Vor sechs Wochen noch gelang der Mannschaft von Trainer Jan Strunk der Überraschungserfolg gegen die Gäste aus Schülp und eine Serie von vier Siegen folgte, durch die man die Abstiegsränge verließ.
Doch mit der Niederlage vom Wochenende und den Siegen der Konkurrenz rutschten die Kieler jetzt wieder auf einen Abstiegsplatz ab – den vorletzten Tabellenplatz.
Angesichts der durch Verletzungen und studien- bzw. urlaubsbedingte Abwesenheit einiger Spieler zur Zeit ständig wechselnden Personalsituation – die endgültige Aufstellung stand erst am Samstagmittag fest – konnte die Zielsetzung gegen den Tabellenführer nur auf Schadensbegrenzung lauten.
Das gelang zunächst überraschend gut. Engagiert ging die Strunk-Truppe in den ersten Minuten zu Werke. Ein Unterschied zwischen Tabellenführer und Abstiegskandidat war lange Zeit nicht zu erkennen. Es sah danach aus, als könne man den Gästen Paroli bieten.
Im Angriff kam man immer wieder zu Torerfolgen und in der Abwehr glänzte neben einer aufmerksamen Hintermannschaft, die die zunächst in erster Linie mit durchsichtigen Einzelaktionen operierenden Gäste sicher im Griff hatte, ein klasse haltender Christian Wenn. Allein drei Siebenmeter fischte er neben zahlreichen Wurfversuchen den Gästen weg.
Dementsprechend gelang es, ständig mit einem oder zwei Toren in Führung zu gehen. Doch zum Ende der ersten Halbzeit schwächelte der Kieler Angriff und so musste der KMTV mit einem 9:10-Rückstand in die Kabine gehen.
Auch in der zweiten Halbzeit standen die Kieler zunächst stabil in der Abwehr und spielten im Angriff gut mit – bis zum 11:11.
Danach folgte allerdings ein „10-Minuten-Blackout“. In dieser Phase spielte man viel zu harmlos und ohne echten Druck auf die nicht unüberwindbare HSG-Deckung. Hinzu kam, daß viele gute Gelegenheiten ein ums andere Mal ungenutzt blieben. Das hinterließ auch im Abwehrverhalten Spuren. Die Kieler standen hinten nicht mehr konsequent genug. So zog der Spitzenreiter nahezu ohne großen Widerstand bis auf 12:19 davon.
Erst in den letzten 11 Minuten, nach einem Team-Timeout und einer Abwehrumstellung, zeigten die Kieler den Willen einen schier unmöglichen Rückstand aufzuholen, doch das Glück war dieses Mal nicht auf ihrer Seite.
Beim 17:21 verpaßten sie in Überzahl gleich mehrere gute Gelegenheiten, dichter heranzukommen und so gelang es den spielerisch keineswegs überzeugenden Gästen mit gelungenen Einzelaktionen zum richtigen Zeitpunkt den Sieg sicher nach Hause zu bringen.
Damit hat der KMTV nur einen Punkt aus den letzten drei Begegnungen gegen die ersten Drei der Tabelle geholt. Als Vorletzter haben es die Kieler allerdings nach wie vor in der eigenen Hand, den Abstieg zu verhindern. Noch sind vier Punkte zu vergeben!
KMTV: Wenn, Dohren – Albrecht (2/2), Merkel (5/2), Prüssner (1), Hagemann (5), Grönhoff (2), Schwekendiek (2), Rathje (1), Dahmke (1), Weber (1), Theophile.
[Quelle: unabsteigbar.de – 15.03.2004]
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