Kategorie: Stories&Boulevard

Handball-WM: Zeigt her Eure Hände!

ZEIT online :

„Deutschland steht im Finale der Weltmeisterschaft und Sie kennen keine Spieler? Das lässt sich ändern. ZEIT online stellt Ihnen die markantesten Akteure des Deutschen Handball Bundes (DHB) und deren wichtigstes Körperteil vor.“

Schlechte Verlierer II: Onesta sieht Betrug

n-tv:

„Der französische Nationaltrainer Claude Onesta hat nach der Halbfinal-Niederlage gegen Gastgeber Deutschland bei der Handball-WM Betrugsvorwürfe erhoben. „Jeder wusste vorher, was sich ereignen würde. Die Schiedsrichter haben kein gutes Spiel geliefert. Dieses Schicksal mussten allerdings alle Teams erleiden, die seit Turnierbeginn gegen Deutschland gespielt haben“, sagte Onesta nach der 31:32-Niederlage des Europameisters nach zwei Verlängerungen gegen die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB).“

Was will der Mann eigentlich? Die „Grande Nation“ hat schließlich nicht nur gegen Deutschland verloren. Wer mit einer solchen Anzahl an hervorragenden Könnern – aus welchen Gründen auch immer – so schlecht spielt, daß er in der Zwischenrunde mit Ach und Krach gerade mal Dritter wird und es gleich zweimal nicht schafft, gegen einen Gegner zu gewinnen, sollte sich nicht so aufblasen. Da sind auch im eigenen Stall wohl ein paar Ecken feucht.

Außerdem hat der gute Mann ein extrem schlechtes Gedächtnis: Er war damals zwar noch nicht Trainer, aber auch Claude Onesta muß doch noch wissen, wie konsequent Frankreich bei der WM 2001 im eigenen Land zum Weltmeister-Titel gepfiffen wurde. Dagegen sind die paar umstrittenen Entscheidungen, um die es hier geht, echte Lappalien. Nein, dieses Nachtreten ist mehr als unfein!

Und die Behauptung ist ja auch objektiv falsch: Die Polen haben sich gegen uns schließlich nicht verpfeifen lassen…

Finaleinzug nach Krimi gegen Frankreich

n-tv:

„Die deutschen Handballer greifen nach einem Zitterspiel gegen Frankreich und einer dramatischen Verlängerung in zwei Akten nach dem WM-Titel. Dank eines 32:31 (27:27, 21:21; 11:12)-Erfolgs gegen den Europameister in einem an Spannung kaum zu überbietenden Halbfinale stürmte die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand am Donnerstag ins Endspiel der Weltmeisterschaft und darf weiter vom dritten WM-Gold nach 1938 und 1978 träumen.“

Schlechte Verlierer I: Spanische Handballer murren

n-tv:

„Die Kritik der Spanier an den Schiedsrichtern bei der Handball-Weltmeisterschaft hält an. „Diese WM ist eine Komödie, und wir sind die Marionetten. Nach dem, was ich hier erlebt habe, würde es mich wundern, wenn man Deutschland nicht bis ins Finale bringt. Die Verantwortlichen der IHF müssten eigentlich vor Scham im Boden versinken“, wurde der spanische Nationalspieler Iker Romero am Donnerstag von Sportblättern des Landes zitiert.“

Viertelfinalsieg über Spanien!

handball-world.com:

„Handball-Deutschland steht Kopf: Mit unglaublichem Willen und totalem Einsatz haben die Männer von Heiner Brand am nächsten Kapitel des Wintermärchens geschuftet, geschwitzt, gelitten – und waren nach dem Viertelfinale gegen Spanien alle gezeichnet, so wie Oliver Roggisch mit einem dicken Veilchen.“

WM-Stress: Der Körper schreit

Hamburger Abendblatt:

„Wenn Michael Kraus in diesen WM-Tagen abends ins Bett sinkt, setzt er sich die Kopfhörer auf. „Dann dauert es 15, 20 Minuten, und ich bin weg.“ Die Musik hat Peter Boltersdorf für den Spielmacher zusammengestellt. Der Mentalcoach hat vor dem Turnier ein sogenanntes Reiss-Profil von jedem Nationalspieler erstellt. Auf einem Fragebogen mussten 128 Aussagen zu 16 Grundbedürfnissen auf einer Skala von minus bis plus drei bewertet werden. Die Antworten sollen Aufschlüsse über die Persönlichkeit geben.“

