Im Handball-Pokal unterlag die SGBB mit 23:25 gegen die HSG Holstein/Kronshagen
Bordesholm (ör) Respekt SG Bordesholm/Brügge! Es fehlte ein bisschen Glück und ein wenig Mut der beiden Schiedsrichter, dann wäre das Frauenteam von Trainer Hartwig Schütt in die zweite DHB-Pokalhauptrunde eingezogen. So aber stand am Ende von 60 interessanten, am Spielschluss dramatischen Minuten eine 23:25 (11:17)-Niederlage des Handball-Oberligisten gegen den Drittligisten HSG Holstein Kiel/Kronshagen.
Die spielentscheidenden Szenen aus Sicht der SG Bordesholm/Brügge spielten sich zwischen der 54. und 59. Minute ab. Beim Stand von 23:23 wird gegen die in der zweiten Halbzeit von den Kielerinnen überhaupt nicht mehr zu stoppende Isabelle von Seeler ein Vorteil weggepfiffen. Kronshagens Ann-Christin Thoma trifft zum 23:24 (56.). Anschließend bekommt erst Monika Beisch für einen Durchbruch an den Kreis keinen Siebenmeter, ehe ein Wackler von Silja Neu aus der parallelen Grundstellung als Schrittfehler geahndet wurde. Nicht nur SGBB-Trainer Schütt, auch viele der 70 Zuschauer schüttelten über diese Entscheidung den Kopf.
Das Team von Holstein, das direkt aus dem Trainingslager anreiste und am diesem Tag bereits fünf Stunden trainiert hatte, war in dieser Phase kräftemäßig am Ende.
Doch konnten die Kieler das Spiel für sich entscheiden. Dajana Schulz traf 30 Sekunden vor dem Ende zum 25:23 und bewahrte ihr Team vor einer Verlängerung, in der die Bordesholmerinnen wahrscheinlich gesiegt hätten.
„Die Mannschaft hat einen großen Schritt nach vorn gemacht“, lobte Schütt sein Team. Dabei stand ihm nach den kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfällen seiner beiden Neuzugänge Katja Risske und Daniela Busdorf nur eine Auswechselspielerin zur Verfügung. Aber der erfahrene SGBB-Coach verstand es immer wieder, mit entsprechender Positionsrochade jeder Spielerin eine Pause zu geben.
Nachteilig nur, dass sich die SGBB in der ersten Halbzeit zu viele Ballverluste leistete und die Gäste zu einfachen Toren kamen. Auch zeigte sich die Abwehr vor allem auf den Halbpositionen zu halbherzig. „Das haben wir nach der Pause deutlich besser gemacht“, so Schütt. Folglich gelang es, den Rückstand, der zum Ende des ersten Spielabschnitts sechs Tore betrug, Stück für Stück zu verkürzen. Hinten hielt die für Ulla Bielefeldt eingewechselte Gaby Fortier, die mit der Deckung nun gut zusammenarbeitete, ihr Tor sauber. Vorne waren Petra Birreck und von Seeler nicht mehr zu halten. Das Rückraum-Duo nutzte die Durchbruchmöglichkeiten an den Kreis und kam über Gegenstöße zum Erfolg.
„Trotzdem haben wir, als es hektisch wurde, den Kopf nicht verloren“, haderte Gäste-Trainer Jan Strunk eher mit dem Pech bei Pfosten und Lattentreffern. „Sonst wäre es gar nicht mehr soweit gekommen.“
Bedauerlich aus seiner Sicht, dass Diana Köhn mit einer Beckenprellung (41.) ausschied. SGBB-Obmann und Vater Siegward Köhn wollte die Fahrt ins Krankenhaus als Vorsichtsmaßnahme verstanden wissen.
[Quelle: KN Holsteiner Zeitung v. 09.09.2002]
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