Monat: Februar 2002

22:17 – Krabben machten kurzen Prozeß mit Herzhorn

Handball-Regionalliga: Dajana Schulz überzeugte

Die Frauen des Handball-Regionalligisten HSG Holstein Kiel/Kronshagen dürfen vor dem letzten Saisondrittel als Tabellenzweiter weiter von der Zweiten Bundesliga träumen. Nachdem die Krabben das Minimalziel Klassenerhalt längst in der Tasche haben, wurde der Punktesack durch den 22:17 (11:9)-Erfolg beim Vorletzten MTV Herzhorn erneut prall gefüllt.

Die HSG hat mit 33 Pluspunkten jetzt schon mehr erreicht, als zum Bilanzabschluss des Vorjahres und ein Ende der Erfolgsstory ist sieben Spieltage vor dem Finale noch nicht in Sicht. „Jetzt werden wir alles dafür tun, um auch das letzte mögliche Ziel vielleicht doch noch zu erreichen“, sagt Jan Strunk dem Spitzenreiter SG Harburg den Kampf an.

Eine kleine Pause ist im Konzept von Jan Strunk inzwischen längst einkalkuliert, um seine Spielerinnen jeweils Mitte der ersten Halbzeit mit einer Auszeit etwas aufzumuntern. Der Weckruf wirkte auch in Herzhorn wieder Wunder, denn die Krabben konnten nach einem 7:8-Rückstand den Spieß bis zum Pausenpfiff prompt umdrehen und machten nach der zweiten Kabinenpredigt in der stärksten Phase zwischen der 40. und 50. Minute sportlich kurzen Prozess mit den nun überforderten Gastgebern.

Zu den Aktivposten bei der HSG zählte einmal mehr Dajana Schulz, die seit Wochen ihre Vielseitigkeit beweist und sowohl vom Kreis (ein Tor) als auch von Außen (zwei Treffer) Torgefährlichkeit aufblitzen ließ. Meike Gronau, zuletzt ein bisschen unter ihren Möglichkeiten, scheint das kleine Formtief überwunden zu haben. Herzhaft im Angriff und ein gutes Auge beim Anspielen ihrer Nebenleute nähren die Hoffnung auf ein Happy End im weiteren Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft.

HSG: Jungjohann, Meyer – Ege (7), Gronau (3), Hansen (1), Köhn (2), Maukel (2), Metz, Mordhorst, Schulz (3), Thoma (4). rok

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 25.02.2002]

Letztes Aufgebot willensstark

Kampf, Einsatz und der Wille trotz aller personeller Widrigkeiten zu gewinnen, war Trumpf beim glanzlosen 23:21 (11:9)-Arbeitssieg der HSG Holstein Kiel/Kronshagen gegen das immer noch sieglose Schlusslicht HSV Grimmen.

Ohne Regisseurin Lene Ege, Torjägerin Katrin Gohlke sowie Franziska Ziegler und Denise Dewald feierte die frühere Zweitliga-Spielerin Barbara Kurth, die es ansonsten in der zweiten Mannschaft ruhiger angehen lässt, auf Rechtsaußen ein prima Comeback. „Darauf hatte ich in meinem Alter gar nicht mehr zu hoffen gewagt“, gab sie zu Protokoll.

Dass die 34-Jährige kaum etwas von ihrer Klasse eingebüßt hat, bewies die konditionsstarke zweifache Mutter mit einem guten Auge in der Abwehr. Während die Gäste aus Grimmen doch häufiger durch die Mitte an den Kieler Kreis durchkamen und fast ein Dutzend Mal nur durch Siebenmeterreife Fouls am Einwurf gehindert werden konnten, brannte bei der HSG über die Flügel selten etwas an. Zum Glück hatte Christine Meyer eine sehr gute Tagesform zwischen den Pfosten erwischt und Katrin Maukel erzielte neun blitzsaubere Tore aus dem Rückraum.

„Die personellen Vorraussetzungen waren ja fast irregulär. Der angeschlagene Restkader hat sich besser behauptet, als zu befürchten war. Barbara hat kurzfristig ausgeholfen und mit ihrer Routine viele Situation bereinigt“, resümierte Holstein-Trainer Jan Strunk gut gelaunt.

HSG Holstein: Meyer, Jungjohann – Mordhorst, Maukel (9), Hansen, Thoma (4), Köhn (7/5), Schulz (2), Gronau (1), Kurth, Metz.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 18.02.2002]

Ein Geistesblitz reichte

Ann-Christin Thoma behielt in Wandsbek die Nerven

Mühsam und noch etwas müde auf den Beinen haben die Handballerinnen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen ihre Frühsportaufgabe gestern Vormittag beim MTV Wandsbek 72 gemeistert.

Ein einziger spielerischer Geistesblitz reichte dem Spitzenreiter, um durch den glücklichen 19:18 (10:9) Sieg die Tabellenführung in der Regionalliga der Frauen vor der SG Harburg zu verteidigen und auswärts in dieser Saison weiterhin ungeschlagen zu bleiben. Ann-Christin Thoma sorgte Sekunden vor der Schlusssirene für ein Happy End der Langschläferinnen.

„Für das Torverhältnis müssen wir ja nicht mehr unbedingt etwas tun“, nahm HSG-Coach Jan Strunk die Zitterpartie mit Humor. Gleich zweimal musste der 34-jährige Rechtsanwalt seine Schützlinge allerdings mit Auszeiten und taktischen Winkelzügen auf die Erfolgsspur zurückbringen.

Als die Krabben nach 15 Minuten (0:3) immer noch auf ihren ersten Treffer warteten, erfolgte der erste lautere Weckruf des Handballlehrers, und als die Holsteinerinnen nach der roten Karte für Sonja Hansen (57., grobes Foulspiel) beim 17:18 die zweiminütige Unterzahl geschickt überstanden und anschließend sogar zum Ausgleich getroffen hatten, verhinderte das zweite Time Out vielleicht den 22. überhasteten Fehlversuch in der Offensive.

In aller Ruhe wurde der finale Schachzug vorbereitet, Ann-Christin Thoma herrlich freigespielt und die hochmotivierten Wandsbekerinnen durch den 71. Saisontreffer der 25-jährigen Rückraumstrategin doch noch matt gesetzt. Neben Thoma übernahm auch Katrin Maukel viel Verantwortung, als es darauf ankam.

HSG Holstein: Jungjohann, Meyer – Ege (4/1), Gronau, Hansen (1), Köhn, Maukel (5), Metz (1), Mordhorst, Schulz (2), Thoma (6), Rathjen.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 04.02.2002]