Handball-Erfolg gegen Frankreich: Vom Feigling zum Favoriten

SPIEGEL ONLINE:

„Minimalziel erreicht: Nach dem Sieg gegen Frankreich und dem Einzug ins Viertelfinale hat die DHB-Auswahl die Außenseiterrolle bei der WM abgelegt. Die Franzosen scheiterten an ihrer eigenen Arroganz und einem deutschen Spieler, den vor der Partie keiner auf der Rechnung hatte.“

Erhard Wunderlich – der unbequeme Star

„Die Bilder von früher flimmern dieser Tage auf diversen TV-Kanälen. Immer als Appetit-Anreger gedacht für den großen Wurf, zu dem alle Nationen so kurz vor Beginn der Handball-WM (19. Januar bis 4. Februar 2007) ausholen. […].
Für Wunderlich, jüngster Spieler der WM-Mannschaft von 1978, eine spannende Zeitreise. „Technisch“, sagt er, „hätten wir sogar kleine Vorteile“. Denn da hat er, der kürzlich 50 Jahre alt gewordene einstige Rückraumspieler, durchaus „den ein oder anderen Mangel“ bei seinen Nachfolgern festgestellt.

Eine „höchst interessante Partie“ verspräche sich Wunderlich gar von einem Duell seines VfL Gummersbach von damals gegen den THW Kiel von heute. „Die Schnelle Mitte hätte ich geschätzt.“ Ein paar von der Mittellinie erzielte Tore, „so fünf oder sechs“, sind in seinem Gedächtnis gespeichert, die Fähigkeit, eine Spielsituation vor den anderen zu erkennen, sei damit belegt. Blitzartig und mit vollem Risiko nach vorne zu spielen, das hatte ihnen der Rumäne Petr Ivanescu eingetrichtert, „der kompletteste Trainer, den ich habe erleben dürfen“.

Die historische, regelbedingte Bremse: Die gegnerische Mannschaft musste sich nach einem Tor erst komplett in die eigene Hälfte zurückgezogen haben, bevor weitergespielt werden durfte. Wie sich der VfL vom THW getrennt hätte, wird sich nie ergründen lassen. […].

Postaktiv haben ihn renommierte Trainer 1999 zu Deutschlands Handballer des Jahrhunderts gewählt. Zu seiner Zeit war Wunderlich zweifellos einer der Größten, sammelte nationale und internationale Vereinstitel fast nach Belieben. Nur bei Olympia 1984 musste er sich mit Silber begnügen, ansonsten wurde er Weltmeister in Kopenhagen und triumphierte 13 Mal mit seinem VfL in unterschiedlichen Wettbewerben. Das genügte dem FC Barcelona, um den 2,04-Meter-Hünen mit einem Sensationsangebot von 2,5 Millionen Mark für einen Vier-Jahres-Vertrag nach Katalonien zu locken. Wunderlich willigte ein, kehrte aber schon nach einem Jahr zurück. Deutsche Zeitungen berichteten von Anpassungsproblemen des gebürtigen Augsburgers. Wunderlich regt diese Darstellung noch heute auf: „Ich hatte keine Anpassungsprobleme. Es war nur so, dass nicht erfüllt wurde, was vertraglich vereinbart war.“ Also buchte Wunderlich mit der ihm eigenen Konsequenz den Heimflug, im Gepäck, wie konnte es anders sein, einen Sieg im Finale des Europacups der Pokalsieger.

Störrisch – dieses Attribut haftet ihm seit jenen Tagen an wie der Harz den Handball verklebt. Ein unbequemer Star sei er gewesen. Er findet das nicht zutreffend („Ich bin ein relativ umgänglicher Mensch“), hat aber auch keinen großen Aufwand treiben wollen, es abzuschütteln. „Immer wenn ich etwas zu sagen hatte, habe ich es gesagt.“ Punkt. „Allerdings habe ich auch immer hinzugefügt, wie man etwas besser machen könnte.“ Natürlich gewann der „Sepp“, wie er als Bayer überall gerufen wurde, mit dieser Offenheit nicht nur Freunde.

