HSG bleibt oben dran

Während in der Handball-Regionalliga der Frauen der Neuling TSV Ahrensburg trotz der Niederlage bei der HSG Holstein Kiel/Kronshagen zumindest erhobenen Hauptes die Halle in Kiel verlassen durfte, wahrten die Spielerinnen der SV Friedrichsort als zweiter Aufsteiger erneut nicht einmal ihr Gesicht.

Während die HSG am Sonnabend mit 28:23 (14:7) einen souveränen Sieg landete, verlor die SVF gestern beim TSV Ellerbek deutlich mit 17:39 (4:20).

Tore im Zwei-Minuten-Takt sind bei den Krabben nun wahrlich keine Seltenheit. Diesmal mussten die Fans nach vielen Fehlversuchen in der Anfangsphase gegen den aufmüpfigen Aufsteiger aus Ahrensburg aber bis zur 13. Minute (2:5) warten, ehe die Angriffsmaschinerie auf Touren kam und die Kielerinnen ihrer Favoritenrolle gerecht wurden.

Grundlage einer grandiosen Aufholjagd mit gut einem Dutzend Kabinettstückchen in Serie für die Galerie war die Betondeckung, an der die Gäste wie an einer Gummiwand abprallten.

Torhüterin Sigrid Jungjohann bekam zudem immer einen Finger oder den Kopf an den Ball und auch Katrin Maukel ließ ihr Haupt nach vier Holztreffern nicht hängen, sondern warf sich diesen aufgestauten Frust noch siebenmal von der Seele.

Ohne Maike Gronau (Schulterverletzung), Dajana Schulz (Bänderriss im Sprunggelenk) und einer mit Problemen am Wurfarm gehandicapten Ann-Christin Thoma ließ es die Truppe von Jan Strunk in der zweiten Halbzeit mit halber Kraft beschaulicher angehen.

„Es hat sich ja nach dem Zwischenspurt schnell abgezeichnet, wer gewinnt. Mit unseren personellen Problemen wäre es fahrlässig, so eine Gelegenheit nicht zum Testen zu nutzen.“

Mit den Youngstern Manja Wulf zwischen den Pfosten sowie Stefanie Metz oder Annika Mordhorst durften sich sogar die hoffnungsvollen Nachwuchstalente über eine längere Spielzeit auf dem Parkett freuen und recht erfolgreich Regionalliga-Luft an der Tabellenspitze schnuppern.

„Das war ein schönes Gefühl“, strahlte Annika Mordhorst nach dem aufpuschenden Adrenalinstoß ihrer ersten beiden Saisontore.

HSG: Meyer, Wulf, Jungjohann – Carlsson, Ege 4, Hansen 5, Köhn 4/3, Maukel 7, Metz, Mordhorst 2, Thoma 2, Ziegler 4.

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 18.11.2002]