Regionalliga. Während allen anderen die Hand in der entscheidenden Phase zittert, behält sie die Übersicht und die Zügel fest in der Hand“, zollte auch Olympias Trainer Volker Paul der Ausnahmeathletin höchsten Respekt.

Seinem Kieler Kollegen Jan Strunk fiel es nach dem Schlagabtausch sichtlich schwer, sich mit einem dicken Kloß im Hals über den Zittersieg zu freuen:

„Nach unserer Schlappe der Vorwoche in Wandsbek hat Lene heute ihr Versprechen eingelöst, sich nicht mit einer Niederlage zu verabschieden“

Eine Frau, ein Wort und einen eigenen Schlusssatz hatte die strahlende Sympathieträgerin der Krabben mehr als verdient:

„Ich habe mich in Kiel und in dieser Super-Truppe sehr wohl gefühlt. Wenn alle diese gute Laune beibehalten, läuft alles andere von allein.“

Ein kleines Hintertürchen könnte allerdings vielleicht ja doch noch im Adventskalender am 21. Dezember versteckt sein, wenn die HSG Holstein im Achtelfinale gegen den Bundesligisten Lützellinden für Furore sorgen will und sich Sponsoren finden, die Lene Ege zur vorweihnachtlichen Bescherung einfliegen lassen.

HSG: Meyer, Jungjohann – Carlsson 1, Ege 6, Hansen 1, Köhn 3/2, Maukel 5, Metz, Mordhorst, Schulz 3, Thoma 4, Ziegler 1.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 02.12.2002]

Abschiedsgala für Lene Ege

Handball-Regionalliga Frauen: 24:21 für HSG

Das Abschiedsspiel für Lene Ege wurde zu einer Gala der Ausnahmespielerin. In ihrem letzten Punktspiel im Trikot der HSG Holstein Kiel/Kronshagen zog die Norwegerin alle Register. Mit 24:21 (13:11) gewannen die Kieler Krabben das Heimspiel gegen den MTSV Olympia Neumünster in der Handball-Regionalliga Frauen.

Wie schnell die Krabben in Zukunft im Trüben fischen werden, zeigte sich bereits in der Anfangsphase, als HSG-Trainer Jan Strunk ohne Ege begann. Mit einer gut funktionierenden Abwehr sowie einer starken Marion Albrecht zwischen den Pfosten gelang den Gästen aus Neumünster zeitweise eine Vier-Tore-Führung.

Nun durfte Ege endlich nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Angriff ran. Binnen zehn Minuten zogen die Kielerinnen gleich. Die Spielgestalterin traf mit Schlagwürfen ins Netz beziehungsweise setzte durch ihr druckvolles Positionsspiel ihre Mitspielerinnen so in Szene, dass diese keine Mühe hatten zu vollenden.

Aber Olympia hatte ebenfalls eine effektive Mittelspielerin: Angela Schneider spielte gegen die nicht zimperlichen Gastgeberinnen wie in alten Tagen, nutzte die sich bietenden Freiräume zu rasanten Kreisdurchbrüchen. Folglich blieb die Partie – obwohl Olympia erneut ohne Kathrin Dencker antrat und bereits nach 20 Minuten auf Top-Torjägerin Andrea Petersen (Wadenprobleme) verzichten musste – bis in die Schlussphase ausgeglichen.

Kerstin Felkel und Schneider setzten im Rückraum die Akzente; nur von Agnieszka Szpila hatte sich Olympia-Trainer Volker Paul mehr versprochen. „Gegen diese offene Deckung muss sie einfach mehr bringen“, so Paul. In bestechender Form ist derzeit Katja Löbau. Die Außenangreiferin ist nicht nur im Gegenstoß sicher, sondern setzt auch im Individualverhalten Akzente.

Die Entscheidung vor dem in der zweiten Halbzeit auf fast 200 Zuschauer angewachsenen Publikum nahte, als Olympias Janina Wildner knapp drei Minuten vor dem Ende eine Zeitstrafe bekam. Holsteins Diana Köhn verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 23:21 gegen die glänzend aufgelegte Tanja Rathje.

Um noch zum Remis zu kommen, erhöhte Olympia das Risiko, die Kielerinnen trafen zum Endstand. „Holstein hat heute die Big Points gemacht, für uns war insgesamt mehr drin, aber mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich nicht unzufrieden“, hieß es im Statement von Olympia Trainer Volker Paul.

[Quelle: KN Holsteiner Zeitung v. 02.12.2002]