Beispiel: Die Handball-Bundesliga hatte ihn gerade als neuen Berater vorgestellt, da war die Zusammenarbeit schon beendet. Magdeburgs Manager Bernd-Uwe Hildebrandt hatte die Liaison via „Sportbild“ kritisch kommentiert. Wunderlich: „Die Euphorie, die etliche Herren zuvor gezeigt hatten, stellte sich als Luftblase heraus. Und dann kam dieser Artikel, indem sich ein Mann negativ äußerte, der mich gar nicht kannte. Das muss ich nicht haben!“ Ein scharfer Schlussstrich, nicht der erste und bestimmt nicht der letzte.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 16.01.2007]

Handball-Held Waltke: 193 Sekunden Wahnsinn

SPIEGEL ONLINE:

„Am Freitag beginnt die Handball-WM: Ab dann geht es für die deutsche Mannschaft um den Titel im eigenen Land. Dieter „Jimmy“ Waltke weiß bereits, wie es ist, Weltmeister zu sein. Er spielte 1978 beim letzten Triumph eines DHB-Teams. Dabei war Waltke eigentlich schon draußen.

Er wollte seine Koffer schon packen. Am nächsten Tag stand das Endspiel der IX. Handball-WM 1978 in Kopenhagen an, aber Dieter Waltke hatte genug von seinem Trainer. „Wir standen im Finale, das ja, aber ich war trotzdem tief enttäuscht vom ganzen Verlauf der WM“, erzählt Waltke, „ich wollte schon abreisen, da kommt der Trainer an unseren Tisch, guckt mich an und sagt: „Du spielst morgen“.

Waltke […] wäre wohl auch in diesem Endspiel nicht zum Einsatz gekommen. Aber dann unterlief Arno Ehret, dem Stammspieler auf Linksaußen, in der 39. Minute ein Fehler in der Abwehr. Stenzel war wütend, wechselte Ehret aus. […] Was in den folgenden drei Minuten geschah in der mit 7000 Zuschauern ausverkauften Bröndyhalle, war atemberaubend.

Der Einzige, der cool blieb, der kaltschnäuzig die vor ihm liegende Chance nutzte, war Waltke, dieser Unbekannte, der noch keine Sekunde gespielt hatte. Die Szenen hat er immer noch gespeichert: „Es stand 13:12, und keiner hat sich so richtig getraut. Da habe ich einfach den ersten Wurf von außen genommen.“ Und als er traf gegen Michail Istschenko, die russische Torhüterlegende, „da habe ich das nötige Selbstvertrauen gehabt“.

Die Mitspieler spüren das. Als die Abwehr den nächsten Angriff der Sowjets abfängt, bedient Brand, der heutige Bundestrainer, den flinken Mann von Grün-Weiß Dankersen – und auch dieser Tempogegenstoß sitzt. 15:12 für Deutschland. „Das lief so gut“, erzählt Waltke, „da bin ich einfach den nächsten Angriff eingelaufen und habe einen Ball aus dem Rückraum geworfen.“ Die Mauer der russischen Riesen hielt auch diesem Wurf nicht stand. Ob er über sie hinweg warf, oder einfach mitten hindurch, das weiß Waltke nicht mehr.

Aber es stand 16:12, sie führten das erste Mal mit vier Toren, der WM-Triumph war greifbar. Waltke lief jubelnd zurück, dann kam für ihn der Schock. Der Trainer gab ihm das Zeichen. „Da musste ich schon wieder raus“, erzählt Waltke. Nach exakt 193 Sekunden.

Noch heute, 29 Jahre später, ist ihm die Empörung darüber anzumerken. „Verstanden hat das eigentlich keiner“, sagt Walke. Welcher Trainer wechselt einen Sportler aus, der einen solchen Lauf hat? Der drei fantastische Tore geworfen und das Spiel innerhalb von etwas mehr als drei Minuten so gut wie entschieden hat?“

Handball-WM im Internet

digitalfernsehen.de:

„Die neu gegründete Fernseh-Plattform „sportdigital.tv“ überträgt das komplette WM-Turnier vom 19. Januar bis 4. Februar live und gegen Bezahlung im Internet. Das Gesamtpaket mit allen 92 Partien kostet nach Angaben des Sportrechtevermarkters Sportfive 19,99 Euro. Das entspricht einem Einzelpreis von etwas mehr als 20 Cent pro Spiel.
„Das ist ein Gewinn für die gesamte Sportart. Wir können unsere Sponsoren besser präsentieren und unsere Fans können nun auch die untere Tabellenhälfte sehen“, erklärte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Direkt nach Abschluss der WM wird „sportdigital.tv“ alle Begegnungen der Handball-Bundesliga zeigen. Das Abo kostet 24,99 Euro, ein Einzelspiel kann für 2,99 Euro gebucht werden.“