Derbysieg für den TSV Wattenbek in der Handball-Oberliga: Die Frauen von Trainer Jan Strunk siegten völlig verdient bei der SVTO Neumünster II.
28:22 (15:6) lautete der Endstand für die Gäste in der KSV-Halle. Erstmals überhaupt in der Vereinsgeschichte gewann Wattenbek gegen die zuvor als „Olympia II“ bekannt gewordene SVTO-Reserve.
Ungewohnt wortkarg gab sich SVTO II-Coach Thorsten Möller nach der ersten Pleite seiner Mannschaft gegen den Kreisrivalen aus Wattenbek überhaupt. Zu tief waren die Wunden einer Leistung, mit der die Regionalligareserve in der Oberliga nichts zu suchen hat.
„Die erste Halbzeit haben wir nicht stattgefunden, in der zweiten war dann nichts mehr zu retten“, war Möller einer Meinung mit Gästetrainer Strunk. Dieser kommentierte: „Wie wir in der ersten Viertelstunde den Grundstein für den Sieg gelegt haben, das war schon beeindruckend. Schade, dass wir am Ende kräftemäßig nachgelassen haben.“
Die Gastgeberinnen betrieben nämlich nach dem 13:23 (45.) noch Ergebniskosmetik und entschieden die zweite Hälfte sogar mit 16:13 für sich, an der verdienten Niederlage änderte dies jedoch nichts. Zu lethargisch und über weite Strecken gar hilflos war Tungendorf/Olympia II im Angriff.
Das Fehlen von der in die eigene „Erste“ aufgerückten Kathrin Bahnsen war doch mehr als deutlich zu spüren, auch die Ligaverstärkung durch Sandra Vollstedt und Natalie Tonn konnte dies nur bedingt kompensieren.
Wattenbek hingegen zeigte nach dem Sturz des Tabellenführers aus Bredstedt in der Vorwoche Spaß am Handball und hatte die eigenen Fans, darunter auch Ex-Trainer Andreas Juhra, im Rücken. Die mit 70 Zuschauern für dieses eigentlich prestigeträchtige Derby nur spärlich besetzte KSV-Halle war fest in Gästehand, Neumünsters Aushilfs-Torhüterin Wiebke Dahme konnte einem Leid tun.
Dass selbst die Schiedsrichter zwischenzeitlich Mitleid mit den Gastgeberinnen hatte, zeigte sich in der 39. Minute (10:20), als Tonn eigentlich mit der dritten Zeitstrafe und einer Roten Karte hätte versehen werden müssen, jedoch mit einer Ermahnung davonkam.
Als die siegessicheren Wattenbek-Fans längst ihr Team und auch ein bisschen sich selbst feierten („Heja heja Heimspiel“), entdeckte die SVTO II ihr Kämpferherz und verkürzte den Rückstand bis zum Schluss noch marginal, ohne jemals eine Chance auf auch nur einen Punkt zu haben.
Bei den Gästen ragten neben Mirja Schulz Annika Mordhorst im Spielaufbau und Stefanie Beck am Kreis heraus.
Mit dieser Leistung kann das Strunk-Team selbstbewusst in die kommende Aufgabe gegen Lauenburg gehen, die dann auch offiziell wieder ein Heimspiel ist. Für die Frauen von Thorsten Möller droht hingegen beim Tabellenführer Aumühle-Wohltorf das nächste Unheil.
SVTO II: Dahme, Tiesmeyer – S. Petersen, Reinke (2 Treffer), Wurr, Schindlbeck (3), Hack (1), S. Witten (1), Redmer (1), M. Witten, Vollstedt (4), Reimers (5/2), Tonn (5/4).
TSV Wattenbek: Hinrichs, Rathje, Pries – Jensen (3), Jappe, M. Schulz (9/5), Mordhorst (6), Westphal, Gabriel (2), Beck (5), N. Schulz (2), Jessulat (1), Ziller.
SR: Dahm/Köhn (Bordesholm).
Zuschauer: 70.
Nächste Spiele: TuS Aumühle/Wohltorf – SVTO Neumünster II, TSV Wattenbek – Lauenburger SV (beide Sonntag, 17 Uhr).
[Quelle: Holsteinischer Courier vom 17.11.2008]
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