KIEL [oha] – Wahre Euphorie kam nach dem Sieg am Wochenende bei den Kielern nicht auf. Zu groß war der Druck vor dem Spiel und zu zerfahren die vergangenen 60 Minuten.
Alles andere als einen Sieg konnten sich die Kieler gegen den direkten Konkurrenten um einen der Abstiegsplätze auch nicht leisten.
So war die Parole von Trainer Jan Strunk von Anfang an eindeutig: „Kopf einschalten, konzentriert spielen und am Ende einfach ein Tor mehr haben als der Gegner“.
Voller Tatendrang gingen die Kieler also zu Werke, doch waren die Anfangsangriffe von Nervosität und Unsicherheit geprägt – etwas das sich von nun an durch das ganze Spiel ziehen sollte. Erneut setzte Strunk auf die bewährte 6:0 Abwehr und nominierte lediglich 9 der möglichen 12 Spieler. Der Rest, insgesamt fünf Spieler, nahm erst einmal neben der Bank Platz und wartete auf eine Nominierung.
Zu sehen bekamen sie dann eine Begegnung die von Fehlern lebte und in der sich zunächst keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzten konnte. Die Abwehr der Kieler offenbarte immer wieder Konzentrationsschwächen und ließ zu häufig die gegnerischen Rückraumschützen zu einfachen Würfen kommen.
Dennoch behielten die Kieler die Oberhand, denn in entscheidenden Einzelaktionen hatten sie einfach mehr Erfolg. Sowohl Phillip Merkel als auch Ralf Rathje trafen Mitte der ersten Halbzeit sowohl von Nah, als auch von Fern.
Mit einem 13:13 Unentschieden verabschiedeten sich die Kieler dann in die Pause und es schien, daß die Partie keinen klaren Sieger hervorbringen würde – dafür nutzten beide Mannschaften zu selten ihre hundertprozentigen Chancen, oder aber gaben den Ball direkt an den Gegner ab.
Mit dem ersten Angriff der zweiten Halbzeit gingen die Gastgeber in Führung. Danach lief das Spiel zunächst ohne zählbare Vorteile für eines der beiden Teams vor sich hin – auf Kieler Seite fehlte in dieser Phase der letzte Wille die klare Torchance zu suchen.
Etwa ab der 40. Minute, als der starke Phillip Merkel immer häufiger die Initiative im Angriff an sich riss und auch Rathje wurfgewaltig aus dem Rückraum traf, konnten sich die Kieler dann langsam aber sicher absetzen.
Darüber hinaus gelang es Torben Albrecht seine Nebenleute immer besser in Szene zu setzten, wovon Kreisläufer Ole Hagemann am häufigsten profitierte.
Die Kieler bauten ihren Vorsprung danach bis auf fünf Tore aus und zeigten jetzt auch in der Abwehr, das sie bereit sein würden, den sich abzeichnenden Sieg zu verteidigen.
Die nervösen Hamdorfer, bei denen mit fortschreitender Spieldauer auch immer mehr die Kräft nachließen, versuchten sich noch einmal aufzubäumen, doch Merkel mit seinem siebten Treffer stellte fünf Minuten vor Schluss den alten Abstand wieder her. Am Ende siegte die Mannschaft, die weniger Fehler machte und das war an diesem Wochenende der KMTV.
Eine alte Weisheit besagt, „Das nächste Spiel ist immer das Schwerste“ – für die Kieler trifft dies aber im Besonderen zu.
Die gute Ausgangsbasis, die sich die Spieler des KMTV in den letzten drei Spielen erarbeitet haben, gilt es nun zu verteidigen. Im dritten Vierpunktespiel in drei Wochen, geht es am nächsten Samstag zum Tabellenletzten Fockbek. Erst nach dieser Partie wird man sagen können, wohin die Reise des KMTV in der Folgezeit führen wird.
KMTV:
von der Horst, Wenn – Stock, Off, Heincke, Merkel (7/1), Rathje (6), Breitenbach (1), Hagemann (7/2), Dau (4), Schwekendiek (1), Albrecht (5).
[Quelle: unabsteigbar.de – 16.02.2004]
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